Bei Instagram sorgte in den vergangenen Tagen ein geschmackloses Video für Aufsehen. Weil er den Beitrag likte, steht Nationaltorwart Bernd Leno jetzt in der Kritik.
Verstörendes VideoDFB-Keeper Bernd Leno in der Kritik – Polizei ermittelt schon

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Bernd Leno lief neunmal für die deutsche Nationalmannschaft auf, war viele Jahre lang Ersatzkeeper beim DFB.
Es ist ein Video, das einfach nur fassungslos macht: Auf Instagram kursierte in den vergangenen Tagen ein KI-generierter Clip, auf dem ein Auto in eine Menschenmenge rast, die sich bei einer Queer-Parade gebildet hat.
Zu dem als Meme erstellten Video steht geschrieben: „Neuigkeiten: In GTA 6 wird es Pride-Paraden geben. Ich, sobald ich das Spiel betrete.“ Der entsprechende Text suggeriert, dass der betreffende Spieler im Videospiel einen Anschlag auf die Parade verüben will.
Bernd Leno reagiert nicht auf Anfragen
Hunderttausende Aufrufe verzeichnete das Video, ehe es von der Plattform gelöscht wurde. Was die Angelegenheit noch schlimmer macht: Zu den Personen, die dem Post einen „Gefällt mir“-Klick schenkten, gehört auch Nationaltorhüter Bernd Leno (33).
Der Routinier, der sich Ende vergangenen Jahres mit der Absage einer DFB-Nominierung selbst aus dem Blickfeld von Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) gekegelt hatte, kommt auf immerhin neun Länderspiele für Deutschland. Jahrelang war er als Ersatzkeeper dabei. Durch seinen Like für das geschmacklose Video steht er in der Heimat plötzlich wieder im Fokus.
Der offen bisexuell lebende Schiedsrichter und Content Creator Pascal Kaiser war auf Lenos Like bei Instagram gestoßen. Er schrieb den Schlussmann des FC Fulham per privater Nachricht an und machte auch öffentlich auf die fragwürdigen Aktivitäten des Torhüters bei Social Media aufmerksam.
Kaiser betont: „Mir geht es dabei nicht um einen Shitstorm, sondern um Aufklärung: Warum wird so etwas von einem Nationalspieler geliked? War es ein Fehler? Und warum weicht man der Verantwortung aus, anstatt Klarheit zu schaffen?“
Leno habe seine Nachricht nicht nur ignoriert, sondern ihn auf Instagram auch noch blockiert, berichtet Kaiser. Auch der Instagram-Kanal „queergedacht“ griff das Thema auf. Nachdem etliche Userinnen und User die Beiträge des Fußballers mit Regenbogen-Emojis in den Kommentaren geflutet hatten, stellte er auch die Kommentarfunktion ab.
Zu sehen sind die bunten Reaktionen aber noch unter vereinzelten Beiträgen, die gemeinsam mit weiteren Accounts, etwa seines aktuellen Vereins Fulham und von Ex-Klub Bayer Leverkusen, veröffentlicht wurden.
Dort sind viele Unmutsbekundungen zu lesen, etwa: „Hier kann Bernd Leno also keine Kommentare löschen von Leuten, denen es nicht gefällt, wenn er queere Menschen überfahren will.“ In einer anderen Rückmeldung heißt es: „Ich finde, du solltest Deutschland nicht im Fußball vertreten nach der Aktion!“
Eine EXPRESS.de-Anfrage an Lenos Berater Joannis Koukoutrigas mit der Bitte um eine Stellungnahme blieb bis Donnerstag (17. Juli 2025, 10.45 Uhr) unbeantwortet.
Leno soll seinen Like zwar kurz vor der Löschung des Videos zurückgezogen haben, angesichts der zahlreichen Rückmeldungen dürfte aber auch ihn die Dringlichkeit der Aufklärung erreicht haben.
Das Video ist inzwischen aber nicht nur Thema in den sozialen Netzwerken, sondern auch bei der Polizei. Nachdem es den Behörden übermittelt wurde, ermittelt nun der Staatsschutz.