Nächste Runde im CSD-ZoffCulcha Candela legt nach: „Cologne Pride lügt!“

Culcha Candela (von links) mit Johnny Strange, Mateo und Don Cali beim Glücksgefühle-Festival 2024 auf dem Hockenheimring.

Culcha Candela (von links) mit Johnny Strange, Mateo und Don Cali beim Glücksgefühle-Festival 2024 auf dem Hockenheimring.

Viel Wirbel nach dem Kölner CSD! Mitten im Auftritt der Band Culcha Candela wurde ein Gebärdendolmetscher von der Bühne geschickt. Jetzt meldet sich die Gruppe erneut.

von Maria Gambino Christian Spolders  (spol)

Eigentlich sollte es eine riesige Party für Vielfalt und Inklusion werden, doch der Auftritt der Band Culcha Candela am Sonntag (6. Juli 2025) beim CSD in Köln sorgt für einen handfesten Skandal – und geht auch Tage danach noch weiter.

In einem Statement warfen die Veranstalter der Cologne Pride der Band zunächst vor, dass ein Crewmitglied trotz klarer Absprachen einen Gebärdendolmetscher von der Bühne geschickt hat.

„Die Cologne Pride steht seit vielen Jahren für eine inklusive und diverse Großveranstaltung. Dazu gehören für uns selbstverständlich unter anderem auch unsere Gebärdendolmetscher und Gebärdendolmetscherinnen“, heißt es von den Organisatoren.

Alles zum Thema CSD

Auf Social Media wird das Thema heiß diskutiert – und nach einem ersten Statement von Culcha Candela kurz nach dem CSD legt die Band am Donnerstag (10. Juli) nach.

„In allererster Linie“ tue es der Band leid, da die Welt ohnehin nicht ausreichend barrierefrei sei. Setlist und Songs seien nicht vorab angefragt worden. „Hätten wir das alles vorher gewusst, hätte natürlich der Dolmetscher super-gerne auf der Bühne bleiben können.“

Man sei zwar für Miteinander und jegliche Form von Ausgrenzung, dennoch teilt Culcha Candela weiter aus: „Cologne Pride hat im Nachhinein leider etwas behauptet, was nicht ganz den Tatsachen entspricht.“ Ergo: Cologne Pride lügt!

Man finde es bedauernswert und kontraproduktiv, dass man jetzt „Menschen gegeneinander hetzt, die eigentlich für die gleiche Sache kämpfen“.

In einem ersten Statement vor ein paar Tagen postete die Band: „Danke für nix. Wie könnt ihr sowas machen? Wir wussten von nix bis nach dem Auftritt, nicht mal, dass es Dolmetscher/innen gibt und dann sowas? Man tut was Gutes, engagiert sich (seit 23 Jahren) und dann lasst ihr uns ins offene Messer laufen.“

Cologne-Pride-Sprecher Hugo Winkels sagte zu Beginn der Woche: „Wir haben 1,1 Millionen Menschen durchgeschleust, Tag und Nacht im Ehrenamt gearbeitet und 36 Stunden nach dem CSD hatten wir noch keine Zeit für die Klärung.“

Er vermutet, dass der Produktionsleiter der Band aus Sicherheitsgründen gehandelt habe, da Culcha Candela für ihre energiegeladene Show mit Pyrotechnik viel Platz brauche. Einen Schuldigen suche man nicht, aber der Vorfall sei extrem bedauerlich.

Auf Social Media sorgt der Fall weiter für Wirbel – und die Band bekommt viel Kontra:

  1. „Andere Frage: Warum hat euer Personal die Dolmetscher weggeschickt? Unabhängig davon, ob sie angemeldet waren oder nicht.“
  2. „Man hört nur noch Entschuldigungen von euch.“
  3. „Macht mittlerweile den Eindruck, dass diese „Vorfälle“ absichtlich passieren, damit man mal wieder ins Gespräch kommt.“
  4. „Komisch, dass es bei allen anderen Acts keine Probleme gab, nur mit euch.“
  5. „Ihr sagt, ihr wusstet nichts von Dolmetschern. Habt ihr euch jemals das Bühnenprogramm eines CSD angesehen?“

Wenige Reaktionen pflichten wiederum der Band bei:

  1. „Danke euch! Total unverständlich. Ihr seid super cool.“
  2. „Ich finde, ihr müsst euch nicht für alles immer rechtfertigen. Wer euch kennt, sollte wissen, das alles cool ist. Liebe für alle.“