„Was haben die für einen Kader?“Bayern-Legende mit harter Kritik an Salihamidzic-Transfers

Bayern-Legende Sepp Maier (2.v.l.) bei einer Ehrung zu seinem 75. Geburtstag vor dem Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg am 9. März 2019.

Bayern-Legende Sepp Maier (2.v.l.) bei einer Ehrung zu seinem 75. Geburtstag vor dem Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg am 9. März 2019. 

Bayern-Legende Sepp Maier hat sich kritisch zu den Transfers von Hasan Salihamidzic geäußert. Zusätzlich fehlt dem 79-Jährigen die „Mia san mia“-DNA im aktuellen Kader.

Er ist deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger und konnte in den 1970er Jahren gleich dreimal in Folge den Europapokal mit dem FC Bayern München gewinnen. Torhüter-Legende Sepp Maier (79) hat den Verein mit über 700 Pflichtspielen entscheidend geprägt und trägt auch noch heute die „Mia-san-mia“-DNA in sich. 

Eine Einstellung zum Rekordmeister, die dem ehemaligen Nationalspieler und Weltmeister bei dem aktuellen Kader fehlt. Im „Kicker“ hat sich der 79-Jährige zur fehlenden Moral einiger Bayern-Profis geäußert und kritisiert dabei auch die Transfers von Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic (46). 

Maier: „Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden“

Maier bemängelt dabei besonders die Kader-Zusammenstellung der Bayern-Bosse um Brazzo und Oliver Kahn (53): „Was haben die denn für einen Kader? Bei Sadio Mané hieß es: ein super Deal. Bei Sané hieß es: ein super Deal. Aber glaubst du wirklich, dass Pep Guardiola einen super Spieler für 50 Millionen Euro verkauft? Oder dass Jürgen Klopp einen super Spieler gehen lässt? Nein, die lassen keinen super Spieler ziehen.“

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Der Weltmeister von 1974 findet, dass der FCB erneut Fehler in der Transfer-Politik gemacht habe, der Verein sei „wieder darauf reingefallen. Sie haben Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden.“

Leroy Sané (27) wechselte 2020 für rund 50 Millionen Euro Ablöse von Manchester City an die Isar, Mega-Star Sadio Mané (31) kam vergangenen Sommer für 32 Millionen vom FC Liverpool. 

Doch laut Maier zeigt keiner der beiden Flügelspieler genügend Einsatz. Lediglich langjährige Spieler wie beispielsweise Thomas Müller (33) oder der aktuell verletzte Manuel Neuer (37) zerreißen sich für den Klub: „Die zwei spielen schon ewig in München, die dürfen ‚mia san mia‘ sagen“.

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Lothar Matthäus: „Spieler sind zu oft mit sich selbst beschäftigt“

Eine ähnliche Meinung hat auch Sky-Experte Lothar Matthäus (62), der im „Kicker“ zitiert wird: „Man muss das ‚Mia san mia‘ den Spielern vielleicht auch erklären. Die sollen sich nicht nur für das interessieren, was am Monatsende auf dem Konto ist, sondern auch für die Historie des Vereins, die Ikonen. Der FC Bayern hat eine Geschichte, eine Tradition.“

Dem Weltmeister von 1990 fehlen Führungs-Spieler, die gut zusammen arbeiten: „Ribéry und Robben, Alaba und Lahm, Müller und Lewandowski, Schweinsteiger und Xabi Alonso – das waren alles Persönlichkeiten, die perfekt miteinander harmoniert haben. Die haben füreinander gearbeitet. Heute sind die Spieler oft zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ich sehe auch keine klare Hierarchie. Wenn ich gestandene Spieler infrage stelle, leidet die Hierarchie darunter.“

An den letzten drei Spieltagen muss der Kader von Hasan Salihamidzic jetzt zumindest das Minimal-Ziel erreichen. Eine titellose Saison wäre nämlich nicht nur für die Verantwortlichen in München eine Katastrophe, sondern könnte auch die berufliche Zukunft von Salihamidzic in München infrage stellen. (buc)