3845 Tage nach Schumis letztem RennenJetzt gibt auch Mick Schumacher im Mercedes Gummi

Mick Schumacher steht an der Rennstrecke in Barcelona auf einem Parkplatz.

Mercedes-Testfahrer Mick Schumacher in Barcelona. Das Foto entstand am 3. Juni 2023.

Wie der Vater, so der Sohn. Einmal mehr schließt sich im Hause Schumacher der Kreis.

von Oliver Reuter (reu)

 3845 Tage nach dem letzten Formel-1-Rennen von Michael Schumacher (54) am 25. November 2012 in Interlagos durfte heute (7. Juni 2023) Sohn Mick (24) erstmals den neuen Formel-1-Mercedes fahren.

Beim FIA-Test der Pirelli-Reifen für die Saison 2024 gab der Test- und Ersatzfahrer auf dem Circuit de Catalunya Gummi – auch, um sich für ein Stammcockpit zu empfehlen.

Mick Schumacher übernimmt von George Russell

Mick grinste, als er den W14 von George Russell (25) übernahm und drei Tage nach dem Spanien-GP erstmals selbst damit rausfahren durfte. Allerdings auf kalten Reifen zunächst vorsichtig. Denn das ist die Maßgabe für die neuen Pirelli-Pneus, die ab 2024 ohne die Heizdecken auf Temperatur gebracht werden müssen. Ein heikles Unterfangen auf dem Weg, die Formel 1 bis 2030 CO2-neutral zu machen.

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Das Heizdecken-Verbot hatte Mercedes-Superstar Lewis Hamilton (38) kritisiert: „Das ist gefährlich und sinnlos. Ich habe Reifen getestet, die zuvor nicht aufgewärmt worden sind, und ich sage euch – früher oder später wird es krachen. Diese Entscheidung kompromittiert die Sicherheit, und daher ist sie falsch.“

Doch Mick freute sich auf die Herausforderung und meisterte sie unfallfrei. Nach dem Test will Pirelli die Daten auswerten und mit den Fahrern sprechen, spätestens Mitte Juli soll die Entscheidung fallen.

„Ein Großteil ist natürlich wirklich nur das, was Pirelli möchte“, sagte Mick, fügte aber im Sinne seiner Entwicklungsarbeit für das Mercedes-Comeback an der Spitze hinzu: „Vielleicht können wir ja doch noch ein bisschen was reinzwängen.“ Er hofft, die Lücke zu WM-Spitzenreiter Max Verstappen (35) bald schließen zu können: „Ich glaube, Red Bull hat ein sehr starkes Auto, aber man hat schon verrücktere Sachen gesehen, und Meisterschaften haben sich noch rumgedreht.“

Das gefällt natürlich Mercedes-Teamchef Toto Wolff (51). Er lobt seinen bei Haas-Ferrari so übel rausgemobbten Schützling: „Mick hat bisher in unserem Team einen guten Job abgeliefert. Er arbeitet hart im Simulator und gibt uns auch an der Strecke nützlichen Input. Es ist schön, dass er nun erstmals einen Fahreindruck auf der Strecke sammeln kann. Das wird ihm in seiner Rolle als Ersatzfahrer sicher helfen.“

Und auch bei der Bewerbung für die Rückkehr ins Fahrerfeld 2024. Das glaubt Onkel Ralf Schumacher (47): „Für Mick ist das ganz wichtig, aus zwei Gründen. Einerseits bekommt er einen guten Vergleich zwischen der Simulator-Arbeit und der Realität. Für einen Fahrer ist es elementar, dass er ein Gefühl im Auto bekommt. Andererseits kann Mick natürlich bei diesem Test auch zeigen, dass er schnell ist. Die Leute werden genau hinschauen, und man kann da durchaus Vergleiche zu den anderen Fahrern und Teams ziehen. Mick erhält die Chance, ein Ausrufezeichen zu setzen – auch im Team. Er kann zeigen, dass er das, was er im Simulator einbringt, auch auf der Strecke umsetzen kann.“