Am Mittwoch wurden in Köln drei Blindgänger erfolgreich unscharf gemacht. Die gesamte City war davon betroffen. Eine Person hat sich geweigert und die gesamte Entschärfung verzögert. Hier den Ticker des Tages nachlesen.
Chronologie der Groß-EvakuierungKölner Bomben entschärft – Experte: „Zünder war in desolatem Zustand“
Das war eine Mammutaufgabe! Am Mittwoch (4. Juni) mussten in Köln drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg an der Deutzer Werft entschärft werden.
Mehr als 20.000 Menschen mussten ihre Wohnungen und Büros verlassen. Betroffen war fast die gesamte Innenstadt. Eine gigantische Evakuierungsmaßnahme! Am Abend hieß es dann: aufatmen. Alles ist gut gegangen!

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Der Evakuierungsradius im Überblick. In der rot markierten Zone ging nichts mehr.
Bomben in Köln: Drei Blindgänger an der Deutzer Werft erfolgreich entschärft
Hier die wichtigsten Ereignisse und Bilder des Tages nachlesen:
- 20.52 Uhr: „Unsere Aufgabe war es heute, drei große Bomben mit einem Aufschlagzünder zu entschärfen und wir haben das gut hinbekommen, mein Team und ich“, fasst Dirk Putzer vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf den Einsatz zusammen. „Wir können jetzt sagen, dass die Bomben entschärft und transportfähig sind.“ Lediglich bei der Zehn-Zentner-Bombe habe es Schwierigkeiten gegeben: „Da war der Zünder in einem desolaten Zustand“. Dennoch sei es auch bei dieser Bombe gelungen, den Zünder zu entfernen.

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Nach der erfolgreichen Entschärfung der Bomben hat Dirk Putzer, technischer Einsatzleiter Kampfmittelbeseitigungsdienstes, den Einsatz seines Teams in Köln zusammengefasst.
- 20.07 Uhr: Noch herrscht ziemlich tote Hose in der menschenleeren Kölner Altstadt. Aber die ersten Restaurants öffnen wieder.
- 20 Uhr: Auch der Rhein und die Schiene wurden wieder freigegeben. Schiffe und Züge dürfen wieder fahren.

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Die Altstadt erwacht langsam wieder zum Leben, erste Restaurants eröffnen wieder.
- 19.38 Uhr: Dass alles gutgegangen ist, ist den Einsatzkräften zu verdanken: 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes, unterstützt wurden sie von 24 Kolleginnen aus Bonn, waren im Einsatz. Die Feuerwehr war mit 451 Leuten im Einsatz, darunter zahlreiche Freiwillige von Hilfsorganisationen, die die insgesamt 282 Krankentransporte fuhren. Außerdem kümmerten sich die Hilfsorganisationen um die Menschen in den Anlaufstellen in der Messe und in der Altstadt. In der Spitze fanden sich 274 Personen in Deutz und 81 am Perlengraben ein. Stadtdirektorin Andrea Blome bedankte sich für den Einsatz und den guten Ablauf.
- 19.36 Uhr: Nun werden Straßen und Brücken nach und nach freigegeben, die Anwohnerinnen und Anwohner können in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren beziehungsweise werden mit Krankentransporten oder Shuttlebussen zurückgebracht.
- 19.32 Uhr: Puh! Bei den Entschärfungen der drei Weltkriegsbomben ist alles gutgegangen. Um 19.19 Uhr waren die drei Blindgänger entschärft. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben sie unschädlich gemacht.
- 18.18 Uhr: Die Freigabe zur Entschärfung ist erteilt. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf werden in Kürze mit der Entschärfung der drei Blindgänger beginnen. Die Bomben werden nacheinander entschärft – wie lange dies dauern wird, hängt von der Beschaffenheit der Bomben und ihrer Zünder ab und ist deshalb nicht abzusehen.
