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Kult-Fan und Internet-StarDer irre Trommel-Mann: Wie er Fortunas Pokal-Gegner berühmt machte

Stefan Dömsödi schlägt beim Totopokal-Finale des FV Illertissen gegen den FC Ingolstadt auf seine Trommel.

Stefan Dömsödi, hier am 3. Juni 2023 beim Totopokal-Finale des FV Illertissen gegen den FC Ingolstadt, ist der absolute Kult-Fan des Regionalliga-Klubs.

Fortuna Düsseldorf tritt in der ersten Runde des DFB-Pokals beim bayrischen Regionalligisten FV Illertissen an. Ein Fan des Amateurklubs erlangte einst bundesweite Bekanntheit.

von Anton Kostudis (kos)

Nur nicht stolpern! So lautet das Motto für viele Erst- und Zweitligisten, die in der ersten Runde des DFB-Pokals bei vermeintlichen Underdogs aus den unteren Spielklassen antreten. Auch Fortuna Düsseldorf wurde am Sonntag (18. Juni 2023) ein Amateur-Vertreter zugelost: Chefcoach Daniel Thioune (48) und sein Team treten beim FV Illertissen an.

Der Regionalligist von der westbayrischen Grenze schaffte bei seinen bislang drei Pokal-Teilnahmen nie den Sprung in die zweite Runde. Geht es nach Fortuna, soll das auch so bleiben. Die Erstrunden-Duelle gehen im Zeitraum vom 11. bis 14. August über die Bühne.

DFB-Pokal: Fortuna Düsseldorf tritt beim FV Illertissen an

Für beide Vereine ist es das erste Aufeinandertreffen überhaupt. „Ein interessanter Gegner, mit dem wir bislang keine Berührungspunkte hatten. Es ist dennoch eine Mannschaft, gegen die wir Favorit sind. Dieser Favoritenrolle wollen wir gerecht werden“, stellte Fortunas Sportdirektor Christian Weber (39) am Sonntag nach der Auslosung im Dortmunder Fußball-Museum klar.

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Illertissen? Da war doch was ... Ganz genau: Sogar dem einen oder anderen Fortuna-Fan dürfte der Klub aus Schwaben schon ein Begriff sein. Denn vor einigen Jahren erlangte der bayrische Klub bundesweite Bekanntheit. Und das war der Verdienst eines einzigen Mannes.

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Der Mythos hatte seinen Ursprung am 12. Mai 2013. An jenem Sonntag, dem 36. Spieltag der Regionalliga Bayern, sicherte sich Illertissen durch ein 1:0 bei der zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth den Titel des „Bayerischen Amateurmeisters“ – und damit die erste DFB-Pokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte.

Doch für deutlich mehr Aufsehen als der sportliche Erfolg sorgte ein Video, das hinterher im Internet auftauchte. Es zeigten einen einsamen, aber dafür umso frenetischeren FVI-Fan auf der Tribüne. Der Mann, der seinerzeit mit seiner Trommel durch den nahezu menschenleeren Sportpark Ronhof in Fürth, war Stefan Dömsödi. Und mit seiner „Performance“ landete er einen echten Netz-Hit.

Fortuna Düsseldorf

Die Karriere von Daniel Thioune

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Der Clip, der bis heute (Stand: 19. Juni 2023) mehr als 700.000 Aufrufe beim Video-Portal YouTube erreicht hat, zeigt eine Handvoll Personen im Gäste-Block, darunter auch einige Kinder. Und es zeigt Dömsödi, wie er inmitten von einigen Fahnen und Bannern versucht, seinem Team einzuheizen. Und zwar komplett alleine.

Dabei singt der ehemalige Bundeswehrsoldat und Gründer des ersten FVI-Fanclubs die durchaus skurrilen Zeilen: „Erste Runde Krankenschein, dann die Oma tot! Überstunden nehmen wir zur Not! Dann kommt die Kündigung, scheißegal! Illertissen spielt international! Europapokal, Europapokal!“

FV Illertissen: Fan wird mit YouTube-Video zum Internet-Hit

Immer mehr Fußball-Fans in ganz Deutschland wurden auf das Video aufmerksam, viele Medien berichteten. Und Illertissen? War plötzlich in aller Munde! Das spiegelte sich auch in den Stadien wider: Sogar Fans, die es nicht mit Illertissen hielten, kamen plötzlich zu Auswärtsspielen – um gemeinsam mit Kult-Capo Dömsödi 90 Minuten lang Gas zu geben.

Hier sehen Sie das legendäre Illertissen-Video mit Stefan Dömsödi:

Dass er bei seinem Auftritt gefilmt wurde, wusste Dömsödi übrigens nicht. Er erfuhr erst später davon. In einem Interview mit dem Magazin „11Freunde“ erklärte er einst über seinen legendären Auswärts-Auftritt: „Wir hatten uns für den DFB-Pokal qua­li­fi­ziert. Die Teil­nahme ist für eine Klein­stadt wie Iller­tissen ein Rie­sen­er­folg. Der DFB-Pokal ist gene­rell auch ein Sprung­brett für Europa. Und für uns ist er eben ein Sprung­brett, um über­re­gio­nale Mann­schaften kennenzulernen. Das ist unser Euro­pa­pokal, nur halt inner­halb der Repu­blik.“

Auch beim umjubelten Elfer-Sieg im Totopokal-Finale gegen den Drittligisten FC Ingolstadt war Dömsödi natürlich dabei – und erlebte mit, wie sein Herzensklub am 3. Juni die vierte Teilnahme am DFB-Pokal klarmachte.

Fakt ist: Wenn Fortuna Anfang August in der ersten Pokalrunde im Vöhlinstadion gastiert, darf Dömsödi natürlich nicht fehlen. Und wer weiß: Vielleicht feiert sein geliebter FVI dann ja sogar eine echte Sensation. Der Edel-Fan auf der Tribüne wird mit seiner Trommel sicherlich alles dafür geben.