„Mit Davie verhandelt“Ex-FC-Trainer verrät: Wir wollten Selke im Sommer holen

Davie Selke beim Training von Basaksehir Istanbul.

Davie Selke entschied sich nach seinem Abschied beim Hamburger SV für den Wechsel zu Basaksehir Istanbul.

Davie Selke entschied sich nach seinem zähen Abschied beim Hamburger SV für Basaksehir Istanbul in der Türkei. Der Torschützenkönig der 2. Bundesliga hatte auch andere Optionen.

von Béla Csányi  (bc)

Die Zukunfts-Frage von Stürmer Davie Selke (30) entwickelte sich im Sommer zu einer regelrechten Transfer-Saga. Erst zeichnete sich sein Abschied beim HSV Tag für Tag deutlicher ab, dann ging es auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber.

An Interessenten für Selke mangelte es nicht, zahlreiche Klubs aus dem In- und Ausland wurden mit dem Torschützenkönig der 2. Bundesliga in Verbindung gebracht. Der entschied sich letztlich für ein Türkei-Abenteuer bei Basaksehir Istanbul.

Davie Selke verhandelte mit mehreren Vereinen

Beim Hamburger SV hatten die Verantwortlichen rund um die Trennung offen über ihre Bemühungen gesprochen, Selke weiter an den Klub zu binden. Nachträglich hat jetzt ein weiterer aus der Bundesliga bekannter Trainer berichtet, dass er den Torjäger gerne unter seine Fittiche genommen hätte.

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Auch Markus Gisdol (55), in der Bundesliga unter anderem beim HSV und dem 1. FC Köln an der Seitenlinie, wollte Selke in die Türkei holen. Gleich nach seinem Wechsel zu Kayserispor bemühte er sich um einen Transfer, unterlag letztlich aber Ligakonkurrent Basaksehir.

Im „Kicker“-Interview verriet Gisdol: „Wir haben ebenfalls mit Davie verhandelt. Wir hätten ihn gerne zu uns geholt, aber unterm Strich war das, glaube ich, auch eine Entscheidung der gesamten Familie, nach Istanbul zu gehen.“

Der ebenfalls aus der Bundesliga als Trainer bekannte Thomas Reis (51), aktuell Coach von Samsunspor, sagte im gemeinsam geführten Interview: „Ich bin gespannt, wie schnell er sich auf den türkischen Fußball einstellt, weil das doch noch mal eine ganz andere Art ist.“

Markus Gisdol (r.) und Thomas Reis posieren auf einem Foto.

Markus Gisdol (r.) und Thomas Reis, hier am 23. November 2024.

Den Einwand seines Kollegen konkretisierte Gisdol: „Jede Liga hat ihre eigene Kultur, das ist ganz speziell in der Türkei. Es sind einfach oftmals mehr Unterbrechungen in den Spielen. Es wird viel diskutiert, es wird viel Emotionalität von außen hereingetragen.“

Selke, der schon in Deutschland viele Emotionen ins Spiel brachte und sich auch in Diskussionen auf dem Rasen selten zurückgehalten hatte, kann sich demnach auf einiges gefasst machen. „Es werden manchmal kleinste Dinge zu großen Sachen gemacht, da darfst du dir deinen Spielrhythmus, deine Aggressivität, deine Intensität nicht nehmen lassen“, legte Gisdol nahe.