- 18.17 Uhr: Der Rhein ist bereits für die Schifffahrt gesperrt, alle Binnenschiffe südlich und nördlich halten ihre Positionen mit 0 km/h.

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Der Rhein war für die Schifffahrt gesperrt. Die Schiffe haben ihre Stellungen gehalten, wie die Seite für Schifffahrtsbewegungen www.marinetraffic.com zeigt.
- 18.16 Uhr: In der Zwischenzeit hat sich noch ein Mann beim Ordnungsamt gemeldet, der eine Fußoperation hinter sich hat und ebenfalls noch abtransportiert werden muss. Die Entschärfung wird also noch verschoben.
- 18.12 Uhr: Neue Infos zu dem Verweigerer: Die Suche nach der Person, die sich widersetzt hat, wurde eingestellt. Laut Aussagen der Einsatzkräfte ist der Mann in einen Hauseingang gelaufen und dann nicht mehr auffindbar gewesen. Der entsprechende Bereich ist aber als „sicher“ deklariert worden.
- 18.09 Uhr: Toni aus Deutz feiert seinen 7. Geburtstag, evakuiert bei seiner Oma in Weiden. „Die Stimmung ist stabil“, schreibt EXPRESS.de-Leserreporter Steven. Herzlichen Glückwunsch, Toni!

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Toni feierte am Mittwoch (4. Juni) seinen 7. Geburtstag.
- 17.53 Uhr: In Deutz ist gerade noch eine bettlägerige Frau entdeckt worden, die abtransportiert werden muss.
- 17.48 Uhr: Zurück am Hauptbahnhof: Als dann nach langer Zeit die erste S-Bahn einfährt, bricht an Gleis 10 Hektik aus. Die Reisenden laufen Richtung Bahn, um noch einen Platz zu bekommen. Innerhalb kürzester Zeit ist der Zug voll, die Menschen quetschen sich hinein. Vor der Bahn fällt eine Frau zu Boden und schreit auf. Zwei weitere Personen halten die Türen auf und hindern die Bahn dabei, abzufahren. Offenbar ist ihnen ihre Tasche ins Gleisbett zwischen Zug und Bahn gefallen. Sicherheitsmitarbeiter haben sichtlich Mühe, die Gemüter zu beruhigen. Sie helfen der Frau vom Gleis und erklären den beiden Männern, dass sie ihre Tasche vorerst aufgeben müssen. Endlich kann die Bahn Richtung Düren abfahren.
- 17.32 Uhr: Ganz anders ist die Stimmung in Köln-Porz. Die Eheschließungen wurden vom Historischen Rathaus dorthin verlegt. Am Rathaus am Rheinufer haben sich etwa Gina und Jonas das Jawort gegeben. Glückwunsch!

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Gina und Jonas haben in Porz geheiratet. Aufgrund der Evakuierung mussten Trauungen dorthin verlegt werden
- 17.29 Uhr: Die S-Bahn-Steige 10 und 11 sind voll mit Reisenden, die hoffen, von hier aus irgendwie zum Hansaring, nach Ehrenfeld oder nach Köln-Süd zu kommen und von da aus weiterzuschauen. Doch auch hier wird im Dauermodus eine Zugausfallmeldung nach der anderen durchgesagt. Ein Sicherheitsmitarbeiter muss die verzweifelten Reisenden vertrösten. Auch er kann die dringendste Frage, die ihm immer wieder gestellt wird, nicht beantworten. „Ich habe leider keine Ahnung, wie lange es noch dauert“, muss er immer wieder sagen. „Wir können alle nur hoffen.“
- 17.23 Uhr: Aufgrund der Sperrungen steigt der Frust derzeit in Köln. Am Ebertplatz und auf der Tunisstraße etwa herrscht Verkehrschaos. Am Hauptbahnhof kommen keine Züge. EXPRESS.de-Leserreporter Patrick Fröhlich ärgert sich über die Bahn: „Wir warten auf Züge, die nie gekommen sind! Danke fürs erneute Versagen, liebe DB!“.
