Samir Arabi reagiert auf die dürftige Saison von Arminia Bielefeld und verlässt den Verein auf eigenen Wunsch.
Zweiter Abstieg in Folge drohtEinst beim FC im Gespräch: Samir Arabi verlässt Arminia Bielefeld

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Verlässt Arminia Bielefeld auf eigenen Wunsch: Samir Arabi. Das Foto zeigt ihn am 5. November 2022.
Sport-Geschäftsführer Samir Arabi (44) hat nach zwölf Jahren beim Fußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld seine Tätigkeit beendet. Der Aufsichtsrat der abstiegsbedrohten Ostwestfalen nahm den Vorschlag des 44-Jährigen, von seinem Amt zurückzutreten, nach einer Krisensitzung am Montagabend (6. März 2023) an.
Dies gab die Arminia in einer Mitteilung auf der Vereinsseite bekannt. Nach 23 Spieltagen ist der Bundesliga-Absteiger Drittletzter der Tabelle und hat nur eins der vergangenen sechs Spiele gewonnen. Trainer Daniel Scherning (39) darf dagegen offenbar vorerst weitermachen.
Aus für Samir Arabi bei Arminia Bielefeld
„Ich habe immer leidenschaftlich gerne für die Arminia gearbeitet und in der Zeit zahlreiche besondere Momente erlebt. In der aktuell kritischen sportlichen Situation möchte ich mit meinem Rückzug einen persönlichen Beitrag dafür leisten, damit an zentraler Stelle im Verein ein neuer Impuls gesetzt werden kann“, sagte Arabi.
„In der Analyse unserer aktuellen Lage haben wir uns auch diesmal offen und vertrauensvoll ausgetauscht. Zum Abschluss unserer Gespräche sind wir einvernehmlich zu dem Schluss gekommen, uns zu trennen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hartmut Ostrowski (65): „Wir wollen die Position des Hauptverantwortlichen für den Sport beim DSC neu besetzen und werden entsprechende Gespräche führen. Kurzfristig geht es nur um den Klassenerhalt.“
Arabi war im März 2011 als Sportlicher Leiter nach Bielefeld gekommen und 2016 zum Geschäftsführer aufgestiegen. Zwischenzeitlich war die Arminia unter dem damaligen Trainer Uwe Neuhaus (63) in die Bundesliga aufgestiegen, nach zwei Jahren im vergangenen Sommer aber wieder abgestiegen.
Mit dem neu verpflichteten Trainer Uli Forte (48) hatte Arabi kein Glück. Auch nach der Trennung vom 48-Jährigen bereits im August 2022 gelang unter dem neuen Coach Scherning nicht die erhoffte Wende. Es droht der zweite Abstieg in Serie. Dennoch darf Scherning etwas überraschend vorerst weitermachen und das Team auf das schwere Spiel am Samstag gegen Spitzenreiter Darmstadt 98 vorbereiten.
Scherning hatte das vergangene Duell beim direkten Konkurrenten Eintracht Braunschweig als das wichtigste der gesamten Saison bezeichnet, am Ende mit seinem Team trotz einer 3:0-Führung aber nur 3:3 gespielt. Die Stimmung im Umfeld des Clubs ist seit Monaten angespannt. Die Fans hatten zuletzt insbesondere Arabi kritisiert und für die Misere verantwortlich gemacht.
Samir Arabi war auch Thema beim 1. FC Köln
Im Sommer 2021 wurde Samir Arabi als Nachfolger des damals entlassenen Sportchefs Horst Heldt (53) beim 1. FC Köln gehandelt. Doch ein Wechsel ins Rheinland kam nicht zustande. In der Folge verpflichtete der 1. FC Köln Christian Keller (44) als Sportchef, der im April 2022 seine Arbeit am Geißbockheim aufnahm.
Keller bildet mit Philipp Türoff (46, kaufmännischer Geschäftsführer) und Arabis Ex-Bielefeld-Kollegen Markus Rejek (54, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb) das neu gebildete Geschäftsführer-Trio des FC. (dpa/sto)