Trotz 85 Minuten ÜberzahlSchiri-Ärger in der 2. Bundesliga: „Wenn das so weitergeht …“

Trotz des Heim-Erfolgs gegen Elversberg musste sich Bochum-Trainer Dieter Hecking den Frust von der Seele reden. Auslöser: Die Leistung des Schiedsrichters.

von Béla Csányi  (bc)

Der VfL Bochum hat den ersten Saisonsieg nach praktisch einem kompletten Spiel in Überzahl in der Tasche! Die Bochumer rangen im Heimspiel am Sonntag (10. August 2025) die SV Elversberg nieder und gewannen nach der frühesten Gelb-Roten Karte seit 30 Jahren mit 2:0 (0:0).

Während die Gäste aus dem Saarland verständlicherweise sauer über die Ampelkarte gegen den ehemaligen Bochumer Jan Gyamerah (30) nach gerade mal sechs Minuten waren, überraschte nach Abpfiff auch die deutliche Schiedsrichter-Kritik von VfL-Trainer Dieter Hecking (60).

Elversberg-Trainer will lieber gar nicht sagen

Bei Sky wurde der erfahrene Coach auf den Feldverweis gegen seinen einstigen HSV-Schützling angesprochen, hatte dann aber etwas ganz anderes zu beklagen.

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„In so einem Spiel 14 Gelbe Karten – es ist Wahnsinn. Dann werden wir am 5. Spieltag schon die ersten Gelbsperren haben“, ärgerte sich Hecking und schob genervt hinterher: „Wenn das so weitergeht und wenn das die neue Richtlinie ist, dann können wir uns alle auf viel Farbe im Spiel freuen.“

Zustimmung gab es auch von TV-Experte Torsten Mattuschka (44), der bei Schiedsrichter Lukas Benen (32) das nötige Fingerspitzengefühl vermisste. „Das ist die sechste Minute. Das ist kein absichtliches Handspiel“, betonte der langjährige Zweitliga-Profi.

Auch die vielen Karten zum Start der 2. Bundesliga stießen Mattuschka übel auf: „Wo wollen wir denn hinkommen? Dann gibt es da zehn Minuten Nachspielzeit, da zwölf Minuten. Das macht ja auch keinen Spaß. Das ist nicht im Sinne des Fußballs.“

Elversberg-Trainer Vincent Wagner (39) wollte zunächst lieber überhaupt nichts sagen, musste sich im Sky-Interview sichtlich zurückhalten und betonte zunächst auf Nachfrage zur Meinung des TV-Teams um Mattuschka: „Na dann brauche ich dazu doch gar nichts sagen.“

Später sagte Wagner angesichts der Temperaturen von über 30 Grad in der prallen Sonne: „Ich schwitze im Stehen, die Jungs sind gnadenlos marschiert. Er (der Schiedsrichter, Anm. d. Red.) hat an der Stelle das Spiel beendet.“