Am Deadline Day sah alles danach aus, als lande Imad Rondic nach einem halben Jahr in Köln beim Karlsruher SC. Ein Leidtragender des geplatzten Deals schildert die absurde Situation.
Rondic-Deal geplatztPechvogel verliert Rentenvertrag

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Fabian Schleusener (l.) war in der vergangenen Saison noch im Spiel gegen den 1. FC Köln erfolgreich.
Aktualisiert04.09.2025, 15:41
Jahr für Jahr wird der Deadline Day immer aufregender und pompöser, so der Eindruck. Über Stunden überträgt Sky live, auf Social Media und im TV gibt es Berichte über „Done Deals“ und Kehrtwenden im Minutentakt – eine verrückte Welt!
Ein kleiner Teil dessen war Fabian Schleusener (33) am Montag (1. September 2025). In der Vorsaison traf der Stürmer des Karlsruher SC beim kuriosen 4:4 gegen den FC in der Zweitliga-Hinrunde.
Nach bestandenem Medizincheck: KSC-Deal doch noch abgeblasen
Schleusener sollte aber eigentlich dem KSC den Rücken kehren – auf den letzten Drücker. Der Hintergrund: Der Zweitligist hoffte darauf, Imad Rondic (26) im zweiten Anlauf vom 1. FC Köln nach Karlsruhe zu locken.
Bereits vor einigen Wochen wurde die Winter-Verpflichtung des FC mit dem KSC in Verbindung gebracht, entschied sich aber gegen einen Wechsel in die 2. Bundesliga. Der kam dann kurz vor Ende der Transferperiode doch noch einmal auf den Tisch.
Das Verfahren: Wenn Rondic kommt, darf Schleusener gehen. Während die Verhandlungen zwischen Rondic, dem FC und dem KSC liefen, suchte zeitgleich auch nach einem neuen Verein für Schleusener gesucht – und schnell gefunden.
Zweitliga-Absteiger Ulm bekundete Interesse und die Option war auch schnell für den 33-Jährigen interessant. „Aus Ulm hatte ich einen langen und wertschätzenden Vertrag vorliegen und mir bot sich die Möglichkeit, über das Jahr hinaus Sicherheit zu haben“, erklärte Schleusener den „Badischen Neuen Nachrichten“.
Demnach hätte Schleusener in Ulm einen Vertrag bis 2029 unterschreiben können, beim Vertragsende ist der Angreifer 37 Jahre alt. Ein wichtiger Faktor für ihn: „Als Familienvater ist das doch auch selbstverständlich. Ich befasse mich selbst nicht lange mit Dingen, die ich nicht beeinflussen kann.“
Den Medizincheck hatte Schleusener schon bestanden. Am Deadline Day dann das große Warten, denn der Bühne sollte erst über die Bühne gehen, wenn der Rondic-Deal ebenfalls fixiert ist.
Der Wechsel des 26-Jährigen platzte aber! Dem Bericht zufolge erfuhr Schleusener davon erst um 17.30 Uhr: Rondic sei auf der Autobahn umgekehrt und für den Ulm-Wechsel bedeutete das auch das Aus.
Binnen weniger Minuten wurde Schleusener Leidtragender des geplatzten Rondic-Wechsels nach Karlsruhe – und zeigte sich von den Entwicklungen schnell überwältigt: „Man kennt diese Wechselgeschichten aus den Medien. Jetzt mal selbst betroffen gewesen zu sein, zeigt einem, dass dieses Geschäft wirklich verrückt sein kann.“
Spannend dabei, wie sich die Situation für die beiden Stürmer seitdem entwickelt hat. Nur einen Tag später zog Rondic auf Leihbasis zu Rakow Czestochowa in die erste polnische Liga.
Schleusener nimmt die Deadline-Day-Entwicklung hin und reagiert professionell: „Für mich lag etwas auf dem Tisch, was eine langfristige Chance gewesen wäre. Aber ich bin topfit und mache mir keine Sorgen. Ich werde weiterhin alles für den KSC geben und man wird sehen, was die Zukunft bringt.“