„Große Schlachten gewonnen“Schweinsteiger legt sich auf Wunsch-Bundestrainer fest

Bastian Schweinsteiger im Anzug.

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Bastian Schweinsteiger vor dem Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich am 12. September 2023.

ARD-Experte Bastian Schweinsteiger hat eine klare Meinung, wer den Posten des Bundestrainers perfekt ausfüllen würde.

von Julian Meiser (jm)

Wer folgt auf Interimstrainer Rudi Völler? Nachdem der DFB am Sonntag (10. September 2023) Hansi Flick entlassen hat, sucht der Verband derzeit händeringend nach einem geeigneten Nachfolger, der das Team auf die EM 2024 im eigenen Land vorbereiten kann.

Bastian Schweinsteiger (39), Weltmeister von 2014 und aktueller Experte in der ARD, ist sich sicher, wer die deutsche Fußballnationalmannschaft wettkampffähig bekommen würde.

DFB: Wer wird neuer Bundestrainer? 

Bastian Schweinsteiger glaubt, dass schon bald ein ehemaliger Coach des FC Bayern München als neuer Bundestrainer präsentiert wird. „Mein Bauch sagt Julian Nagelsmann“, antwortete Schweinsteiger im Vorfeld des Spiels zwischen Deutschland und Frankreich auf die Frage von ARD-Moderator Alexander Bommes.

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Schweinsteigers Wunschkandidat ist hingegen ein anderer. Wenn es nach ihm ginge, würde bald Louis van Gaal die DFB-Elf coachen: „Er hat große Schlachten gewonnen.“ Der 72 Jahre alte Niederländer wäre „am besten für die Mannschaft“, meinte der ARD-Experte. Die verunsicherte DFB-Elf benötige aktuell „eine Persönlichkeit mit großen Schultern“.

Schweinsteiger kennt den „Tulpengeneral“, hatte unter ihm einst beim FC Bayern München gespielt. Van Gaal führte die Bayern ins Champions-League-Finale 2010, das 0:2 gegen Inter Mailand verloren ging. Zuvor hatte van Gaal die Königsklasse aber bereits gewonnen – 1995 mit Ajax Amsterdam.

Allerdings ist sich Schweinsteiger ungewiss, ob der ehemalige Bondscoach ins Profil der DFB-Verantwortlichen passt. „Möchte man einen holländischen Trainer?“, fragte sich Schweinsteiger.

Nagelsmann, Glasner, Kuntz

Alle Kandidaten für die Flick-Nachfolge im Überblick 

Deutschland Ex-Bundestrainer Hansi Flick vor dem Spiel gegen Japan.

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Wer tritt sein Erbe an? Nach der Entlassung von Bundestrainer Hansi Flick ist der Deutsche Fußball-Bund auf der Suche nach einem passenden Nachfolger. Die gehandelten Kandidaten siehst du hier in einer Bildergalerie.

Trainer Jürgen Klopp schaut zerknirscht bei einem Spiel des FC Liverpool.

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Jürgen Klopp: Für viele Fans ist er die beste Lösung – doch vermutlich auch die unwahrscheinlichste. Klopp wäre es zuzutrauen, mit seiner positiven Art die dringend benötigte Euphorie für die Heim-EM zu erzeugen. Aber er steht beim englischen Spitzenklub FC Liverpool unter Vertrag. Es ist nahezu auszuschließen, dass der 56-Jährige für das Bundestrainer-Amt kurz nach Saisonstart bei den „Reds“ aufhört. Zumal er schon nach dem WM-Debakel ablehnte. „Jürgen hat beim FC Liverpool einen Vertrag bis 2026 – und er hat vor, diesen zu erfüllen“, hatte sein Berater Marc Kosicke im vergangenen Dezember gesagt. (Foto: 27. August 2023)

Julian Nagelsmann vor dem Spiel des FC Bayern München in der Champions League mit guter Laune.

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Julian Nagelsmann: Die Qualitäten für das höchste Traineramt im deutschen Fußball werden dem 36-Jährigen zugesprochen. Aber hat er auch die Motivation dafür? Nach seinem wenig ruhmreichen Abgang beim FC Bayern München hat sein Image als Ausnahmetrainer gelitten. Ein nächstes missglücktes Engagement beim völlig verunsicherten DFB-Team würde Nagelsmann in der Karriere nochmals zurückwerfen. Sein Alter könnte intern zumindest kontrovers diskutiert werden. Sein Vertrag bei den Bayern gilt noch bis 2026. Die Münchner könnten aber an einer Lösung interessiert sein. Der Rekordmeister hatte einst auch Flick zum DFB ziehen lassen. Wegen der großen Bayern-Fraktion in der DFB-Auswahl hätte Nagelsmanns Verpflichtung stärkere Auswirkungen auf das Binnenklima als bei anderen. (Foto: 8. März 2023)

Matthias Sammer, ehemaliger Fußballspieler, bei der Verleihung des "Sport Bild-Award 2023" in den Fischauktionshallen.

