Unfassbare SzeneTreffer zählt nicht: Zweitliga-Torjäger klaut eigenes Tor auf der Linie

Martijn Kaars grätscht den Ball beim Spiel Dynamo Dresden - 1. FC Magdeburg aus Abseits-Position ins Tor.

Martijn Kaars grätscht den Ball beim Spiel Dynamo Dresden - 1. FC Magdeburg aus Abseits-Position ins Tor.

Mit etwas zu viel Übermut den dritten Treffer der eigenen Mannschaft verhindert: Magdeburg-Torjäger Martin Kaars hätte sich in dieser Szene beim Zweitliga-Gastspiel in Dresden lieber zurückgehalten …

von Béla Csányi  (bc)

Er ist einer der torgefährlichsten Spieler der 2. Bundesliga – und steht auch in der Bundesliga bei mehreren Klubs noch auf dem Wunschzettel. Doch der Torinstinkt von Stürmer Martijn Kaars (26) vom 1. FC Magdeburg war im „Elb-Clásico“ bei Dynamo Dresden am Samstag (9. August 2025) etwas zu ausgeprägt.

Beim Stand von 2:1 für die Gäste klaute der Niederländer seiner eigenen Mannschaft einen sicheren Treffer, das Tor von Teamkollege Philipp Hercher (29) hätte wohl die Entscheidung bedeutet. Immerhin: Die knappe Führung hatte letztlich bis zum Abpfiff Bestand.

Martijn Kaars grätscht aus Abseits-Position

Der ehemalige Dresdner Baris Atik (30) hatte die Szene in der 74. Minute mit einem feinen Pass eingeleitet, der erst kurz zuvor eingewechselte Hercher spitzelte den Ball an Keeper Tim Schreiber (23) vorbei Richtung Tor.

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Die Kugel trudelte am langen Eck in Richtung Linie, wäre auch locker ohne Hilfe im Netz eingeschlagen. Doch Kaars warf noch mal alles rein, grätschte den Ball wenige Zentimeter vor der Linie dann noch einmal mit Schwung über eben jene.

Die Magdeburger bejubelten zunächst ihren Topscorer der vergangenen Spielzeit (25 Torbeteiligungen) und wähnten sich 16 Minuten vor Schluss als Sieger des Ost-Duells in der 2. Bundesliga.

Doch dann schaltete sich der VAR noch ein und machte Schiedsrichter Timo Gansloweit (29) auf die haarscharfe Abseitsposition aufmerksam, aus der Kaars zu seiner vermeidbaren Tor-Grätsche angesetzt hatte.

Als „ein bisschen dämlich“ kritisierte Sky-Kommentator Martin Groß in der Live-Übertragung die Einlage, durch die der Treffer wieder zurückgenommen wurde. Mit weiterhin nur einem Tor Vorsprung musste der FCM gegen stärker aufkommende Dresdner daher bis zum Schluss um den Auswärtssieg zittern. 

Spielgestalter Atik konnte nach dem Spiel bei Sky über die Szene schmunzeln, sagte: „Man muss auch dazu sagen, dass Martijn ein Vollblut-Stürmer ist. Der ist so ehrgeizig, deshalb kann ich die Gier verstehen. Ich glaube, er weiß selbst, dass er da wegbleiben muss.“