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Dreister Fußball-Betrug?Fake-Spiele sollen Wett-Mafia Vermögen gebracht haben

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Haben Wett-Betrüger in der Ukraine während der Corona-Krise Millionen erbeutet?

von Anton Kostudis (kos)

Köln – Es klingt total verrückt: In der Ukraine und in Russland soll die Wett-Mafia während der Corona-Krise mit mehreren verschobenen Spielen Millionen verdient haben. Dabei haben die Partien offenbar überhaupt nicht stattgefunden!

Gegenüber der „Sportschau“ bestätigte jetzt der Ethik-Chef des ukrainischen Fußballverbandes, Francesco Baranca, den Verdacht. Konkret gehe es unter anderem um ein Turnier mit vier Teams, das ein ukrainischer Viertligist ausgerichtet haben soll. „Doch zu 99,9 Prozent gab es diese Spiele in der Ukraine überhaupt nicht“, erklärte Baranca, der vor Ort seit Jahren gegen Wett-Manipulationen kämpft.

Hat die Wett-Mafia Spiele in der Ukraine fingiert?

Die Betrüger sollen vor einigen Wochen eine gefälschte Facebook-Seite des ukrainischen Klubs aufgesetzt haben. Dort sei das Turnier angekündigt worden, später erschienen auch – wohl gefälschte – Spielberichte der Partien.

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Und offenbar sind viele auf die Masche hereingefallen. „Das waren die einzigen Spiele, die auf dem Wettmarkt angeboten wurden. Aufgrund der Pandemie gab es zum Beispiel keine Premier League, keine Bundesliga, keine Champions League“‚ erklärt Baranca. „Wir wurden von diversen Wettanbietern kontaktiert: aus Norwegen, Dänemark, Schweden, Australien, USA, Asien – überall wurden auf diese ukrainischen Spiele gewettet, und so kamen hohe Millionensummen zusammen.“ Auch bei großen deutschen Wettanbietern seien Spiele im Programm gewesen.

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Die Daten-Firma BetGenius – deren Mutter-Unternehmen auch mit dem DFB zusammenarbeitet – behaupte unterdessen, sie habe einen Mitarbeiter vor Ort gehabt, um Wettanbieter mit Daten zu versorgen. „Sie sagen, dass sie Beweise für die Spiele hätten. Aber uns wurden diese nicht übergeben. Stattdessen hat unsere Untersuchung ergeben, dass die Mannschaften nicht gespielt haben. Alle vier Teams haben uns dies schriftlich bestätigt“‚ erklärt Baranca.

17 Spiele stehen unter Manipulationsverdacht

Auch die Platzierungen der Wetten seien höchst verdächtig gewesen: Bei einem Spiel, das angeblich 1:5 geendet hatte, seien alle Tore in der zweiten Hälfte gefallen – exakt darauf sei bei dieser Partie gewettet worden. „Irgendjemand wusste, wie das Spiel ablaufen wird“‚ meint Wett-Experte Ivo Romano gegenüber der ARD. „Vor allem wurde auf die Gesamtanzahl der Tore gewettet und welches Team das nächste Tor erzielen wird. Meiner Meinung nach wurde ganz klar manipuliert. Die auffälligen Wetten wurden während der kompletten zweiten Spielhälfte platziert.“ Die UEFA und der ukrainische Fußballverband seien nun über die Vorgänge informiert worden.

Insgesamt gehe es um 17 verdächtige Partien in der Ukraine und Russland, die alle nach demselben Muster verschoben worden seien. „Jemand wusste immer, wann die Tore fallen werden. Soweit ich weiß, untersucht die UEFA auch Spiele in Russland“, erklärt Baranca. Auch die Behörden hätten die Ermittlungen in diesem kuriosen Fall aufgenommen. (kos)