An Karneval wollten zwei Männer bei einer Gruppe Touristen offenbar Kokain kaufen. Daraus entstand eine Schlägerei – ein deutscher Boxer steht nun vor Gericht.
Brutalo-AngriffDeutscher Boxer verprügelt Frau und Mann auf Kölner Ringen – jetzt droht ihm Knast

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Auf den Kölner Ringen (hier im Oktober 2020) kam es zu der brutalen Attacke.
Ein 22-jähriger Boxer aus Köln steht vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, einen Touristen brutal angegriffen zu haben. Auch ein Freund ist in den Angriff involviert und angeklagt.
Die beiden Männer, 21 und 22 Jahre alt, sollen an Weiberfastnacht in Köln auf eine Gruppe Menschen eingeschlagen haben, die die Stadt wegen Karneval besuchten. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag (12. Mai 2025) berichtet, wird dem jüngeren Angeklagten versuchter Totschlag zur Last gelegt.
Brutaler Angriff auf dem Hohenzollernring
Den Berichten zufolge trafen die beiden Männer zunächst in der Aachener Straße auf die Gruppe. Sie sollen einen der vier Männer gefragt haben, ob diese Kokain hätten. Als die Gruppe dies verneinte, reagierten die Männer aggressiv. Einer der Männer versuchte, ein Mitglied der Gruppe zu schlagen, traf das Gesicht aber nur leicht.
Später, am Hohenzollernring, trafen die Männer wieder auf die Gruppe. Sie behaupteten zunächst, sich vertragen zu wollen, doch dann forderte der Boxer einen der Männer zum Kampf heraus.
Als eine Frau eingreifen wollte, wurde sie vom Boxer ins Gesicht geschlagen und wehrte sich. Ihr Kopf wurde gegen das Knie des Boxers gestoßen. Anschließend schlug der Boxer sie hart. Die Frau erlitt eine Kieferprellung und eine Gehirnerschütterung. Danach schlug der Angeklagte einem Bekannten der Frau ins Gesicht und trat weiter, als dieser am Boden lag. Der Mann wurde bewusstlos und einige Tage auf der Intensivstation behandelt.
Der Geschädigte, 26 Jahre alt, erklärte im Zeugenstand vor dem Kölner Landgericht, dass er bis heute arbeitsunfähig ist. Schmerzen, Schwindelanfälle und Panikattacken begleiten ihn täglich. An den Vorfall habe er keine Erinnerung mehr.
Der Boxer gab die Schläge gegenüber seinem Anwalt Martin Nitschmann zu, behauptet jedoch, freiwillig aufgehört zu haben. Dies könnte den Vorwurf des versuchten Totschlags entkräften. Tobias Westkamp, zweiter Verteidiger, bezeichnete das Geschehen als dynamisch und unübersichtlich. Ein Urteil, ob und wie lange der Angeklagte in den Knast wandern muss, wird im Juni erwartet. (red)