Abstiegs-Alarm für Ex-FortunenKlub zieht Reißleine – Duo legte einst kuriosen Auftritt hin

Die Duisburg-Profis Daniel Ginczek und Thomas Pledl diskutieren im Spiel bei der SpVgg Unterhaching mit dem Schiedsrichter.

Die Ex-Fortunen Daniel Ginczek (r.) und Thomas Pledl (M.), hier am 10. März 2024 im Drittliga-Spiel bei der SpVgg Unterhaching, befinden sich mit dem MSV Duisburg in der 3. Liga in akuten Abstiegsnöten.

Einst spielten sie gemeinsam bei Fortuna Düsseldorf in der zweiten Liga. Jetzt droht Thomas Pledl und Daniel Ginczek mit dem MSV Duisburg der Absturz in die Viertklassigkeit. Der Trainer des Duos muss nun gehen.

von Anton Kostudis (kos)

Abstiegs-Alarm für zwei Ex-Fortunen! Die ehemaligen Düsseldorf-Profis Daniel Ginczek (33) und Thomas Pledl (29) taumeln mit dem MSV Duisburg in der dritten Liga dem Abgrund entgegen. Dem Traditionsklub blüht schon bald der vorzeitige der Absturz in die Viertklassigkeit.

Das 0:2 beim FC Ingolstadt am Samstag (20. April 2024) war das vierte sieglose Spiel am Stück (drei Niederlagen, ein Remis). So kommt der MSV, der in der dritten Liga vier Spieltage vor Schluss mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer auf Tabellenplatz 18 rangiert, natürlich keinen Meter weiter.

Ex-Fortunen Ginczek und Pledl vor Abstieg mit MSV Duisburg

Am Dienstag (23. April) zogen die Duisburger nun auf der Trainer-Position die Reißleine: Für Boris Schommers (45), der beim MSV Anfang Oktober auf den freigestellten Torsten Ziegner (46) gefolgt war, ist nach 25 Partien an der Seitenlinie Schluss.

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Nur sechs Siege und fünf Unentschieden holte der Drittligist unter dem Coach in 24 Liga-Spielen. Zu wenig! Auch die Co-Trainer Philipp Klug (31) und Sidney Sam (36) müssen ihren Hut nehmen.

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„Wir müssen jetzt die Weichen für die neue Spielzeit stellen und den Neuaufbau offensiv starten. Dazu gehört die Entscheidung, nicht mit Boris Schommers in die neue Saison zu gehen“, erklärte Duisburgs Geschäftsführer Michael Preetz (56).

Für die verbleibenden vier Liga-Spiele gegen Sandhausen, in Lübeck, gegen Aue und bei Dynamo Dresden übernehmen interimsweise nun NLZ-Chef Uwe Schubert (64) und der Teammanager Branimir Bajic (44) die MSV-Profis – um das Wunder vom Klassenerhalt vielleicht doch noch irgendwie zu schaffen.

Am Duisburger Absturz haben derweil natürlich auch Ginczek und Pledl ihre Aktien. So blieben die beiden Offensivspieler, die zusammen die Erfahrung von 132 Bundesliga-Einsätzen mitbringen, in dieser Spielzeit beim MSV weit hinter den Erwartungen zurück.

So steht Ginczek, der in der Winterpause der laufenden Saison aus Düsseldorf nach Duisburg gewechselt war, nach 13 Drittliga-Auftritten bislang bei mageren zwei Törchen und einem Assist. Die Partie in Ingolstadt hatte der Sturm-Routinier angeschlagen verpasst. Noch düsterer sieht die Ausbeute derweil bei Pledl aus: Der Ex-Fortune kann nach 26 Liga-Einsätzen in der laufenden Saison ein Tor und drei Assists vorweisen. Dabei stand der offensive Mittelfeldmann 25-mal in der Startelf – und spielte meistens durch.

Ginczek stand von Januar 2022 an bei der Fortuna unter Vertrag und verbuchte bis zu seinem Winter-Abgang zwei Jahre später in 46 Spielen zehn Tore und fünf Vorlagen. Pledl hatte sich den Rot-Weißen im Sommer 2019 angeschlossen und kam anschließend in 36 Pflichtspielen auf zwei Treffer und sechs Assists.

Der offensive Mittelfeldspieler erhielt nach dem Ende der Saison 2021/22 in Düsseldorf keinen neuen Vertrag. Nach einem halbjährigen Intermezzo bei Waldhof Mannheim ging es für Pledl dann vor Beginn der laufenden Saison weiter nach Duisburg.

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Kuriose Randnotiz: Obwohl beide Profis in der Zweitliga-Saison 2021/22 für die Fortuna am Ball waren, standen sie nur zwei Minuten gemeinsam für Düsseldorf auf dem Platz: Am 6. Mai 2022 wurde Pledl, der weite Teile der Spielzeit verletzungsbedingt verpasst hatte, am 33. Spieltag gegen Darmstadt 98 in der 85. Minute eingewechselt. Zwei Zeiger-Umdrehungen später flog der ebenfalls erst kurz zuvor eingewechselte Ginczek nach einer Tätlichkeit vom Platz.

Nun gilt es für beide Ex-Fortunen, das Wunder vom Drittliga-Verbleib noch irgendwie möglich zu machen. Das erste von vier Endspielen für den MSV Duisburg steht am kommenden Samstag (27. April, 14 Uhr) zu Hause gegen den SV Sandhausen auf dem Plan. Im Falle einer Niederlage könnte der Regionalliga-Abstieg des MSV dann aber bereits besiegelt sein.