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„War eine kleine Explosion“Müller schwärmt trotz Joker-Rolle – Flick genervt von Kritik an Werner

Thomas Müller und Florian Neuhaus drehen eine Ehrenrunde durch das Stadion.

Thomas Müller zufrieden mit Florian Neuhaus bei der Ehrenrunde nach dem Spiel gegen Rumänien (8. Oktober 2021).

Thomas Müller war der deutsche Matchwinner gegen Rumänien. Dabei ließ ihn Hansi Flick lange auf der Ersatzbank. Weniger glücklich agierte hingegen Chelsea-Stürmer Timo Werner.

von Marcel Schwamborn (msw)

Hamburg. In der Münchner Erfolgssaison war Thomas Müller (32) stets der verlängerte Arm von Trainer Hansi Flick (56). Der Ur-Bayer spricht nicht nur ununterbrochen, er weiß seine Mitspieler auch zu dirigieren. Bei Flicks Länderspielstart im September musste Müller noch verletzt passen. Jetzt war er fit, saß dennoch überraschend 67 Minuten auf der Bank. Doch 16 Ballkontakte reichten Müller am Freitagabend (8. Oktober 2021) für den entscheidenden Impuls.

Erst eine sehenswerte Vorlage auf Kai Havertz (22), dann der Siegtreffer. Müller hob bei der Ehrenrunde zufrieden lächelnd den Daumen in die Höhe. Selbst seine Joker-Rolle störte ihn da nicht. „Dadurch, dass ich beim ersten Lehrgang unter Hansi Flick nicht mitspielen konnte, war das ein zuckersüßes Kurz-Comeback“, sagte der Matchwinner. „Als das 2:1 fiel, war da schon eine kleine Explosion“.

In der 81. Minute erlöste Müller Mitspieler, Trainer und Fans. Geschickt schlich er sich beim Eckball von Joshua Kimmich (26), den Leon Goretzka (26) ideal mit dem Kopf verlängerte, von allen rumänischen Gegenspielern weg. So konnte er die komplett bayerische Torproduktion erfolgreich vollenden. „Leon trifft ihn perfekt auf den zweiten Pfosten, dann habe ich ihn reingedrückt – war geil“, schilderte Müller sein 40. Tor im 107. Länderspiel.

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Bayern-Kollege Serge Gnabry (26), Schütze des 1:1, scherzte über Müllers Qualitäten als Abstauber: „Einfach nur reinschieben, das kann er.“ Zwischenzeitlich fühlte sich Müller sogar an die erste Saisonniederlage mit dem FC Bayern vor einer Woche gegen Eintracht Frankfurt (1:2) erinnert, als sein Team Chancen in Serie versiebte. „Ich habe gedacht, nicht schon wieder. Aber als überlegene Mannschaft muss man immer weitermachen und hoffen, dass einer reinfällt. Wir haben einen langen Atem benötigt“.

Die 23 Müller-Minuten waren auf jeden Fall ein klares Plädoyer dafür, den Führungsspieler in Nordmazedonien in die Startelf zu beordern. Flick will sich so etwas jedoch nicht diktieren lassen. „Wir haben nicht nur die Zehner-Position gut besetzt. Wir haben viele Positionen gut besetzt und können nachlegen“, bemerkte er kurz und knapp. Der Bundestrainer schürt den Konkurrenzkampf, dabei macht er auch vor großen Namen wie Müller nicht Halt.

Hansi Flick reagierte genervt auf Kritik an Timo Werner

Genauso unterkühlt wie auf die Müller-Debatte reagierte Flick auch auf die erneut aufkommende Kritik an Timo Werner (25). „Er ist durchaus in der Lage, da wo es eng ist, immer wieder die Räume zu öffnen, und er ist einer, der Abpraller reinmachen kann. Dafür hat er ein Näschen“, sagte der Bundestrainer. In den ersten drei Spielen in der Nach-Löw-Ära hatte der Chelsea-Profi immer getroffen.

Gegen Rumänien wurde Werner erstmals in der Ära Flick nach 67 Minuten für Matchwinner Müller ausgewechselt. „Er hat nicht immer genau die Positionierung gehabt, die er braucht“, analysierte Flick. Zu oft habe er im Sturmzentrum auf einer Linie mit den Außen Gnabry und Leroy Sané (25) agiert und „zu nah am Tor statt reinzustarten, das kann er besser machen und das erwarten wir auch von ihm. Da müssen wir die Abläufe nochmal trainieren.“

Die allgemeinen Diskussionen über den fehlenden Mittelstürmer im deutschen Team wischte Flick jedoch energisch beiseite. „Man muss auch mal herausheben, dass Timo weiß, wie das Toreschießen geht. Klar war das ein andere nicht ganz so glücklich. Aber er kriegt bei uns Einsätze und Rückendeckung, das ist für einen Stürmer das Wichtigste.“