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Eklat in KalkSchule darf bei Woelki-Besuch keine Regenbogen zeigen – und macht es trotzdem

Zeichen des Protests: Regenbogenfahne am Montagmorgen im Fenster des Bildungscampus Köln-Kalk

Eine Regenbogenfahne im Fenster des Bildungscampus Kalk während des Besuchs von Kardinal Woelki.

Eigentlich sollte es ein fröhlicher Festakt werden, doch die Einweihung des neuen Bildungscampus in Kalk wurde von einem handfesten Eklat überschattet. 

Riesen-Aufregung bei der Einweihung des neuen Erzbischöflichen Bildungscampus in Köln-Kalk am Montag (7. Juli)! Bei der Feier mit Kardinal Rainer Woelki kam es zum Eklat um das Regenbogen-Symbol.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, bekamen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor der Feier, die einen Tag nach dem Kölner „Christopher Street Day“ stattfand, eine klare Ansage: Im Gottesdienst und beim Festakt sei das Zeichen der Queer-Bewegung unerwünscht. Man wolle „gesellschaftliche Kontroversen bei diesem festlichen Anlass außen“ vorlassen, so die offizielle Begründung.

Doch die Eltern ließen das nicht auf sich sitzen und organisierten prompt Protest. Viele kamen mit Regenbogen-Symbolen. Am Morgen wehte sogar eine Regenbogenfahne aus einem Klassenzimmer, die jedoch schnell wieder entfernt wurde.

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Zwei Grundschülerinnen, die als Messdienerinnen im Gottesdienst mit dem Kardinal dienen sollten, wurden laut ihrem Vater von einer Lehrerin aufgefordert, ihre Regenbogen-Sticker abzunehmen. „Meiner Tochter wurde gesagt, der Kardinal wolle das nicht“, so der Vater.

Auch Marianne Arndt, Gemeindereferentin in Vingst/Höhenberg, ist fassungslos. „Wo kommen wir hin, wenn der Träger dieser Schule schon bei der Eröffnung so agiert? Ich finde es unsäglich, welch große Angst man vor Menschen zu haben scheint, die ein Symbol der Freiheit, des Friedens und der Toleranz zeigen – und das an einer Schule, die beansprucht, für alle da zu sein“, sagte sie.

Weil die Seelsorgerin selbst Regenbogen-Sticker verteilte, wurde sie des Geländes verwiesen. „Ein Schulrat des Erzbistums hat mich ins Visier genommen und Fachbereichsleiter Thomas Kamphausen auf mich aufmerksam gemacht. Der hat mich aufgefordert, unverzüglich das Gelände zu verlassen. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich habe das restriktive Vorgehen als psychische Gewalt empfunden.“

Kamphausen soll die Regenbogen-Symbole als „Kampfsymbol gegen die katholische Kirche“ bezeichnet haben. Das Erzbistum sprach von einer „Bitte“, „in festlicher Kleidung teilzunehmen“ und betonte, dass am Bildungscampus alle willkommen seien, unabhängig davon, ob sie queer seien oder nicht.

Bildungscampus in Kalk ein Herzensprojekt von Woelki

Für 80 Millionen Euro hat das Erzbistum den Bildungscampus als Herzensprojekt von Woelki errichtet – ein Ort „offen für Kinder aller sozialen und religiösen Hintergründe“. Genau das betonte auch der Kardinal in seiner Rede. Das Ziel sei es, „gerade jenen Kindern Perspektiven zu eröffnen, die in unserer Gesellschaft oft übersehen werden.“

Überall auf dem Festakt war der stille Protest sichtbar: Regenbogen-Buttons auf der Brust, T-Shirts, Taschen und Strumpfhosen in den bunten Farben. Kinder liefen mit Regenbogenfahnen durch die Klassenräume und sogar die Canapés auf dem Buffet wurden mit den kleinen Fähnchen der LGBTQ-Bewegung geschmückt.

Ein lesbisches Paar erzählte, dass ihre Tochter eine Tasche in Regenbogen-Farben nicht mit in die Schule nehmen durfte. „Wir haben uns da gefragt, ob unsere Kinder hier an der richtigen Schule sind“, sagten sie. Kardinal Woelki selbst soll laut einer Mutter behauptet haben, er wisse nichts von einem Regenbogen-Verbot.

Die Stimmung war angespannt. „Ohne die Aufforderung, keine Regenbogen-Farben zu tragen, hätten wir heute ein unbeschwertes Fest gefeiert“, sagte ein Vater. „Wir konnten dieses Zeichen der Intoleranz so nicht stehen lassen.“ (red)