Abo

+++ EILMELDUNG +++ Anschlag in Solingen Urteil ist da – Höchststrafe

+++ EILMELDUNG +++ Anschlag in Solingen Urteil ist da – Höchststrafe

Fenster voller BriefeAbschied vom Kölner Lieblingsgriechen

Zahlreiche Stammgäste bekunden ihre Anteilnahme am Tod von Gastwirt Alexandros Eliotis.

Es war ein Traditionslokal, gegründet von einem Kölner Gastropionier der ersten Gastarbeitergeneration. Jetzt ist die „Taverne Alekos“ leider Geschichte.

Eine gastronomische Ära in Köln geht zu Ende. Nach dem Tod des Kölner Gyros-Pioniers Alexandros Eliotis, der 1974 die „Taverne Alekos“ an der Venloer Straße in Ehrenfeld eröffnete, wird jetzt klar, dass das Kultlokal nicht nur eine Pause einlegt, sondern die Familie das Restaurant nicht wieder eröffnen wird.

Derweil äußern viele Stammgäste in Briefen ihre Anteilnahme. Mehrere Schreiben hat die Tochter des verstorbenen Gastwirts ins Schaufenster gehängt.

In einem neuerlichen Aushang („Liebe Gäste...“) heißt es: „Leider müssen wir euch mitteilen, dass die Taverne auf unbestimmte Zeit geschlossen bleibt. Es fällt uns nicht leicht, Abschied zu nehmen, denn eure Treue und die schönen Momente, die wir gemeinsam erleben durften, bedeuten uns sehr viel. Wir sind unendlich dankbar für eure Unterstützung und Vertrauen und die vielen schönen Erinnerungen, die wir teilen durften.“

Die rührenden Sätze der Gastgeber und auch der Gäste zeigen, wie sehr sich die griechische Taverne nach der Eröffnung 1974 zu einer beliebten Institution im Viertel und auch darüber hinaus entwickelt hatte. Knapp über ein halbes Jahrhundert hat das Lokal bestanden.

Der Wirt und Günter Wallraff sitzen in der Taverne Alekos.

Alexandros Eliotis sitzt hier zusammen mit einem der langjährigen Gäste des Lokals, dem Autor Günter Wallraff.

Katerina Eliotou teilte gegenüber EXPRESS mit: „Mein Vater war die Seele des Lokals, das Restaurant ist untrennbar mit ihm verbunden. Nach seinem Tod ist es uns nicht möglich, es ohne ihn weiterzuführen.“ Womöglich wird das Ladenlokal an Interessenten verpachtet.

Damit geht jetzt erstmal ein Kapitel deutsch-griechischer Freundschaft in Köln zu Ende. „Ich habe einen guten lieben Freund verloren, mit dem ich so viele schöne Stunden verbracht habe“, schreibt Monika in Erinnerung an den Wirt, der 1962 als 25-Jähriger aus einem kretischen Dorf nach Deutschland gekommen war.

Die Taverne an der Venloer Straße mitten in Köln-Ehrenfeld eröffnete 1974.

Regine und Peter danken mit einem Kompliment: „Er hat uns in seiner Kölner Heimat über Jahrzehnte so herzlich und lecker bewirtet, wie wir es sonst nirgends gefunden haben.“

Und Gisela lässt in ihrem Brief an die „liebe Familie“ wissen: „...in den letzten Tagen habe ich viele Fotos angeschaut und mich an zahlreiche gemeinsame Momente erinnert. Bei aller bewegten Biografie hat er seine Heimat nicht vergessen – und nicht seine Olivenbäume…“ In seiner Heimat ist Alexandros Eliotis auch bestattet worden. Er war im Juli im Alter von 89 Jahren gestorben.