Vermisster Tengelmann-ChefEr lebt bescheiden in Köln: Umfeld bangt um Milliardär Haub

KÖ: Tengelmann Porträt

Karl-Erivan Haub, Tengelmann-Chef aus Köln, wird vermisst.

von Philipp Meckert (pm)

Köln/Wallis – „Lieber Gott, lass ein Wunder geschehen!“ In Köln, Deutschland und aller Welt beten unzählige Angehörige, Angestellte und Geschäftsfreunde für Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub.

Der Vermisstenfall von Karl-Erivan Haub – hier mehr über die Suche nachlesen

Der Milliardär gilt seit Samstag am Matterhorn vermisst. Täglich wird die Hoffnung, den 58-Jährigen lebend zu finden, kleiner...

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Familie lebt zurückgezogen in Köln

Was für ein Schock für die rund vier Milliarden Euro schwere, zurückgezogen lebende Unternehmerfamilie aus Köln. Erst Mitte März war der Vater des Vermissten, Erivan Karl Haub (85), gestorben: der legendäre Wirtschaftswunder-Patriarch, der 30 Jahre lang Chef der Firmengruppe war.

Jetzt wird nach seinem Sohn, der in 3800 Metern Höhe als Skifahrer allein in einem Gletschergebiet unterwegs war,  gesucht. Doch das Wetter ist schlecht, das Handy nicht zu orten.

Retter geben die Hoffnung nicht auf

Die Hoffnung wollen weder die Retter, noch seine zwei Brüder aufgeben. „Wir sehen im Moment noch eine minimale Chance“, sagte der leitende Rettungsarzt, Axel Mann. Doch setze dies voraus, dass Haub, der auch im Beirat des 1. FC Köln ist, relativ gut gegen die Kälte isoliert sei.

KÖ: Tengelmann

Mit Spezialfahrzeugen suchen die Retter nach dem Milliardär aus Köln.

Immerhin: Der 58-Jährige hat eine gute Fitness, ist ein erfahrener Bergsteiger (mit 30 Jahren eroberte er zum ersten Mal das 4478 Meter hohe Matterhorn) und Marathon-Läufer. In Köln ging er auch schon an den Start.

In Interviews sprach Haub über seine Freude am Laufen. Es wäre für ihn ein perfekter Sonntag in Köln, morgens zu joggen, danach nur Wasser zu trinken und mit der Familie in die Heilige Messe zu gehen.

Seine Frau Katrin, Tochter eines Ex-Vorstands der Rewe-Gruppe, ist ebenfalls Kölnerin. Sie hatte vor einigen Jahren auf dem Offenbachplatz zur Operngala für die Aids-Stiftung geladen.

Mit dem goldenen Löffel (in den USA) geboren, aber persönlich immer auf dem Boden bleiben – das ist die Lebensphilosophie des Betriebswirtschaftlers.

Er jobbte als Schüler für 4,50 Mark

Der spätere Chef über das Handelsimperium jobbte als Schüler für 4,50 Mark pro Stunde in Supermärkten und machte nach dem Abi eine Lehre zum Verkäufer bei „Kaiser’s“ in Viersen.

„Hartes Arbeiten und nichts verprassen“ habe ihm sein Vater   vermittelt. Ebenso wie den Grundsatz „Haben kommt von Halten“.

Nachbarn, Freunde und Kirchengemeinde – sie alle hoffen, beten, bangen um ihren „Charly“, wie sein Spitzname lautet. Seine Familie soll für die Suche unbegrenzte Mittel bereit gestellt haben. Die geht unvermindert weiter. Der Staatsanwalt schließt auch ein Verbrechen nicht völlig aus.

(exfo)