- 17.07 Uhr: Das gesamte Evakuierungsgebiet ist menschenleer. Sobald die sich widersetzende Person aus der Sperrzone heraus geholt wurde, kann die Entschärfung beginnen. Wann das sein wird, ist aktuell nicht absehbar.
- 16.59 Uhr: Weil jetzt die Hohenzollernbrücke auch für den Zugverkehr gesperrt ist, geht am Hauptbahnhof fast gar nichts mehr. Die Anzeigetafel ist fast vollständig weiß gefärbt und mit dem Hinweis „Fahrt fällt aus“ versehen. Vor dem Infoschalter der Deutschen Bahn wird die Schlange der Wartenden immer länger.
- 16.35 Uhr: Der zweite Klingelrundgang ist beendet, die letzten Krankentransporte fahren in Kürze los. Die Freigabe zur Entschärfung wird aktuell verzögert, weil sich eine Person im Bereich der Altstadt der Evakuierung widersetzt. Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr leiten derzeit Zwangsmaßnahmen gegen die Person ein. Der Verkehr über die Brücken im Gefahrenbereich ist bereits eingestellt.
- 16.18 Uhr: Info von der Volksbühne am Rudolfplatz: Dort ist heute Abend Jürgen von der Lippe zu Gast. Die Show findet wie geplant statt. Die Betreiber teilen aber mit: Wer es aufgrund der Umstände nicht zum Theater schafft, erhält eine Freikarte - nach Verfügbarkeit - bei einer anderen Show nach Wahl.
- 15.27 Uhr: Währenddessen haben sich einige Kölnerinnen und Kölner in den Brauhäusern in der Altstadt eingefunden und „saufen sich die Bombe schön“.
- 15.22 Uhr: Der zweite Klingeldurchgang ist mittlerweile rechtsrheinisch abgeschlossen, insgesamt ist er zu 90 Prozent durch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamtes wurden insgesamt von 25 Kolleginnen und Kollegen des Bonner Ordnungsamtes unterstützt. „Wir achten auf Dinge wie Hundegebell oder laufende Duschen, um festzustellen, ob noch jemand im Haus ist. Auch ein verzogener Vorhang oder ein geöffnetes Fenster beim zweiten Durchgang sind Hinweise“, berichtete eine Einsatzkraft. Im Falle eines Widerstandes kann ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro fällig werden.
- 15.05 Uhr: Links- und rechtsrheinisch ist der Evakuierungsbereich mittlerweile nahezu menschenleer. Es fahren lediglich noch Straßenbahnen und Krankentransporte durch das Evakuierungsgebiet.

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Blick auf die menschenleere, evakuierte Altstadt. Hier der Blick auf den Roncalliplatz von der Aussichtsplattform des Kölner Doms.
- 14.46 Uhr: Der zweite und voraussichtlich letzte Klingelrundgang läuft schon eine Weile. Das heißt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch einmal alle Häuser im Evakuierungsbereich abgehen und sich vergewissern, dass wirklich alle Menschen raus sind.
- 14.28 Uhr: „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf super zufrieden“, zieht Ordnungsamtsleiter Ralf Mayer ein Zwischenfazit. Das Evakuierunsgebiet sei in 29 Sektoren unterteilt, von denen seien aktuell schon vier grün geschaltet. Die beiden Altenheime und das Eduardus-Krankenhaus sind bereits geräumt. „Aktuell treiben uns die Krankentransporte noch um“, hält Mayer fest. Die Kölner Bürgerinnen und Bürger seien sehr kooperativ, es habe lediglich zwei Widerstände, einmal in Kalk, wo ein Radfahrer versucht habe, eine Absperrung zu durchbrechen und darüber hinaus eine Einsatzkraft angespuckt habe, und an der Nord-Süd-Fahrt, „wo eine Person einfach den Bereich nicht verlassen wollte“, berichtet Mayer.
