Frauen-WMMarokkos Benzina schreibt Geschichte – erste Spielerin mit Hidschab

Spielte gegen Südkorea mit einem Hidschab: Nouhaila Benzina (l).

Spielte gegen Südkorea mit einem Hidschab: Nouhaila Benzina (l). Das Foto entstand am 30. Juli 2023.

Nouhaila Benzina hat bei der Frauen-WM Geschichte geschrieben. Die Marokkanerin ist die erste Spielerin, die mit einem Hidschab auflief. Zudem gab es noch einen Sieg.

Als erste Fußball-Spielerin bei einem WM-Turnier der Frauen ist Marokkos Verteidigerin Nouhaila Benzina (25) im Spiel gegen Südkorea mit einem Hidschab auf dem Kopf aufgelaufen.

Ein Verbot des Fußball-Weltverbandes FIFA, bei Spielen unter seiner Regie aus „Gesundheits- und Sicherheitsgründen“ eine religiöse Kopfbedeckung zu tragen, wurde 2014 nach Protesten von Aktivisten, Sportlern sowie Regierungs- und Fußballfunktionären aufgehoben.

Gegen Deutschland saß Nouhaila Benzina nur auf der Bank

Bei der 0:6-Auftakt-Niederlage gegen Deutschland war die Fußballerin des achtmaligen marokkanischen Meisters Sports of Forces Armed Royal nicht zum Einsatz gekommen.

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Dafür aber im zweiten Gruppenspiel. Und das endete für Marokko historisch. Der WM-Neuling hielt mit dem ersten Sieg bei einer WM die Chance auf das Achtelfinale am Leben. Sechs Tage nach der 0:6-Pleite gegen Deutschland bezwang der erste WM-Teilnehmer aus dem arabischsprachigen Raum Südkorea mit 1:0 (1:0). Ibtissam Jraidi (6.) erzielte im australischen Adelaide das erste WM-Tor der „Atlas-Löwinnen“.

Marokko trat von Beginn an mutig auf, vom schwachen Auftakt gegen Deutschland war nichts mehr zu sehen. Ganz im Gegenteil: Das Team von Trainer Reynald Pedros bestimmte die Anfangsphase und ging schnell durch einen Kopfballtreffer von Jraidi in Führung. Die viermalige Torschützenkönigin der marokkanischen Meisterschaft hätte danach sogar noch erhöhen können.

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„Ich habe keinen Zweifel daran, dass sich immer mehr Frauen und muslimische Mädchen Benzina ansehen und sich wirklich inspirieren lassen werden – nicht nur die Spielerinnen, sondern meiner Meinung nach auch Entscheidungsträger, Trainer und andere Sportarten“, sagte Assmaah Helal, eine Mitbegründerin des Muslim Women in Sports Network. Marokko ist das erste arabische oder nordafrikanische Land, das sich für die Frauen-Weltmeisterschaft qualifiziert hat.

„Wir haben das Gefühl, dass wir eine große Verantwortung übernehmen müssen, um ein gutes Image zu vermitteln und die Erfolge zu zeigen, die die marokkanische Fußball-Mannschaft durch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft erzielt hat“, hatte Kapitänin Ghizlane Chebbak gesagt. (dpa/sid)