Auf dem Kölner Stadtgebiet werden immer wieder Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Aber was waren eigentlich die größten Bomben?
Monster-Bomben1000 Kilo! Kölns größte Blindgänger

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Entschärfer Wolfgang Wolf am Tag vor der Entschärfung (26. Mai 2015) am Fundort der 1000-Kilo-Bombe an der Mülheimer Brücke.
Köln und die gefährliche Fracht im Boden: Immer wieder werden in Köln Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Aber was waren eigentlich die größten Bomben, die jemals in Köln gefunden wurde?
Unter anderem wurde am 27. Mai 2015 ein richtig dicker Brocken im Kölner Boden entdeckt.
20.000 Menschen waren damals betroffen. 1000 Kilo (20 Zentner) wog der Blindgänger amerikanischer Bauart. Das Ungetüm wurde im Kölner Stadtteil Riehl am Kuhweg, nicht weit von der Mülheimer Brücke entfernt, gefunden.
Die Bombe lag etwa fünf Meter tief im Erdreich und war bei der Untersuchung des Geländes zur Vorbereitung des Baus einer Fernwärmeleitung der Rheinenergie aufgespürt worden.
„Um die Bombe entschärfen zu können, war ein enormer logistischer Aufwand mit einigen Tagen Vorlauf nötig. Es mussten nicht nur 20.000 Anwohner und Anwohnerinnen evakuiert werden, sondern auch die kompletten Sozialbetriebe der Stadt Köln (Riehler Heimstätten) und der Kölner Zoo“, erinnert sich Stadtsprecher Robert Baumanns. „Es handelte sich um eine der größten Evakuierungen in Köln seit Ende des Zweiten Weltkriegs.“
Auch am 4. Juni 2025 bei der Entschärfung von drei Blindgängern in Köln-Deutz wurden ca. 20.000 Menschen evakuiert.
Es handelte sich um zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben und eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe. Alle drei mit Aufschlagzündern.
Bomben in Köln: Er machte den Koloss unscharf
Zusammen mit Entschärfer-Kollegen Dirk Putzer war Wolfgang Wolf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) 2015 für den Einsatz verantwortlich. Der damals 62-jährige Wolf ist inzwischen im Ruhestand. Er machte die Bombe unscharf.
Die Größe der Bombe war extrem. Das Ausmaß der Zerstörung durch die ober- und unterirdische Druckwelle wäre verheerend gewesen. Deshalb mussten die beiden Zünder entfernt werden.
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Die bis dato größte Evakuierungsaktion hatte es im Juli 2014 gegeben – damals mussten, ebenfalls in Riehl, 10.000 Menschen wegen eines Weltkriegs-Blindgängers ihre Wohnungen verlassen. Im Jahr 2010 war – wiederum in Riehl – auch eine 20-Zentner-Bombe gefunden worden. Aber nur 5000 Menschen mussten raus, weil die Bombe weiter abseits lag als die, die im Mai 2015 gefunden wurde.
Im Zweitraum ab 2012 wurden insgesamt sechs 1000 Kilo (20 Zentner) schwere Bombenblindgänger gefunden, entschärft und geborgen. Vor 2012 wurden Größe und Beschaffenheit von Bombenblindgängern von der Stadt Köln nicht systematisch dokumentiert.