- 14.03 Uhr: Laut Ulrich Laschet, Pressesprecher der Kölner Feuerwehr, könnten derartige Evakuierungen nun häufiger vorkommen: Da die Stadt Köln das Baurecht geändert habe, müsste jetzt bei Baustellen tiefer gegraben werden. Grund dafür sei, dass die sich noch im Boden befindenden Fliegerbomben mit zunehmender Dauer gefährlicher werden. „Die fangen an zu rosten“, so Laschet.
- 14.01 Uhr: Die Stimmung in der Anlaufstelle in der Messehalle ist unaufgeregt. Manche haben sich etwas zum Lesen oder Spiele wie Bingo mitgebracht. Die meisten unterhalten sich. Elisabeth Schön (78) und Bärbel Sternenberg (85) sind Freundinnen und wohnen in der Nähe des Eduardus-Krankenhauses in Deutz. „Wir hatten eigentlich vorgehabt, wegen der Evakuierung nach Brühl raus zu fahren. Aber dann dachten wir, dass später sicher alle zurück in die Innenstadt wollen und es dann Stau gibt“, berichtet Schön. „Gleich kriegen wir Suppe“, freut sich Sternenberg. Die Hilfskräfte seien sehr freundlich. Für die Freundinnen ist es die erste Evakuierung in Köln wegen einer Fliegerbombe, aber Sternenberg kann sich noch gut daran erinnern, wie es war, als es im Zweiten Weltkrieg Luftangriffe gab. Damals lebte sie in Thüringen. „Da sind wir ausradiert worden und mussten aus unserer Wohnung raus“, berichtet sie.
- 13:54 Uhr: Jan ist nicht der einzige internationale Gast, der von der Evakuierung überrascht wurde. Autorin Carolin-Marie Roth ist extra aus London angereist, um ihr neuestes Buch „Yoga, Sex and Happiness“ in der Buchhandlung „manulit“ vorzustellen. Sie hofft, dass die Gäste trotz der Sperrungen kommen können.

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Autorin Carolin-Marie Roth ist extra aus London angereist, um ihr neuestes Buch „Yoga, Sex and Happiness“ vorzustellen und hofft, dass die Gäste trotz der Sperrungen kommen können.
- 13.50 Uhr: Kuriose Begegnung an der Absperrung vor der Hohenzollernbrücke am Rhein: Jan (47) kommt aus den Niederlanden und will mit dem Fahrrad am Rhein entlang bis zur Rheinquelle in der Schweiz. „Was ist denn hier los?“, fragt Jan einen Mitarbeiter vom Ordnungsamt. „Warum geht es hier nicht weiter?“ Der Mitarbeiter erklärt dem Radreisenden, was los ist. Der ist völlig überrascht: „Was? Gleich drei Bomben? Den Umweg muss ich dann wohl in Kauf nehmen. Ein paar Extrakilometer. Gut für die Waden“, lacht Jan und tritt in die Pedale. Sein Ziel für heute: ein Campingplatz bei Bonn.
- 13.37 Uhr: Der erste Klingelrundgang ist beendet. Nach wie vor müssen noch einige Krankentransporte durchgeführt werden. Der zweite Klingelrundgang hat begonnen.
- 13.23 Uhr: In Köln bietet sich am Mittwoch ein seltener Anblick. Hauptstraßen im Evakuierungsgebiet sind menschenleer und auch keine Autos fahren dort seit dem Morgen auf den Straßen. „Die Stadt ist so leer wie nie, es ist wie in Corona-Zeiten“ oder „gespenstig, da wo sonst tausende Autos fahren, ist jetzt tote Hose“, heißt es von Beobachterinnen und Beobachtern
- 12.44 Uhr: Ungefähr 150 Menschen befinden sich aktuell in der für 1000 Personen ausgelegten Anlaufstelle an der Kölner Messe in Deutz. Vegetarischer Eintopf und eine Variante mit Würstchen werden vorbereitet. Das war eigentlich nicht vorgesehen, aber da viele ältere Menschen vor Ort sind, wurde das spontan veranlasst.
