Sabotage-VorwürfeFormel-1-Experten einig: Vettel von Ferrari im Stich gelassen

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Der von Ferrari enttäuschte Sebastian Vettel sucht in Silverstone Rat bei Ex-Red-Bull-Pilot David Coulthard.

von Oliver Reuter (reu)

Silverstone – Die Formel-1-Fans freuen sich über den Silverstone-Coup von Max Verstappen (22) gegen den übermächtig erscheinenden Weltmeister Lewis Hamilton (35). Und hinter den Kulissen streiten die vier Teams um Ferrari mit Racing Point über die Proteste gegen den rosa Mercedes-Klon.

Doch das emotionalste Thema bleibt die angebliche Ferrari-Sabotage gegen Sebastian Vettel (33). Erst recht nach dessen erneuter Blamage im 70. Jubiläumsrennen: Blitz-Dreher und Funk-Zoff mit Ferrari-Boss.

Nachdem der degradierte Altmeister den neuen Liebling Charles Leclerc (22) in Budapest noch geschlagen hatte, sah er in Silverstone kein Land, verpasste nach einem Motorschaden im 3. Training das Top-Ten-Qualifying und wurde am Ende frustrierter Zwölfter.

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Vettel hat das letzte Vertrauen in seine Rote Gurke verloren

Vettel hat auch das letzte Vertrauen in seine Rote Gurke verloren. Er haderte schon nach der Quali: „Ich bin jetzt lang genug dabei, habe viel probiert und immer wieder auf den Reset-Knopf gedrückt. Wir sind in zwei Wochen aber auf keinen grünen Zweig gekommen. Der Abstand zu meinem Teamkollegen blieb dabei relativ konstant. Es ist, als laufe ich gegen eine Gummiwand.“

Einziger Ausweg für Sebastian Vettel: Steig aus dieser Roten Gurke

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Rote Gurke statt Rote Göttin: Sebastian Vettel kämpfte in Silverstone mit dem schwer zu fahrenden Ferrari SF1000.

Ferrari-Teamchef widerspricht Sabotage-Verdacht

Oder ist es doch Sabotage? Dem Verdacht widerspricht Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (50) natürlich.

Sein Sportchef Laurent Mekies (43) gibt immerhin zu: „Das war eine schwache Darbietung. Unter vergleichbaren Bedingungen sind wir gemessen an der Leistung vor einer Woche im Rückwärtsgang. Wir haben es vor allem nicht geschafft, aus den weichen Pirelli das Beste zu holen.“

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Ferrari-Motorschaden im dritten Training: Frustriert steigt Sebastian Vettel aus seiner Roten Gurke.

Formel-1-Experten vermuten Vettel-Benachteiligung

Zu beweisen ist Sabotage von außen ohnehin nicht. Aber die Meinung der Experten spricht eine klare Sprache.

Selbst Lewis Hamilton klagt an: Ferrari lässt Sebastian Vettel hängen

Michael Schumachers Ex-Benetton-Kollege Johnny Herbert (56) sagt: „Er scheint sich wie in der vergangenen Woche mit dem Wagen weniger wohl zu fühlen als Leclerc, für mich erklärt das den Rückstand. Abgesehen davon, dass an seinem Auto ständig etwas kaputtgeht.“

Ralf Schumacher vermutet Benachteiligung

Auch für Sky-Experte Ralf Schumacher (45) riecht es klar nach Benachteiligung: „Sebastian fährt keine halbe Sekunde langsamer als sein Teamkollege. Da ist ganz klar: Sein Ferrari kann nicht schneller.“

Ferrari blamiert Sebastian Vettel und fängt Watschn von Ralf Schumacher

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Formel-1-Experte Ralf Schumacher im Sky-Studio in München

Ex-Weltmeister Jenson Button (40) sieht die Schuld bei Ferrari: „Sebastian hat doch nicht plötzlich sein Talent verloren.“

Steigt Sebastian Vettel jetzt aus seiner Roten Gurke?

Macht es unter diesen Bedingungen überhaupt noch Sinn, weiter in dieser Roten Gurke zu fahren? Das fragt sich auch Herbert: „Wir wissen, welch tolle Rennen Vettel gezeigt hat. Aber ich frage mich, ob dieses Auto ihm erlaubt, das notwendige Vertrauen aufzubauen.“

David Coulthard rät zum Aston-Martin-Wechsel

Sein britischer Landsmann David Coulthard (49) riet Vettel ja bereits zum Wechsel zu Racing Point bzw. dem künftigen Aston-Martin-Werksteam. Da würde er dann ironischerweise eine Fortsetzung der Hülkenberg-Karriere verhindern.

Ex-Weltmeister Damon Hill (59) dazu: „Wenn sich Racing Point für Vettel entscheidet, wäre das natürlich sehr bitter für Hülkenberg. Armer Nico.“

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Nächstes Silverstone-Debakel für Vettel

Man darf gespannt sein, was Vettel nach dem zweiten Silverstone-Desaster zu all dem sagt. Schon in der ersten Kurve drehte sich der Pechvogel, fiel ans Ende des Feldes zurück und zofftze sich später mit Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (50) über die Taktik.