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Aus 1 mach 2Gleich zwei Kaffeebuden ersetzten am Alter Markt das alte Original

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Letzter Tag: Ende 2016 gab es einen Trauermarsch vor der Bude von Chefin Silvia Senn (2.v.r.). Anlass: Streit mit dem Eigentümer.

von Philipp Meckert (pm)

Köln  – Treffpunkt, Heimat, zweites Wohnzimmer: Seit 35 Jahren begann für Hunderttausende Kölner, vom Kehrmännchen bis zum OB, der Tag in der legendären „Kaffebud am Aldermaat“.

Vielen blutete das Herz, als sie aus dem EXPRESS erfuhren: Das Lokal ist dicht. Doch jetzt nahm die Geschichte eine irre Wendung.

Aus 1 mach 2!

Das gab’s noch nie in Köln: Kundschaft und Mannschaft trauern so stark um ihren Lebensmittelpunkt, dass nur wenige Tage nach Schließung unbedingt ein neues Lokal her muss: „Die Kaffeebud ist tot, es lebe die Kaffeebud!“

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Nino Niessen übernahm und modernisierte mit seiner Frau Jolita die Traditionsbude.

So entwickelten sich zwei Strömungen zu den heiß ersehnten Kaffee-Quellen in der Altstadt: Die eine führte langjährige Gäste und Verkäuferinnen in die neu eröffnete „Echt kölsche Kaffeebud“, die anderen Gäste und Kolleginnen in den nagelneuen „Oma Janßen Colonialwaren-Handel“ – und „schödden sich de Kaffe in d'r Kopp“, wie die Bläck Fööss singen.

Zwei Buden stehen zur Auswahl

Kurios: Beide Lokale, erst vor wenigen Tagen eröffnet und somit die größten Konkurrenten am Alter Markt, liegen nur fünf Meter auseinander!

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„Janßen“-Mitbetreiber Manfred Freischem setzt auf kölsche Gemütlichkeit.

„Das ist doch toll, dass wir alten Stammgäste von damals jetzt zwei Buden zur Auswahl haben“, sagt Aaron Pape (56) und beißt in ein extra dickes Leberkäse-Brötchen.

Er steht in der „Echt kölschen Kaffebud“, die mit dem berühmten Vorgänger (1981 eröffnet von Kölns Brötchen-König Willi Ferling, er starb 2010) optisch nichts mehr gemeinsam hat: Weiße Holzwände, Stühle und Theken, LED-Licht an der Decke, moderne Inneneinrichtung, in den Wänden USB-Stecker zum Handy-Aufladen.

Konzept für Jung und Alt

„Wir wollen eine kölsche, aber moderne Kaffeebude sein“, sagt Inhaber Nino Niessen (38). „Schön, dass wir mit unserem Konzept auch viele junge Menschen ansprechen.“

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Unter Stammgästen: Verkäuferin Anneliese (64, Mitte) kennt Resi und Jürgen Sänger seit neun Jahren, holte sie rüber zu den „Colonialwaren“.

Krasser Gegensatz nebenan: Im „Colonialwaren-Handel“ regiert rut-wieße Gemütlichkeit. Im Schaufenster FC und Karneval, im Lokal anheimelnde Köln-Bilder, an den Tischen vor der langen Brötchen-Theke urkölsche Kaffeekränzchen.

„Ich komme mit meiner Frau extra aus Bickendorf, um hier am Alter Markt meinen Kaffee zu trinken“, lächelt Jürgen Sänger (68). „Seit 25 Jahren!“

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Aaron Pape war 20 Jahre lang Stammkunde in der alten Bude und freut sich über das neue Flair und dicke Fleischbrötchen.

Eine Tradition ist vorbei, zwei neue beginnen. Der Konkurrenzkampf geht los. Die erste Ansage kommt bereits von „Oma Janßen“. Der „Pott Kaffee“ kostet jetzt nur noch einen Euro, nebenan 1,50 Euro.

„Janßen“-Mitbetreiber Manfred Freischem (51) zieht zudem einen jecken Trumpf aus dem Ärmel: „Ich bin Roter Funk und will das Café natürlich zu einem Treffpunkt für meine Freunde und alle Karnevalisten machen.“