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KündigungErneuter Rückschlag beim Jüdischen Museum: Stadt Köln hat die Faxen dicke

14.11.2021, Köln: Baustelle Museum Miqua. Viaculturalis. Foto: Uwe Weiser

An der Baustelle am Rathaus, hier eine Aufnahme von November 2021, geht es nicht in dem Tempo weiter, wie es die Stadt gerne hätte.

Das Jüdische Museum in Köln ist ein Projekt von nationaler wie internationaler Bedeutung. Aber auf der Baustelle geht es nicht so voran, wie geplant. Die Stadt Köln als Bauherrin greift nun hart durch. Und das hat Folgen.

„MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“ lautet der etwas sperrige Begriff des Großprojekts unter und auf dem Rathausplatz. Und ebenso sperrig verläuft auch die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Köln und dem beauftragten Stahlbauunternehmen. 

Jetzt hat die Bauherrin die Faxen dicke, wie am Montag, 27. Dezember 2021, mitgeteilt wurde: Die Kommune sieht sich zum neuerlichem Eingreifen gezwungen: „Stetige Unzuverlässigkeit, wiederholte Terminüberschreitungen und maßlos überzogene Nachforderungen lassen der Stadt keine andere Möglichkeit, als sich kurzfristig von dem Stahlbauunternehmen zu trennen“, heißt es da.

Jüdisches Museum: Stadt Köln kündigt Stahlbauunternehmen

Trotz eines im März 2020 gefundenen Kompromisses, bei dem die Stadt ein nach ihrer Darstellung erhebliches Entgegenkommen gezeigt hatte, seien immer wieder neue  finanzielle und terminliche Zugeständnisse eingefordert worden. Das Unternehmen habe laut Stadt gar gedroht, zur Montage bereitstehende Bauteile zurückzuhalten und weiteres Material nicht zu bestellen, wenn die Stadt den Forderungen der Firma nicht nachkomme.

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Zuletzt seien von der Firma sogar gar keine Bauarbeiter mehr auf der Baustelle gewesen. Die außerordentliche Kündigung des Vertrags sei  alternativlos gewesen. Noch mehr Zeit und noch mehr Kosten wären entstanden. Laut Stadt werde so finanzieller Schaden von der Kommune und allen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern abgewandt. 

Selbstverständlich werde die Stadt Köln das Stahlbauunternehmen wegen aller aus seinem vertragswidrigen Verhalten resultierender Schäden in Regress nehmen. 

Durch die Kündigung entsteht nun aber ein Domino-Effekt: Neue Kosten werden entstehen, neue Termine müssen ins Auge gefasst werden. Durch die spätere Fertigstellung des Stahlbaus sind 18 bereits beauftragte Firmen nachfolgender Gewerke betroffen sowie mindestens 16 Gewerke, die noch ausgeschrieben werden müssen. 

Wann das Jüdische Museum eines Tages vollendet sein wird, ist daher derzeit nicht seriös zu beantworten. In der Vergangenheit hatte es schon mehrfach Rückschläge gegeben. Kampfmittelfunde im Boden, Umplanungen, Verzögerungen beim Rohbau - diese Baustelle wird Köln noch lange erhalten bleiben.

Die aktuelle Prognose der Gesamtkosten beträgt laut Stadt 127 Millionen Euro. Ob diese Summe zu halten sein wird, ist nach den jüngsten Erfahrungen mehr als fraglich. (jan)