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Matthias Sammer: Zuletzt hatte der Europameister von 1996 und frühere DFB-Sportdirektor die Entwicklungen im deutschen Fußball scharf kritisiert. Ob er die Herausforderung als Bundestrainer annehmen würde, um zumindest den Zustand der Nationalmannschaft aktiv zu verbessern, ist sehr fraglich. Zuletzt war Sammer vor vielen Jahren als Trainer tätig. Bei den Bayern hörte er 2016 wegen gesundheitlicher Probleme als Sportvorstand auf. Den Bundestrainer-Job bis zur Heim-EM hatte er kürzlich im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ ausgeschlossen. „Ich habe vor einiger Zeit für mich die Entscheidung getroffen, dass ich operativ nicht mehr tätig sein möchte. Dabei soll es auch bleiben.“ (Foto: 21. August 2023)

Stefan Kuntz, Trainer der türkischen Nationalmannschaft, als TV-Experte beim Spiel des Hamburger SV gegen Schalke 04.

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Stefan Kuntz: Nach dem jüngsten 1:1 gegen Armenien muss Kuntz stark um seinen Job als Nationaltrainer der Türkei bangen. Das könnte für den DFB hilfreich sein, sollte man sich in der Türkei für eine Entlassung entscheiden. Kuntz kennt als früherer Erfolgstrainer der U21 den Verband. Intern wird er aufgrund seines angenehmen und konstruktiven Kommunikations-Stils geschätzt. Der Europameister von 1996 würde sich aber kaum nur als Übergangslösung bis zur Heim-EM sehen. (Foto: 28. Juli 2023)

Frankfurts Ex-Trainer Oliver Glasner steht vor dem Spiel im Stadion.

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Oliver Glasner: Ist die Zeit reif für den ersten Ausländer auf dem Bundestrainer-Posten? Auch der Name Oliver Glasner fällt bei den Spekulationen um eine mögliche Flick-Nachfolge, weil der Österreicher vereinslos ist und den deutschen Fußball aus seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt und beim VfL Wolfsburg sehr gut kennt. Mit dem Gewinn der Europa League vor einem Jahr hatte Glasner zudem bewiesen, dass er auch große Titel gewinnen kann. (Foto: 3. Juni 2023)

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick spricht auf einer Pressekonferenz.

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Ralf Rangnick: Der frühere Bundesliga-Trainer und -Erneuerer wäre schon einmal gerne Bundestrainer geworden, erteilte dem DFB jedoch am Montag (11. September 2023) eine Absage. Der 65-Jährige ist aktuell Nationaltrainer der Österreicher und mit dem Nachbarland auch erfolgreich auf EM-Kurs. Auf Nachfrage, ob er sich ein Engagement bei der deutschen Nationalmannschaft vorstellen könne, antwortete er klar mit: „Nein.“ (Foto: 29. Mai 2022)

Der TV-Experte und ehemalige Nationalspieler Lothar Matthäus vor dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Kolumbien.

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Im Blickfeld: Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat bereits gesagt, der Bundestrainer-Job passe nicht in seine „Lebensplanung“. Roger Schmidt ist zuletzt mit Benfica Lissabon portugiesischer Meister geworden, hat in Portugal aber noch einen Vertrag bis 2026. Der Niederländer Louis van Gaal kokettierte in der „Bild“-Zeitung mit dem Satz: „Normalerweise trainiere ich nicht mehr bei einem Verein, aber ein vielversprechendes Land hat immer noch eine Chance, mich zu überzeugen!“ Der 72-Jährige hat (auch beim FC Bayern) etliche Erfolge vorzuweisen, er trainierte Hollands Nationalelf. Aber steht er für die Zukunft? Wie Glasner wäre dessen Landsmann Ralph Hasenhüttl der erste Ausländer. (Foto: 20. Juni 2023)

DFB-Sportdirektor Rudi Völler steht auf dem Trainingsplatz.

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Rudi Völler: Was, wenn gegen Frankreich plötzlich alles besser funktioniert? Völler sitzt gemeinsam mit Sportdirektor-Kollege Hannes Wolf und Ex-Nationalspieler Sandro Wagner auf der Bank. Es ist nicht auszuschließen, dass die Entscheider im DFB dann sagen: Das hat doch was! Vor 23 Jahren wollte Völler auch nur Übergangslösung sein und blieb dann vier Jahre. Bereits Mitte Oktober reist die Nationalmannschaft in die USA. (Foto: 5. September 2023)

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DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte dazu: „Im Moment schließen wir keine Option aus.“ Es sei auch möglich, dass erstmals in der Geschichte ein Ausländer den Bundestrainer-Posten übernehmen könne. Er, DFB-Vize Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Rudi Völler, der als Interims-Teamchef gegen Frankreich auf der Bank saß, werden den Prozess der Trainersuche „in den nächsten Tagen in Gang setzen“, sagte Neuendorf.

Zudem wünschte sich Bastian Schweinsteiger Spieler wie Robert Andrich von Bayer 04 Leverkusen oder Rani Khedira von Union Berlin. „Solche Typen brauchst du im Mittelfeld“, erläuterte der einstige Bayern-Star. (jm/dpa)