„Ein paar Fragezeichen“Voss-Tecklenburg im Erholungsurlaub – Nationalspielerin mit Kritik

Martina Voss-Tecklenburg lächelt bei einem Training.

Martina Voss-Tecklenburg bei einem Training der Frauen-Nationalmannschaft am 30. August 2023.

Martina Voss-Tecklenburg ist nicht mehr krankgeschrieben – doch die WM-Analyse muss weiter warten. Das löst im DFB-Team Kritik aus.

Weiter Wirbel um Martina Voss-Tecklenburg (55)! Die derzeit pausierende Bundestrainerin ist nicht mehr krankgeschrieben, besuchte zuletzt mehrere Veranstaltungen.

„Ich habe seit 14 Tagen meinen Erholungsurlaub vom DFB genehmigt bekommen“, sagte Voss-Tecklenburg zuletzt der dpa. „Ein gemeinsames Gespräch soll unmittelbar nach Urlaubsende stattfinden“, teilte der DFB am Sonntag (22. Oktober 2023) auf Anfrage mit.

Voss-Tecklenburg: Rückkehr als Bundestrainerin unwahrscheinlich

Kritik gab es nun von Nationalspielerin Lena Oberdorf (21). „Es gibt mir ein paar Fragezeichen natürlich. Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht. Dass man sagt: Ok, wir klären erstmal, was bei der WM passiert ist“, sagte die Nationalspielerin am Montag (23. Oktober) in Frankfurt. Ein Erholungsurlaub wäre aus ihrer Sicht auch nach der WM-Aufarbeitung möglich gewesen.

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Vor der Stellungnahme von Voss-Tecklenburg waren Irritationen aufgekommen, weil sie zuletzt öffentliche Auftritte absolviert hatte. Unter anderem hatte „MVT“ am Donnerstag (19. Oktober) beim bayerischen Zahnärztetag in München einen Vortrag gehalten.

Martina Voss-Tecklenburg und Lena Oberdorf scherzen vor einem Spiel.

Martina Voss-Tecklenburg und Lena Oberdorf scherzen vor dem EM-Viertelfinale am 21. Juli 2022 gegen Österreich.

Über mögliche Veranstaltungsbesuche sei der Verband von ihrer Seite informiert. Weiter hieß es vom DFB: „Der DFB hat den Auftritt von Voss-Tecklenburg beim Bayerischen Zahnärztetag zur Kenntnis genommen.“

Der DFB hatte im September über eine nicht näher genannte Krankheit der Bundestrainerin informiert. Die geplante Analyse zum Vorrunden-Aus bei der WM wurde daraufhin verschoben. Zunächst war ihre Co-Trainerin Britta Carlson (45) eingesprungen, später wurde Horst Hrubesch (72) als Interimstrainer installiert. 

Oberdorf weicht bei Frage nach Voss-Tecklenburgs Rückkehr aus

Die HSV-Legende wird das DFB-Team bei den bevorstehenden Spielen am Freitag (27. Oktober) gegen Wales und am 31. Oktober in Island betreuen. Es geht um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Hrubesch erklärte, er stehe mit Voss-Tecklenburg nicht im Austausch: „Das ist jetzt nicht mein Bier. Die Mädels werden das auch so nehmen, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren.“

Voss-Tecklenburgs Rückkehr als Bundestrainerin gilt schon länger als unwahrscheinlich. Intern soll es Kritik an ihrer Arbeit gegeben haben. DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (60) deutete zuletzt an, dass es eine Zukunft ohne Voss-Tecklenburg als Bundestrainerin geben könnte: „Wir müssen vorbereitet sein für den Fall, dass es keine Brücke gibt.“ Voss-Tecklenburg lässt sich inzwischen anwaltlich vertreten.

Als Oberdorf konkret darauf angesprochen wurde, ob sie sich eine Rückkehr von Voss-Tecklenburg wünsche, sagte die Mittelfeldspielerin: „Dadurch, dass man da eh keine Macht drüber hat, bin ich einfach nur hier, um meinen Job zu machen. Das ist, zwei Spiele zu gewinnen. Alles Weitere wird der DFB dann regeln.“ (dpa)