„Du hast mir Mut gemacht“Kölner Schiri Pascal ist sicher: Dieses Jahr wird sich ein Bundesliga-Profi outen

Ein Schiedsrichter auf einem Fußballfeld.

Der Kölner Amateur-Schiedsrichter Pascal Kaiser

Schiedsrichter Pascal Kaiser rechnet mit einem baldigen Outing eines Bundesliga-Profis. Private Gespräche mit aktiven Spielern und die Vorbereitungen auf den Coming-out-Tag geben ihm Hoffnung.

Ein Bundesliga-Spieler wird bald seine Homosexualität öffentlich machen – da ist sich Pascal Kaiser sicher! Der Aktivist und Fußballschiedsrichter ist mit schwulen Spielern im Gespräch und bereitet sich intensiv auf den Coming-out-Tag am 17. Mai 2024 vor.

Im Kölner Bauturm-Cafés spricht er mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ offen von seinem eigenen Outing und wie die gesellschaftlichen Normen seinen Alltag geprägt hatten. „Ich habe darüber nachgedacht, wie ich spreche, um möglichst männlich zu wirken, wie ich gehe, wie ich eine gelbe Karte zeige, wie ich mich kleide“, verrät er.

Kölner Amateur-Schiedsrichter Pascal spricht über sein Coming-out

Die Tattoos auf seinem Arm zeigen seine starke Verbundenheit zum 1. FC Köln. „Ich bin FC-Fan und werde es immer bleiben“, schwört er, „aber das war schon auch so ein Männlichkeitsritual. Das würde ich mir heute wohl so nicht mehr stechen lassen.“

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Pascal Kaisers Herkunft ist tief im Kölner Fußball verwurzelt. Schon in jungen Jahren spielte er beim FC Pesch, doch eine Meniskusverletzung zwang ihn, seine Spielerkarriere aufzugeben. So kam er zum Schiedsrichterwesen.

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Auch in persönlichen Angelegenheiten hatte sich der Kölner klar positioniert. „Ich hatte eine Freundin und habe es lange verdrängt, dass ich Jungs nicht nur einfach attraktiv fand, sondern auch sexuell attraktiv“, erklärt er. Als er sich schließlich in einen Mann verliebte, brachte dies seine Beziehung zu seiner langjährigen Freundin zu einem Ende.

Der Liebe wegen zog Pascal Kaiser mit 21 nach Brandenburg in den kleinen Ort Prignitz. Dort half er, einen kleinen Christopher Street Day (CSD) zu organisieren. Als ihn ein Redakteur einer Lokalzeitung nach seiner Motivation fragte, „habe ich mich spontan geoutet – ohne, dass ich das vorher beabsichtigt hatte“.

Die spontane Entscheidung, sich öffentlich zu outen, hat er trotz der positiven Rückmeldungen zunächst bereut. Denn er hatte mit homophoben Kommentaren zu kämpfen, sei es von Spielern oder von der Menge. 

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Pascal Kaiser unterhält private Kontakte zu zwei aktiven Bundesliga-Spielern und ist optimistisch, dass einer von ihnen sich am 17. Mai outen wird – einem Datum, das tiefe symbolische Bedeutung im Zusammenhang mit der Kampagne „Sports free“ des ehemaligen Jugend-Nationalspielers Marcus Urban hat.

„Ich glaube fest daran, dass es dieses Jahr so weit sein wird und sich ein aktiver Bundesliga-Profi outet“, sagt Kaiser. „Vielleicht ja sogar ein Nationalspieler. Vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland wäre das ein wunderbares und natürlich überfälliges Zeichen.“ (red)

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Adnan Akyüz) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.