- 12.17 Uhr: Die Feuerwehr Köln setzt erstmals eine Drohne bei einem Einsatz ein. Sie sucht im Evakuierungsgebiet noch Personen, die da nicht mehr sein dürften. Die Drohe ist zudem mit einem Lautsprecher ausgestattet, um Durchsagen zu machen.
- Übrigens: Die AWB hat die öffentlichen Mülleimer in Deutz und in der Altstadt teilweise schon am Dienstag (3. Juni) geleert. Wo es noch ging, wurden auch am Mittwochmorgen noch Abfalltonnen und Sperrmüll eingesammelt. Müll, der vor der Evakuierung nicht mehr geleert werden konnte, soll Donnerstag und Freitag abgeholt werden.

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Die Feuerwehr Köln setzt erstmals eine Drohne ein, um zu kontrollieren, ob sich im Evakuierungsgebiet noch irgendwo Menschen aufhalten. So sehen die Aufnahmen auf dem Computer aus.
- 11.57 Uhr: Aus dem Altenheim St. Heribert in Deutz konnten inzwischen rund die Hälfte der Bewohner abtransportiert worden. Aktuell werden die letzten Liegentransporte durchgeführt. Im Anschluss sollen die Senioren und Seniorinnen folgen, die im Rollstuhl sitzen. Das erklärt Michaela Kiewardt, Leiterin der Stationären Pflege des Caritasverbands für die Stadt Köln.
- 11.49 Uhr: Der erste Klingeldurchgang verläuft bislang sehr gut. „Die Leute sind bislang wohl sehr kooperativ“, sagte eine Stadtsprecherin. Es gebe keine Verweigerer, die ihre Wohnung partout nicht verlassen wollten - solche Fälle hatte es in der Vergangenheit bei Evakuierungen durchaus gegeben. Dadurch hatten sich die Entschärfungen dann jedes Mal stark verzögert.
- 11.27 Uhr: Judith Kniepen vom Eduardus-Krankenhaus stellt klar, dass der Rücktransport der Patienten und Patientinnen erfolgt, sobald die Entschärfung der Bombe stattgefunden hat – möglicherweise noch in der Nacht. Die Krankentransporte seien für die anderen vier Kölner Krankenhäuser ein zusätzliche Belastung.
- 11.04 Uhr: Bislang zufriedene Gesichter bei den Einsatzkräften. Ulrich Laschet, Pressesprecher der Kölner Feuerwehr, sagt, dass sie bei der Evakuierung der Patienten sehr gut im Plan liegen. Aktuell gehe er davon aus, die Evakuierung am frühen Nachmittag abgeschlossen zu haben.

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Brauhäuser werben mit der Möglichkeit, mit Laptop wie im Homeoffice zu arbeiten. Dennis Lieske (Geschäftsführer Gaffel am Dom) hat dafür alles vorbereitet.
- 11 Uhr: Not macht bekanntlich erfinderisch. So haben Brauhäuser wie das Gaffel am Dom oder das Reissdorf am Hahnentor jetzt ihre Türen für alle geöffnet, die aufgrund der Evakuierung ihre Wohnungen oder den Arbeitsplatz verlassen müssen. Auch das LaOla Büdchenin der Mozartstraße will ab 11 Uhr Unterschlupf gewähren.
- 10.48 Uhr: Immer wieder gibt es Fragen, ob Menschen nicht auf eigene Gefahr hin zu Hause bleiben dürfen. Die Stadt Köln stellt klar: „Alle Personen müssen den Evakuierungsbereich zur Gefahrenabwehr verlassen, sonst kann die Entschärfung nicht beginnen. Wir erkennen selbst geschriebene Verzichtserklärungen nicht an.“ Wer sich weigert, werde – wenn nötig unter Zwang – zusammen mit der Polizei hinausbegleitet. Auch ein Schlüsseldienst könnte zum Einsatz kommen. Es droht ein teures Bußgeldverfahren.
