Sensation in KölnFestkomitee erklärt Schäl-Sick-Zoch für Rosenmontag 2023

Holger Kirsch zeigt vom LVR-Turm auf die Deutzer Brücke

„Da wird er lang gehen“. Zugleiter Holger Kirsch zeigt am 22. September im LVR-Turm auf die Deutzer Brücke

Der Rosenmontagszug in Köln wird 2023 definitiv über den Rhein gehen. Das steht nach der Pressekonferenz des Festkomitees nun endgültig fest.

von Bastian Ebel (bas)

Köln. Also doch: Wie EXPRESS.de am Dienstag (21. September) als erstes berichtet hat, bekommt Köln im Jubiläumsjahr des Festkomitees 2023 einen Rosenmontagszug auf beiden Rheinseiten.

Bezeichnenderweise stellte Zochleiter Holger Kirsch am Mittwoch (22. September) im Kölnsky in Deutz die Pläne des Festkomitees für die Feierlichkeiten des Zochs zum 200. Geburtstag vor und bestätigte damit die Pläne.

Im Gespräch mit EXPRESS.de zeigte er sich dementsprechend gut gelaunt. „Der Zuspruch ist riesig. Wir werden Köln mit großer Symbolik miteinander verbinden.“

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Kölnkongress-Chef Bernhard Conin, Holger Kirsch und FK-Sprecher Michael Kramp (v.l.) stehen an drei Pulten mit Mikrofonen in der Hand

Kölnkongress-Chef Bernhard Conin, Holger Kirsch und FK-Sprecher Michael Kramp (v.l.) stellen am Mittwochvormittag im LVR-Turm Einzelheiten zum Zoch 2023 vor

Holger Kirsch war sich sicher: „Diese Bilder werden um die Welt gehen. Wenn die Teilnehmer auf der Deutzer Brücke stehen, mit Blick auf das Altstadt-Panorama – das wird wunderbar.“

Allerdings: Um das Veedel Deutz auch richtig einzubinden (Startschuss ist am Deutzer Bahnhof), musste das Zochleiter-Team eine „Kröte“ schlucken: „Wir werden auf der Deutzer Brücke links gehen. Es ging beim besten Willen logistisch nicht anders“, erklärte Kirsch. Die Deutzer Brücke wird übrigens nicht mit Tribünen versehen.

Kölner Rosenmontagszug geht 2023 auch über die Schäl Sick

Kritikern nahm er direkt den Wind aus den Segeln, denn der Plan für den Schäl-Sick-Zoch reifte über Jahre. Linksrheinisch behält der Zoch 85 Prozent der ursprünglichen Länge, verlängern soll sich der bunte Tross um lediglich 100 Meter.

Und er sagte: „Auf der Schäl Sick wohnen 400.000 Menschen. Damit zeigen wir auch ein modernes Stadtverständnis und dass wir Karnevalisten auch mal etwas Neues ausprobieren können.“

Besonderen Wert legte das Festkomitee darauf, dass der Zoch als einmaliges Projekt 2023 beide Stadthälften Kölns verbinden will. Dafür wurde ein nicht benanntes Sonderbudget des Festkomitees beschlossen.

Einmaliges Projekt: Schäl-Sick-Zoch 2023 bietet neue Möglichkeiten

Wenn man Holger Kirsch so zuhörte, mochte man an die Einmaligkeit des Schäl-Sick-Zochs nicht so recht glauben. Denn die logistische Lösung mit der Aufstellung rund um Kölnmesse und Tanzbrunnen scheint dann aufgrund der günstigen Lage auch für die darauffolgenden Jahre eine Top-Option zu sein. Kirsch: „Für die Vereine bietet der neue Aufstellbereich mit der Anlaufstelle im Tanzbrunnen bessere Möglichkeiten, zum Beispiel bei der Toilettennutzung oder zum Frühstück“, erklärte der Zochleiter.

Das unterstrich Kölnkongress-Chef Bernhard Conin: „Wir freuen uns, dass wir die Zochteilnehmer gut gestärkt auf den Zochweg schicken können.“ Man habe am Tanzbrunnen die Infrastruktur, um Großveranstaltungen durchzuführen – auch eine Zochaufstellung.

In seiner Funktion als Chef des Brauchtums-Vereins konnte Bernhard Conin noch nicht bestätigen, dass die Schull- und Veedelszöch ebenfalls so gehen. „Das müssen wir noch intensiv besprechen.“

Nur vorsichtshalber wies man Kölns Jecke darauf hin, dass der kommende Zoch 2022 natürlich noch in der Südstadt startet und Jecke in Deutz (noch) nicht mit Kamelle versorgt werden. Dafür ist der Jubel 2023 dann vermutlich umso größer. Kirsch brachte es auf den Punkt: „Die werden auf der Deutzer Freiheit ausrasten“.