Regionalliga WestAufstiegsfrage unklar – Traditionsklub scheitert mit Antrag

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Rot-Weiss Essen mit Coach Christian Titz scheiterte mit seinem Antrag auf ein Final-Turnier in der Regionalliga West.

von Anton Kostudis (kos)

Köln/Essen – Schon vor Wochen hatten sich die Klubs der Regionalliga West mit großer Mehrheit für einen Abbruch der laufenden Spielzeit ausgesprochen. Bei einer Telefonkonferenz zwischen Vertretern der 18 Klubs und Funktionären des Westdeutschen Fußball-Verbandes votierten 16 Vereine für ein vorzeitiges Ende der Saison. Seit Mitte März ruht bereits der Ball.

Wie die Saison nun gewertet wird, ist aber noch unklar. Darüber wird der WDFV vermutlich am 20. Juni bei seinem außerordentlichen Verbandstag entscheiden.

Rot-Weiss Essen scheitert mit Antrag beim WDFV

Die Traditionsklubs Rot-Weiss Essen (Tabellenrang drei) und Rot-Weiß Oberhausen (Vierter) hatten unterdessen vorgeschlagen, den Teilnehmer an der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga in Form einer Finalrunde auszuspielen.

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Diesen Antrag lehnte der Verband am Mittwoch allerdings ab. „Die Ablehnung unseres Antrages war nach den Entwicklungen und Signalen der letzten Tage aus anderen Regionalligen durchaus erwartbar. Inhaltlich werden wir uns zu dieser Ablehnung aktuell nicht äußern, sondern uns in den nächsten Tagen zunächst gemeinsam mit unseren Anwälten mit der Ablehnung und der Begründung ausführlich befassen“, sagte RWE-Vorstand Marcus Uhlig (49).

Die Lage ist verzwickt: Denn Tabellenführer SV Rödinghausen hat keine Lizenz für die 3. Liga beantragt. Der zweitplatzierte SC Verl wollte zwar die Lizenz – erhielt sie im ersten Anlauf allerdings nicht.

Fortuna Kölns Benjamin Bruns: „Im Sinne der Vereine“

Geschäftsführer Benjamin Bruns (40) von Fortuna Köln hatte zuvor gegenüber dem EXPRESS erklärt: „Wir begrüßen einen zeitnahen Abbruch der Saison und sind überzeugt, der Verband handelt im Sinne der Vereine absolut solidarisch und nach seinen Möglichkeiten.“

Bruns weiter: „Entscheidungen sind wichtig für Planbarkeiten und mindern die Unsicherheit bei allen Beteiligten. Zu wissen, diese Saison ist beendet, legt den Fokus auf die Spielzeit 2020/21, die frühestens ab September beginnen kann.“ Der große emotionale Vorteil laut Bruns: „Ob Spieler, Fans und Angestellte – das gesamte Umfeld hätte wieder ein Ziel vor Augen: unsere Fortuna spielen zu sehen.“

Regionalliga West zieht wohl die Reißleine

Die Viertliga-Vereine sind in besonderem Maße von Zuschauereinnahmen abhängig. Geisterspiele kommen daher für sie nicht infrage. Ein vorzeitiges Saisonende scheint somit für die meisten Klubs das geringste Übel.

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Unklar ist noch, wie die Spielzeit gewertet werden soll. Während sich die Vereine dafür aussprachen, dass es keine Absteiger gibt, muss noch geklärt werden, wie die Aufstiegsregelung gehandhabt wird.