Happy End nach Horror-StartKownacki und Appelkamp ballern Fortuna Düsseldorf auf Rang fünf

18. Spieltag in der 2. Liga in der Merkur Spiel-Arena: Düsseldorfs Dawid Kownacki (r) erzielt das 2:1 per Kopfball gegen Magdeburg.

2. Bundesliga am 27. Januar 2023: Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Magdeburg. Der Düsseldorfer Dawid Kownacki (r) erzielt das 2:1.

77 Tage ohne Zweitligafußball sind endlich vorbei! Fortuna Düsseldorf und Magdeburg legten am Freitag auch direkt los wie die Feuerwehr.

von Patrick Scherer ()

Fortuna Düsseldorf und Magdeburg zeigten den 29.433 Zuschauern alles, was der Fußball zu bieten hat. Am Ende stand am Freitagabend (27. Januar 2023) ein 3:2-Zittersieg für F95.

Die Thioune-Elf springt damit zumindest bis Samstagnachmittag auf Rang fünf und darf weiter vom Aufstieg träumen. Elfmeter herausgeholt, Elfmeter verschossen, Ecke herausgeholt, Kopfballtor nach Ecke – das waren die ersten neun Pflichtspielminuten von Dawid Kownacki in 2023.

„Großes Kompliment an Dawid Kownacki, so ins Spiel zurückzukommen. Das war mental sehr stabil bei all dem, was um ihn herum passiert“, lobte Thioune dann auch nach dem Spiel. Der Trainer war auch generell sehr glücklich mit der Leistung seiner Mannschaft: „Ein verdienter Sieg von uns. Die Jungs hatten Bock auf Balleroberungen. Wir haben in der zweiten Hälfte voll auf Sieg gespielt. Das Spiel auf unsere Seite zu ziehen, war der nächste Schritt meiner Mannschaft.“

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Fortuna Düsseldorf besiegt Magdeburg mit 3:2

Absoluter Wahnsinn! Doch der Reihe nach: Magedburgs Piccini fällte Kownacki nach schönem Appelkamp-Pass an der Strafraumkante. Allen Zuschauern war klar: Foul und Rote Karte. Nur Schiedsrichter Frank Willenborg brauchte dazu die Hilfe Video-Assistent Lechner.

Und dann hatte er auch noch Gnade mit Piccini, attestierte ihm im Zweikampf den Kampf um den Ball und gab nur Gelb. Nun ja…

Kownacki trat an und ballerte die Kugel links neben den Kasten. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Wenige Sekunden später jubelte der Magdeburger Gästeblock erneut. De Wijs und Karbownik stellten sich nicht besonders geschickt an und Kwarteng bedankte sich mit einem Flachschuss zur Gästeführung.

F95 brauchte aber nicht lange, um sich zu berappeln. Kownacki war wiederum nur drei Minuten später zur Stelle, um auf 1:1 zu stellen. Anschließend durften die Zuschauer aber erst einmal etwas durchatmen, beide Mannschaften ließen es etwas ruhiger angehen. Bis der Ex-Essener Heber, nun in Diensten des FCM, einen Harakiri-Ball in die Mitte vor dem eigenen Tor spielte. Klaus sprintete dazwischen, der Ball kullerte zu Kownacki, der eiskalt abschloss. Besser hätte der Pole seinen Elfer-Fehlschuss nicht wiedergutmachen können.

Nach seiner Ankündigung, Fortuna am Saisonende verlassen zu wollen, wurde mit Spannung erwartet, ob er an seine Hinrunden-Leistungen anknüpfen würde. Er tat es! Seine Liga-Saisontore sieben und acht brachten Fortuna noch vor der Halbzeit eigentlich auf die Siegerstraße.

Kownacki war es dann auch, der die erste gute Chance für F95 im zweiten Durchgang hatte, sein abgefälschter Schuss strich nur knapp über die Latte. Die Hausherren schienen das Spiel im Griff zu haben, was auch an der tollen Zweikampfquote lag, die in der zweiten Hälfte bei zeitweise über 70 Prozent lag.

Und doch kam Magdeburg zurück. Wieder waren Klarer und De Wijs nicht konsequent genug im Zweikampf – und wieder war Kwarteng der Nutznießer. Nach dem 2:2 spielte F95 wieder mit mehr Schwung nach vorne, doch selbst beste Chancen zum Siegtreffer wurden ausgelassen – bis Shinta Appelkamp kam und den Ball   in den linken Winkel knallte. Der Deutsch-Japaner lässt die Aufstiegshoffnungen in Düsseldorf damit weiter wachsen.

„Es war von Anfang an eine Achterbahnfahrt“, sagte Kownacki bei Sky, „aber wir haben bis zum Ende daran geglaubt. Wir haben mit Herz gespielt und drei wichtige Punkte geholt.“