Kabarettist mit klarer AnsageBeikircher macht Kardinal Woelki die Hölle heiß

Konrad Beikircher

Kabarettist Konrad Beikircher rechnet in seinem neuen Programm „Kirche, Pest und neue Seuchen“ unter anderem mit Kardinal Woelki ab. Das Foto zeigt Beikircher im Garten seines Hauses in Bonn. 

von Marion Steeger (MS)

Köln – Der Titel seines neuen Programms, mit dem er im Kölner Senftöpfchen gerade virtuell Premiere feierte, lässt es schon erahnen: In „Kirche, Pest und Seuchen“ wird Konrad Beikircher nicht zimperlich mit den Katholiken-Chefs umgehen. Auch im Gespräch mit EXPRESS zeigt Beikircher klare Kante.

  • Premiere im Kölner Senftöpfchen: Kabarettist Beikircher rechnet mit katholischer Kirche ab
  • Konrad Beikircher kritisiert Kardinal Woelki mit scharfen Worten
  • Kabarettist mit klarer Forderung an Kardinal Woelki

Und hat mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ein ganz  besonderes Hühnchen zu rupfen. „Konnys“ Forderung: „Kardinal Woelki muss zurücktreten!“

Beikircher fordert Kölner Kardinal zum Rücktritt auf

In seinem Programm heißt es dazu gewohnt sarkastisch-pfiffig: „Es wäre, Eminenz, so einfach und Papst Benedikt hat es Ihnen vorgemacht: Einfach eine kleine Verbeugung, einen Schritt zurücktreten und „Aus“. Es wäre zwar nur ein kleiner Schritt für die Menschheit und ein großer für Sie. Aber uns täten Sie damit einen großen Gefallen.“

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Beikircher erklärt im Gespräch: Es gebe inzwischen drei Gründe für den Rücktritt. „Er muss zurücktreten wegen des im Missbrauchsskandal angerichteten Schadens. Er muss zurücktreten, damit alles neutral aufgedeckt werden kann. Und er muss zurücktreten, weil auch die Hintermänner im Erzbistum ans Licht kommen müssen.“

Kabarettist Beikircher findet Woelkis Verhalten ungeheuerlich

Einmal in Fahrt zürnt Konrad Beikircher weiter: „Es tut weh, wenn jemand in völliger Verkennung der Situation der Kirche schadet und Verbrechen deckt. Ich finde das ungeheuerlich!“ Immerhin gehe es um mehr als 300 Missbrauchsopfer.

Der Kabarettist selbst ist 2006 aus der katholischen Kirche ausgetreten. Nach einem denkwürdigen Gespräch mit dem damaligen Kölner Kardinal Joachim Meisner über die von ihm untersagte gemeinsame Kommunion von Katholiken und Protestanten. „Danach hab ich gesagt: Jetzt is et jot, jetzt geh ich raus.“

Doch das Thema „Glaube versus Organisation Kirche“ treibt ihn seitdem weiter um. Beikircher: „Ich halte mich heute für gläubiger als ich es jemals war.“ (MS)