- Für die Evakuierung wurden 500 zusätzliche Einsatzkräfte aus dem Umland und der freiwilligen Feuerwehr aktiviert. 250 Einsatzkräfte sind weiterhin für die Grundversorgung in Köln zuständig.
- 10.11 Uhr: Am Eduardus-Krankenhaus macht sich Christian Miller (Leiter der Feuerwehr), aktuell ein Bild der Situation: „Das Krankenhaus ist einer der Einsatzschwerpunkte, deswegen schaue ich vorbei. Ich habe mit Patienten gesprochen. Das Gute ist, dass wir 48 Stunden Vorlauf hatten. Wir sind gut vorbereitet.“
- 9.56 Uhr: Die Bomben bringen auch den Schiffsverkehr durcheinander. Während der Evakuierung dürfen keine Schiffe auf dem Rhein fahren und demnach auch nicht liegen. Die KD meldet daher den Ausfall der Panoramafahrten Köln – Linz – Köln und der Tagesfahrt Köln - Zons – Köln. Die Tagesfahrt ab Düsseldorf wird auf Zons statt Köln umgelegt. Die Fahrten ins Siebengebirge ab Bonn (MS Petersberg) finden wie geplant statt.
- 9.27 Uhr: Die Situation am Rheinauhafen hat sich entspannt. Dort, wo die Annostraße gesperrt ist und der umgeleitete Verkehr in einer Sackgasse landete, wurde die Dreikönigenstraße gesperrt – Problem gelöst.
- 9.15 Uhr: Während es auf den Straßen und auf der Schiene auf vielen Strecken zum Stillstand kommt, erwartet der Flughafen Köln/Bonn keine Beeinträchtigung für den Flugbetrieb. Allerdings wird auf der Website darauf hingewiesen, dass die Anreise zum Flughafen mit öffentlichen Verkehrsmitteln - und auch die Abreise - über die Kölner Bahnhöfe Hauptbahnhof oder Deutz/Messe erschwert sein könnte.
- 9.01 Uhr: Auf den Straßen gibt es erste Probleme. Wer aus dem Süden in Richtung Norden fahren will, wird am Rhein in Höhe des Bürgerhaus Stollwerck von der Bayenstraße in die Dreikönigenstraße abgeleitet. Die wird von der Annostraße gekreuzt – doch die ist gesperrt!

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Der Kampfmittelräumdienst bereitet sich um 7.45 Uhr in der Mindener Straße vor.
- 8.49 Uhr: Geschäftiges Treiben auch am und im Eduardus-Krankenhaus. Die ersten Rettungswagen sind eingetroffen, um die Patienten in andere Kölner Krankenhäuser zu bringen.
- 8.47 Uhr: Die Auswirkungen der Bombenentschärfung treffen auch den Stadtteil Sülz: Weil einige Mitarbeitende des OGS-Teams an einer Grundschule nicht zur Schule kommen können, werden Eltern gebeten, ihre Kinder nach Möglichkeit früher aus der Betreuung abzuholen.
- 8.41 Uhr: Fußgänger können die Hohenzollernbrücke schon nicht mehr überqueren und werden Richtung Zoobrücke verwiesen.
- Die Fahrt wird zu einem organisatorischen Kraftakt. „Die Heimfahrtickets waren alle schon gebucht, neue Tickets zu kaufen, hätte rund 2000 Euro gekostet. Das gibt die Klassenkasse nicht mehr her.“ Deswegen mache sich jetzt ein Kollege aus Mühlacker mit dem Transporter auf den Weg nach Köln und bringe die Kinder in mehreren Fuhren zurück in die Heimat. „Immerhin können die Schülerinnen und Schüler ihren Kindern in 50 Jahren von einem Abenteuer erzählen“, sagt Hermle und lacht.
