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Vorwurf: Sexuelle GewaltErstliga-Schiri zeigt Spanien-Boss nach Kuss-Eklat an

Der langjährige spanische Erstliga-Schiedsrichter Javier Estrada Fernández, inzwischen als VAR in La Liga tätig, hat seinen eigenen Verbands-Präsidenten Luis Rubiales nach dem Kuss-Eklat angezeigt.

von Béla Csányi (bc)

Die Schlinge für Spaniens Verbands-Boss Luis Rubiales (45) zieht sich nach dem Eklat um seinen Kuss auf den Mund von Weltmeisterin Jennifer Hermoso (33) immer weiter zu.

Am Dienstag (22. August 2023) äußerte sich sogar Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (51) kritisch über den Vorfall, der bei der Titel-Zeremonie im Anschluss an das Finale der Frauen-WM am Sonntag für weltweiten Wirbel gesorgt hatte. Auch ein spanischer Erstliga-Schiedsrichter stellt sich gegen den eigenen Verbands-Boss.

Schiedsrichter Estrada Fernández fordert Rücktritt von Rubiales

„Was wir gesehen haben, ist inakzeptabel“, sagte Sánchez am Dienstag: „Und die Entschuldigungen von Herrn Rubiales reichen nicht aus, ich würde sie als unangemessen bezeichnen, deshalb muss er weitere Schritte unternehmen, um klarzustellen, was wir alle gesehen haben.“

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Ob Rubiales noch Präsident des spanischen Fußball-Verbandes bleiben dürfe, sei nicht seine Sache, so Sánchez. Der spanische Verband RFEF werde nicht von der Regierung kontrolliert. Aber Rubiales müsse seine Entschuldigungen noch klar und überzeugend formulieren.

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Allerdings gibt es auch im eigenen Haus massiven Gegenwind gegen den Spitzenfunktionär: Wie spanische Medien übereinstimmend berichten, hat der langjährige Erstliga-Schiedsrichter Javier Estrada Fernández (47) im verbandseigenen Kontrollsystem wegen des Übergriffs mit dem Vorwurf der sexuellen Gewalt angezeigt.

Estrada Fernández hatte bis 2021 weit über 200 Erstliga-Spiele in Spanien gepfiffen, wird inzwischen altersbedingt nur noch als Video-Assistent eingesetzt. Wie die Zeitung „El Confidencial“ berichtete, habe der Unparteiische das Verhalten des Präsidenten als „inakzeptabel“ bezeichnet und Rubiales vorgeworfen, er habe „seine Autorität in nicht hinnehmbarer Weise missbraucht“.

Javier Estrada Fernández spricht mit Luka Modric.

Schiedsrichter Javier Estrada Fernández, hier am 6. Februar 2021 bei einem Spiel von Real Madrid im Dialog mit Luka Modric.

Nach Interpretation des Schiedsrichters zwinge das Verhalten von Rubiales den Verband dazu, im Rahmen seines im Juni verabschiedeten Handlungsprotokolls tätig zu werden. Das sieht für den Vorwurf der sexuellen Gewalt sofortige Konsequenzen vor. Estrada Fernández fordert Rubiales unabhängig von den Untersuchungen und deren möglichen Ergebnissen zum sofortigen Rücktritt auf.

Laut der Statuten des spanischen Verbandes können Vergehen innerhalb der Organisation von allen Personen angezeigt werden, die Kenntnis davon erlangen. Für eine Untersuchung des Kusses auf den Mund von Jennifer Hermoso muss also nicht die Spielerin selbst tätig werden. Estrada Fernández betonte in seiner Anzeige, er wolle „die sportliche Integrität des Fußballs“ mit seinem Vorstoß verteidigen.