Knöllchen-Ärger in Ehrenfeld!
Knöllchen-Frust in Kölner Veedel„Weder fair noch verhältnismäßig“

Copyright: picture alliance/dpa
Ein Strafzettel klemmt hinter einem Scheibenwischer (Symbolfoto).
Morgens um 6 Uhr schon ein Zettel am Auto, abends nach 20 Uhr das nächste Knöllchen: Ein Anwohner aus der Everhardstraße in Köln-Ehrenfeld hat die Nase gestrichen voll von der Parkplatz-Situation in seinem Veedel – und legt sich jetzt mit der Stadt an.
Seiner Meinung nach sei es „weder fair noch verhältnismäßig, in einer derart angespannten Lage nahezu täglich mit Strafzetteln überzogen zu werden“. Die Parksituation sei „unzumutbar“.
Der Parkdruck durch Anwohner und Anwohnerinnen, Gewerbe sowie Besucher und Besucherinnen sei „enorm“. Obendrauf blockieren Wohnmobile und Anhänger wertvollen Parkraum. Falschparken sei hier keine böse Absicht, sondern pure Not.
Seine Forderung an die Stadt ist unmissverständlich: Die Kontrollzeiten müssen sich ändern! Keine Knöllchen mehr vor 7 oder 8 Uhr morgens und Feierabend mit den Kontrollen um 18 Uhr. Außerdem regt er zusätzliche Anwohnerparkzonen an.
Parkfrust in Ehrenfeld: So reagiert die Stadt
Doch die Stadt Köln schmettert die Vorschläge eiskalt ab. Das Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung stellt klar: Mehr Bewohnerparkgebiete würden den Anwohnern und Anwohnerinnen in der Everhardstraße nichts bringen, da sie bereits im Gebiet „Ehrenfeld 3“ leben. Mehr Parkausweise würden die Lage sogar „deutlich verschlimmern“.
Parken in Köln: Seid ihr auch genervt? Dann meldet euch bei uns!
Und die Verwaltung legt noch einen drauf: Es gehöre nicht zu den Aufgaben einer Stadt, jedem einen kostenlosen Parkplatz zu sichern. „Die Bereithaltung einer Abstellmöglichkeit für sein Fahrzeug liegt vielmehr in der Verantwortung des Fahrzeughalters“, heißt es trocken. Man hoffe aber, dass Carsharing-Angebote in Zukunft für Entlastung sorgen.

Copyright: Hans-Willi Hermans
Der Parkdruck ist hoch: Manchmal ist es in der Everhardstraße schwierig, „legal und regelkonform“ zu parken. (Archivbild)
Auch das Ordnungsamt will von kürzeren Kontrollzeiten nichts wissen. Die Überprüfungen seien für die „Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und dem Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen“ da, wie zum Beispiel Kindern. Eine Einschränkung der Zeiten wäre deshalb nicht nur falsch, sondern sogar „rechtswidrig“.
Für den wütenden Anwohner ist die Reaktion der Stadt „in keiner Weise zufriedenstellend“. Die Verantwortung einfach auf die Autobesitzer und Autobesitzerinnen abzuwälzen, sei „nicht hinnehmbar“. Er zog mit seinem Anliegen sogar vor die Bezirksvertretung Ehrenfeld – doch auch dort blitzte er ab. Die lokalen Politiker und Politikerinnen stellten sich hinter die Verwaltung. (red)
