„Schicksal ist nicht immer fair“Prinz Sascha vergießt viele Tränen zum Abschied – Frieda weiter in Klinik

Prinz Sascha und Henriette Reker.

Trauriger Moment: Prinz Sascha I. musste am Dienstagabend (13. Februar 2024) seine Pritsche zurück an Oberbürgermeisterin Henriette Reker geben.

Das Kölner Dreigestirn wurde an Veilchendienstag verabschiedet. Dabei musste das Trifolium die Insignien zurück an die Oberbürgermeisterin geben. Es wurde emotional und viele Tränen flossen.

„Einmol Prinz zo sin“ – dieser Traum endete für Sascha Klupsch (30) am Dienstagabend (13. Februar 2024) um 20.03 Uhr. Mit Tränen in den Augen überreichte Prinz Karneval seine Pritsche Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Auch Bauer Werner gab die Stadtschlüssel zurück.

„Zick eröm“ hieß die traditionelle Verabschiedung des Dreigestirns im Quater 1. Das Trifolium legte die Ornate ab und wurde wieder vom Korps der Karnevalsgesellschaft Treuer Husar aufgenommen. Das Sessionsende wurde nochmals zur extrem bewegenden Angelegenheit.

Karneval 2024: Prinz Sascha legt sein Ornat ab und gibt Pritsche zurück

„Es ist ein schöner, aber auch emotionaler Anlass“, begrüßte Präsident Markus Simonian sein „Zweigestirn“. „Wir freuen uns darauf, euch wieder in unser Korps zurückzunehmen.“ Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn fühlte mit den beiden: „Es ist Teil des Spiels, dass es diesen Termin gibt. Dass dieser Tag nach dem furiosen Rosenmontag so derb den Absturz bringt, das ist Teil des Karnevals und der Dramaturgie.“

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Sascha I. hatte schon beim Prinzen-Essen mit seinen Gefühlen zu kämpfen. Am Dienstag flossen dann noch mehr Tränen. „Man weiß, dass dieser Termin kommt und er muss auch kommen. Das ist die Zeit unseres Lebens gewesen. Und das war sie auch nur, weil man es nur einmal macht. Würde das kein Ende nehmen, dann wäre es Routine und die Termine wären nicht so besonders. Es hat alles seine Richtigkeit, auch wenn’s weh tut.“

Prinz Sascha I. weint bei der Verabschiedung.

Prinz Sascha I. wurde bei der Verabschiedung mehrmals von seinen Gefühlen übermannt.

Was jedoch am meisten schmerzte, war das Fehlen von Jungfrau Frieda, die seit Freitag (9. Februar) nicht mehr Teil des Dreigestirns war. Friedrich Klupsch (57) liegt nach seiner Hüft-Operation weiterhin im Krankenhaus. „Das Schicksal ist nicht immer fair“, sagte sein Sohn Sascha. „Für uns zwei war klar, dass wir weitermachen. Denn auch wir zwei können das nur einmal im Leben machen. Deshalb haben wir versucht, jeden Moment auch ohne unsere Frieda zu genießen, hatten sie aber immer in unserem Herzen dabei. Wir haben immer an sie gedacht.“

Der Ex-Prinz zeigte sich bei seiner Rede erneut offen. Er verriet, dass er im Vorfeld Angst hatte, dass ihn das Korps nicht richtig unterstützen werde. „Ich weiß, dass ich nicht immer alles richtig gemacht habe in der Vergangenheit. Ich musste auch schon mal meine Uniform im Schrank lassen, weil ich mich mit dem Kommandanten angelegt hatte.“

Bauer Werner gibt die Schlüssel zurück.

Auch Bauer Werner (r.) musste die Stadtschlüssel zurück an die Oberbürgermeisterin geben.

Zudem plauderte er aus, dass er Weiberfastnacht nach den Auftritten in der Uniform des Treuen Husaren feiern gegangen ist. „Ich wurde so gut wie gar nicht erkannt. Dummerweise ist mir im Gürzenich die Spore am Stiefel gebrochen. Jetzt komme ich zurück zum Korps und sehe direkt aus wie so ein ‚Trümmer Husar‘“.

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Auch habe seine Freundin Corinna seine Launen vor allem während der Vorbereitungsphase ertragen müssen. „Sehr oft war ich mies gelaunt, wenn ich abends vom Training nach Hause gekommen bin, weil es im Festkomitee nichts zu essen gab“, sagte er unter dem Gejohle der Kameraden.

Sascha Klupsch mit Freundin Corinna.

Sascha Klupsch mit seiner Freundin Corinna. Die Amtszeit als Prinz Karneval ist nun vorbei.

In seinem Adjutanten Michael Palm hat Sascha einen Freund fürs Leben gefunden. „Unsere Männer-WG in der Hofburg ist mir ans Herz gewachsen. Michael und ich, wir hatten nie Ärger. Es war einfach nur grandios. Ich habe schon spaßeshalber zur Corinna gesagt, dass ich Schluss mache und zu ihm komme.“

Auch Frank Rehfus, der Adjutant der Jungfrau, habe sich enorm um die Familie gekümmert. „Er war nicht nur auf der Bühne immer dabei, sondern auch zum Schluss immer im Krankenhaus. Er hat uns auf dem Laufenden gehalten, auch wenn ich Freitag bei der Nachricht einen Herzinfarkt hatte. Danke, dass du so für meinen Papa da warst.“

Bauer Werner mit Frau Monika.

Bauer Werner wieder in der Uniform der Treuen Husaren zusammen mit seiner Frau Monika.

Festkomitee-Präsident Kuckelkorn überreichte dem Dreigestirn Gutscheine für maßgeschneiderte blaue Zylinder. Zudem gab es viel Lob. „Ihr habt die Erwartungen bei weitem übertroffen. Es war sehr schön zu erleben, was Familie im positivsten Sinne bedeutet. Passend zum Sessionsmotto gab es Komödien, Tragik und Drama. Dass der eigentlich tollste Tag in eurem Leben so ein tragischer wurde, macht alles für uns so unglaublich emotional. Wir haben euch das Prädikat gegeben, das emotionalste Dreigestirn meiner Amtszeit gewesen zu sein.“

Henriette Reker: „Am Ende habt ihr zwei für drei gearbeitet“

Dem konnte auch die Oberbürgermeisterin nur zustimmen. „Wir haben eine fröhliche und bunte Session erlebt und allen, die nur schlechte Laune verbreiten wollen, gezeigt, wie schön es ist, wenn man zusammensteht und zusammen feiert. Ich weiß genau, was es bedeutet, wenn man plötzlich in der Öffentlichkeit steht und es allen recht machen will. Meine große Anerkennung für die über 400 Auftritte, die ihr hingelegt habt. Am Ende habt ihr zwei für drei gearbeitet“, sagte Reker.

Als Geschenk gab es von ihr Original-Fliesen aus dem Senatssaal. Im Gegenzug wanderten die Insignien zurück zur Oberbürgermeisterin. „Ich weiß, es ist schwierig, aber es muss“, sagte sie. Gegen die immer stärker kullernden Tränen beim Prinzen stimmte das Korps das Lied vom „Treuen Husar“ an. Anschließend schauten sich alle noch einen tollen Film über die Session an, ehe der Nubbel verbrannt wurde.