Karneval in NRWPaukenschlag: Sitzungskarneval 2022 größtenteils abgesagt - Hoffnung auf Zoch?

Im rheinischen Karneval sieht es für 2022 düster aus: Es gibt eine Absage für 2022. In der Düsseldorfer Staatskanzlei trafen sich Vertreter des Karneval mit Ministerpräsident Wüst zum Austausch. 

von Bastian Ebel (bas)

Am Dienstagmittag (14. Dezember 2021) hat sich Ministerpräsident Hendrik Wüst mit dem Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 e.V., Christoph Kuckelkorn, sowie dem Präsidenten des Festausschusses Aachener Karneval und Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval, Frank Prömpeler, zum digitalen Austausch getroffen.

Das Thema war klar: Karneval in Zeiten von Corona. Nachdem bereits Düsseldorf mit einer Zoch-Absage vorgeprescht war, debattierten nun die übrigen Karnevalshochburgen über das weitere Vorgehen. Es gab eine freiwillige Absage für 2022.

Karneval in NRW: Regierungschef Wüst tagt mit Vertretern aus Köln und Aachen

Worum es bei dem Spitzengespräch in Karnevalskreisen am Dienstag ging, erläuterte Regierungschef Hendrik Wüst nach dem digitalen Treffen, unter anderem mit Christoph Kuckelkorn und dem Bund Deutscher Karneval.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

„Karneval ist tief verwurzelt in Nordrhein-Westfalen", begann Wüst sein Statement und verwies auf die starke integrative gesellschaftliche Kraft. „Gerade in Zeiten von Corona wäre Karneval zu feiern wichtig, um der Obrigkeit den Spiegel vorzuhalten." 

Allerdings mache das Infektionsgeschehen und die neue Omikron-Variante es unmöglich, in diesem Jahr Karneval zu feiern. „Sicherheit und Gesundheit haben oberste Priorität." Allen Beteiligten sei sehr bewusst, dass insbesondere für das Ehrenamt die Absage „ein dickes Ding" (Wüst) sei.

Köln: Saalkarneval 2022 ist abgesagt – freiwillig

„Es ist nicht die Zeit für Maskenbälle. Es ist nicht zu erwarten, dass sich die Grundlage bis zum Aschermittwoch ändert", so Wüst weiter. Für alle Beteiligten müsse nun zeitnah eine Entscheidung her.

„Angesichts der gegenwärtigen Infektionslage erscheinen Karnevalspartys und -bälle, aber auch klassische Karnevalssitzungen in Innenbereichen gegenwärtig nicht vertretbar. Es ist zweifelhaft, ob sich an der derzeitigen Bewertung der Lage bis Weiberfastnacht, dem Beginn der heißen Phase des Karnevals Ende Februar, Grundlegendes ändern wird", heißt es dazu vom Festkomitee Kölner Karneval.

Man habe jetzt im gemeinsamen Treffen die wirtschaftliche Förderung für Vereine erörtert. Dafür habe sich die Landesregierung auch beim Bund eingesetzt.  Wüst machte klar: „Wir müssen dringend Abstand halten. Wir müssen impfen, wir müssen Masken tragen." Wüst dankte den verantwortlichen im Karneval für das Verantwortungsbewusstsein. Letztlich sei man so verantwortungsbewusst gewesen und habe freiwillig abgesagt. 

Karneval in Köln: Hoffnung auf Rosenmontagszug

Im Anschluss sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn: „Wir sind seit Monaten im engsten Austausch mit den Behörden. Es war uns wichtig, eine finanzielle Absicherung zu erwirken, damit der Karneval nicht einen nachhaltigen Schaden erleidet." Die einzelnen Sitzungen sollten jetzt freiwillig von den jeweiligen Veranstaltern abgesagt werden. Dafür stünden auch Hilfen zur Verfügung.

Über die Durchführung das Straßenkarnevals soll dann zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.  „Unsere Aufgabe als Karnevalisten wird es nun sein, trotz der Absage von Saalveranstaltungen kleine, kreative Formate zu finden, die den Menschen in dieser nach wie vor schwierigen Zeit ein wenig Karnevalsjeföhl bringen", so Christoph Kuckelkorn. „Nach dem Gespräch heute sind wir sicher, dass die Landesregierung diese Problematik im Blick behalten und entsprechend gegensteuern wird.

Karneval in Köln: Was ist mit Straßenkarneval?

Man habe jetzt noch Zeit, um über die Durchführung das Straßenkarnevals letztendlich zu entscheiden. 

„Dafür ist es noch zu früh. Das können wir noch später entscheiden, was den Kneipenkarneval betrifft." Im vergangenen Jahr sei das zum Beispiel mit dem Rosenmontagszoch im Format des Hänneschen-Theaters gut gelungen. 

Speziell für Köln bedeute das aber auch: „Innenveranstaltungen wie zum Beispiel in der Lanxess-Arena oder dem Gürzenich, können wir uns zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht vorstellen", machte Kuckelkorn klar.