- Lehrerin Monika Hermle und die Abschlussklasse der Uhlandschule Mühlacker in Baden Württemberg machen sich auf den Weg zum Hauptbahnhof. Sie brechen ihre Abschlussfahrt nach Köln einen Tag früher als geplant ab und fahren heute schon nach Hause. „Das ist schon ärgerlich“, sagt Lehnen. Köln habe den Schülerinnen und Schülern sehr gut gefallen, versichern diese.
- Ausnahmesituation auch für die RTL-Frühmoderatoren Vanessa Civiello (34) und Jan Malte Andresen (52). Während der Liveshow kam die Ansage, dass alle raus müssen. Deswegen entfällt heute auch das Frühmagazin „Punkt 8“.
- Der erste Klingelrundgang läuft, wann er beendet ist, ist derzeit nicht absehbar. Stadt und Ordnungsamt hoffen auf die Unterstützung und das Verständnis aller Betroffenen.
- Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln sind seit Stunden vor Ort. Das Ordnungsamt entscheidet über alle weiteren Maßnahmen zur Absperrung und Evakuierung.
- 8:16 Uhr: Auch aus dem Kreis Düren sind Einsatzkräfte zur Unterstützung angerückt.
- 8.06 Uhr: Die ersten Straßen werden abgesperrt. Die Anlaufstellen haben ihre Pforten geöffnet.
- 7.51 Uhr: Beim Ordnungsamt der Stadt Köln ist Großkampftag angesagt. In diesen Minuten starten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen den ersten Klingelrundgang. Mega-Evakuierung in Köln – es geht los!
- Schlechte Nachrichten gibt es für Fans von Teddy Teclebrhan (41). Die „TEDDY-Show“ in der LanxessArena und Moulin Rouge im Musical Dome fallen aus! Die „TEDDY-Show“ wurde auf Sonntag (8. Juni 2025) verlegt. Moulin Rouge informiert die Ticketinhaber und Inhaberinnen per Mail.
- Die Mega-Aktion hat auch Auswirkungen auf RTL. „Punkt 6“ und „Punkt 7“ werden noch aus Köln moderiert, „Punkt 8“ entfällt. Ab mittags übernimmt dann das Studio in Berlin, da RTL ebenfalls evakuiert wird.
- Der Kölner Dom sowie der Hauptbahnhof liegen übrigens nicht im Evakuierungsbereich. Allerdings wird die Hohenzollernbrücke gesperrt. Daher rechnet die Deutsche Bahn mit „erheblichen Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr“ in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland.
- 6.20 Uhr: Erste Details zum Zeitplan findet ihr übrigens hier
- 6 Uhr: Die Ruhe vor dem Sturm! Ab 8 Uhr werden Straßen gesperrt. Zeitgleich erfolgt der erste Klingeldurchgang.
- Für die, die nicht privat unterkommen können, hat die Stadt zwei Anlaufstellen eingerichtet: Im Rechtsrheinischen befindet sich die Anlaufstelle in der Messehalle 10.1, im Linksrheinischen im Berufskolleg Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101. Beide Anlaufstellen öffnen um 8 Uhr und zu beiden wird ein Pendelverkehr eingerichtet.
- Folgende KVB-Bahnen sind von der Bombenentschärfung betroffen: Stadtbahnlinien 1, 3, 4, 5, 7, 9, 14 und 17 sowie die Buslinien 106, 132, 133, 153, 171 und 196
Hier die Karte mit dem riesigen Evakuierungsradius:

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Der Evakuierungsbereich rund um die Funde an der Deutzer Werft beträgt 1000 Meter.
Hier findet ihr alle relevanten Informationen im Überblick:
- Kölner Bomben: Neue Details zum Zeitplan – Entschärfung wohl nicht vor 18 Uhr
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- Prost auf die Bomben! Der wohl kurioseste Zufluchtsort für Evakuierte in Köln