Nach Zwölf-Minuten-ProtestChaoten schießen Raketen auf den Platz: Zweitliga-Partie vor Spielabbruch

Ein Feuerwerkskörper landet am Freitag (15. Dezember 2023) knapp neben Rostocks Felix Ruschke (l.).

Ein Feuerwerkskörper landet am Freitag (15. Dezember 2023) knapp neben Rostocks Felix Ruschke (l.).

Bei der Partie des SC Paderborn gegen Hansa Rostock beteiligten sich die Fans am stillen Zwölf-Minuten-Protest gegen das DFL-Votum für einen Investor. Danach wurde es allerdings laut – und gefährlich.

von Tobias Schrader (tsc)

Die Proteste waren für das Wochenende angekündigt! Nach dem DFL-Votum für einen externen Investor kündigten die meisten Fanszenen Deutschlands einen Protest für das Wochenende an. Den gab es am Freitagabend (15. Dezember 2023) auch in Paderborn – mit anschließender Spielunterbrechung.

„Wir sind nicht bereit, dem Ausverkauf des deutschen Fußballs tatenlos zuzusehen. Um zu verdeutlichen, dass der vielbeschworene 12. Mann bundesweit nicht bereit ist, als Teil der Verhandlungsmasse des DFL-Deals mit dubiosen Investoren herzuhalten, werden wir zwölf Minuten schweigen“, heißt es in einer am Freitag von mehreren Fangruppen veröffentlichten Stellungnahme der Fanszenen Deutschlands.

2. Bundesliga: Raketen landen im Mittelkreis

In der 2. Bundesliga war dieser Protest dann auch zu hören – oder eben nicht. Zwar gab es bei der Partie des FC Schalke 04 gegen Greuther Fürth lautstarken Support von Beginn an, in Paderborn entschied man sich aber für den Protest.

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Beim Heimspiel des SCP gegen Hansa Rostock waren wie in Corona-Geisterspiel-Zeiten vermehrt wieder die Spieler zu hören. Nach zwölf Minuten legten die Fanlager dann aber mit Stimmung los. Im Rostocker Auswärtsblock kamen Banner zum Vorschein, Pyrotechnik wurde gezündet.

Da einige Chaoten allerdings auch Raketen in den Paderborner Himmel feuerten, die teilweise auch auf dem Platz landeten (unter anderem sogar im Mittelkreis), unterbrach Schiedsrichter Wolfgang Haslberger die Partie.

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Zuerst trotteten die Teams zur Seitenlinie, holten sich Instruktionen von ihren Coaches ab. Haslberger schickte die Teams dann aber sogar in die Kabinen, der Stadionsprecher verkündete eine fünfminütige Spielunterbrechung.

Nach insgesamt knapp acht Minuten betraten die Akteure dann wieder das Feld und Haslberger pfiff die Partie wieder an. In der zweiten Halbzeit dann der nächste Vorfall aus dem Gästeblock. 

Erneut flogen Raketen aufs Spielfeld, Haslberger schickte die Teams rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff nun sofort wieder zurück in die Katakomben. Hansa-Keeper und -Kapitän Kolke rannte Richtung eigener Anhängerschaft und versuchte die Gemüter zu beruhigen.

Nach gut 20 Minuten kamen die Teams zurück auf den Platz, Haslberger pfiff das Spiel ein weiteres Mal an. Bei einer erneuten Eskalation hätte die Polizei dann entschieden, ob das Spiel hätte abgebrochen werden müssen. Es dürfte nicht die letzte Protestaktion in den deutschen Stadien an diesem Wochenende gewesen sein.