Der Ärger im Erzbistum Köln reißt nicht ab! Jetzt ruft die Kirchen-Bewegung Maria 2.0 zu einer Demo auf – aus Protest gegen den rigiden Kurs von Kardinal Rainer Maria Woelki.
Zoff eskaliertNach Kölner Regenbogen-Verbot – Demo angekündigt
Der Auslöser: Ein handfester Eklat um Regenbogen-Symbole! Bei der Eröffnung des neuen katholischen Bildungscampus in Köln-Kalk hatte das Erzbistum die bunten Zeichen für Vielfalt verboten.
Das sorgt für einen Aufschrei und führt nun zu einer Kundgebung am Samstag (12. Juli) um 11 Uhr unter dem Motto „gegen Intoleranz und Diskriminierung im Erzbistum Köln“.
Maria Mesrian von Maria 2.0 findet klare Worte und kritisiert Kardinal Woelki scharf, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Mit dem Verbot der Regenbogen-Symbolik, die immer für den Bund Gottes mit den Menschen stand, verrät die Kirche ihre eigene Botschaft“, schimpft sie.
Sie weiß: „Wir wissen, dass erzbischöfliche Schulen sehr vorsichtig im Umgang mit Regenbogen-Symbolen sein müssen. In der Vergangenheit ist der Versuch von Schulen, das Symbol zu verwenden, mehrfach sanktioniert worden.“ Den Schulleitungen macht sie dabei keinen Vorwurf, im Gegenteil.
„Sie stehen massiv unter Druck – das Bistum schreckt vor nichts zurück. Es macht die Schulleitungen verantwortlich und übernimmt selbst keine Verantwortung.“, so Mesrian.
Der Druck auf die Mitarbeitenden unter Kardinal Woelki sei „immens hoch“. Mesrian berichtet: „Viele Menschen fürchten um ihren Arbeitsplatz, wenn sie sich den rigiden Anweisungen widersetzen.“
Für Mesrian zeigt der Vorfall am Bildungscampus „das wahre Gesicht einer Kirche, die das Evangelium verrät, Menschen ausgrenzt, unter Druck setzt und an den Grundfesten unserer Demokratie rüttelt“.
Besonders der Umgang mit einer Gemeindereferentin, die wegen des Verteilens von Regenbogen-Stickern vom Schulgelände verwiesen wurde, sei „ein düsteres Zeichen.“ Mesrian deutlich: „Einen Tag nach dem CSD in Köln war das ein klarer Affront gegen die Offenheit dieser Stadt.“ Mit der Demo am Samstag wolle man nun ein Zeichen für Toleranz setzen. (red)