FastenzeitKölner Stadtdechant: Lied von Brings „geht nach Karneval nicht mehr“

Die Band Brings performt am Kölner Ottoplatz vor dem Start des Rosenmontagszugs.

Ein Lied von Brings steht – mit einem Augenzwinkern – für gläubige Katholiken ab Aschermittwoch auf dem Index. Das Foto wurde beim Auftritt der Band vor dem Rosenmontagszug in Deutz aufgenommen.

Der Podcast „Kölsch & Jot“ nimmt das Thema Karneval zum 200. Geburtstag genau unter die Lupe. In Folge 8 stehen die Zeichen auf Abschied von der aktuellen Session.

In der Session 2023 wird der organisierte Karneval in Köln 200 Jahre alt. Zum Jubiläum haben die Kölner Stadt-Anzeiger Medien (zu denen auch EXPRESS gehört) eine Podcast-Reihe zum Thema Karneval gestartet.

In Folge 8 von „Kölsch un Jot - der Podcast“ (hier alle Folgen anhören), die am Mittwoch (22. Februar 2023) online gestellt wird, stehen die Zeichen auf Abschied. Mit Aschermittwoch endet die Session 2023.

Kölner Podcast über das Ende der Karnevals-Session 2022/23

Aber: Auch darüber muss gesprochen werden: Was bedeutet der Aschermittwoch eigentlich? Wie kommt man zu einer Nubbelrede? Warum muss eigentlich der Nubbel büßen?

Alles zum Thema Brings

Gastgeber Dominik Becker hat dafür zwei Gäste eingeladen, die bestens Bescheid wissen. Mit dabei ist Monsignore Robert Kleine, der Stadt- und Domdechant in Köln. Auch Harald van Bonn ist zu Gast. Ihn kennen viele als „Pater Muffisch“, der seit vielen Jahren den Nubbel in seiner Rede büßen lässt.

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Also, wie kommt die Sache mit dem Nubbel? Kleine: „Man muss ja irgendjemandem die Schuld geben, dass alles jetzt vorbei ist. Es gibt ja im Alten Testament den Sündenbock, auf den alles geladen wird. Der wurde dann ja in die Wüste gejagt. Außerdem ist natürlich auch eine Persiflage auf die Geistlichkeit. Auch das hat ja im Karneval eine gute Tradition.“

Für eine gute Nubbel-Rede ist Harald van Bonn genau der Richtige. Aber: Die Zeilen schreiben sich nicht von alleine. „Um die Weihnachtszeit fange ich an auszusortieren: Was ist ein Thema, an das sich die Leute noch erinnern? Aber du musst auch kurzfristig reagieren können: Aktualität schlägt Witz“, erzählt er.

Harald van Bonn, Dominik Becker, Msgr. Robert Kleine beim Podcast von Kölsch & Jot.

Harald van Bonn, Dominik Becker und Msgr. Robert Kleine (v.l.) beim Podcast „Kölsch & Jot“.

Und wie schreibt er? „Zum Glück habe ich eine Tochter, die abends noch gerne den Papa in der Nähe hat. Und wenn man dann keinen Krach macht, ja, dann schreibt man eben so eine Rede.“

Nach Karneval: Lied von Brings „geht in der Fastenzeit nicht“

Mit dem Start in die Fastenzeit ist nun für viele gläubige Menschen Verzicht angesagt. Und auch in der katholischen Liturgie ändert sich einiges. Zum Beispiel wird auf den Gesang von „Gloria“ und „Halleluja“ verzichtet – mit direkten Auswirkungen auf die kölsche Karnevals-Musik.

Kleine: „Was in der Fastenzeit nicht geht, ist das Singen von Halleluja, zum Beispiel das Lied von Brings. Denn in der Fastenzeit wird kein Halleluja gesungen. Aber alles andere geht.“

Denn: „Es gibt so viele kölsche Lieder vom Frieden, von der Gemeinschaft und vom Nicht-Alleinelassen. Die passen das ganze Jahr und die kann man dann auch gerne in der Fastenzeit hören oder sogar selbst singen. Vielleicht – um es mit den Worten von Brings zu sagen – ein bisschen stiller.“ (tw)