Nach Bochum-SchmachRB nächster Bayern-Stolperstein? Nagelsmann kontert Salzburg-Ansage

Julian Nagelsmann beim Spiel gegen RB Leipzig

Coach Julian Nagelsmann, hier beim Spiel gegen RB Leipzig am 5. Februar 2022, trifft mit dem FC Bayern München im Achtelfinale der Champions League auf RB Salzburg.

Nach der Schmach gegen Bochum wartet auf den FC Bayern München jetzt Red Bull Salzburg in der Champions League. Vor dem Spiel sprach Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.

von Mirko Wirch (wir)

Der FC Bayern München ist auf Wiedergutmachungs-Tour. Nach der bitteren 1:4-Niederlage in der Bundesliga gegen Aufsteiger VfL Bochum trifft das Team von Julian Nagelsmann (34) am Mittwoch (16. Februar, 21 Uhr, DAZN) im Achtelfinale der Champions League auf RB Salzburg.

Einen Tag vor dem Spiel stellte FCB-Coach Nagelsmann nun klar: „Ich äußere mich nicht zu Expertenmeinungen.“ Gemeint war die Kritik von Ex-Bayern-Spieler Lothar Matthäus (60), der zuvor unter anderem die Abwehrspieler Lucas Hernández (26) und Dayot Upamecano (23) kritisiert hatte.

Nagelsmann stellt aber auch klar: „Es ist logisch, dass wir kritisiert werden, wenn wir viele Tore bekommen.“ Einen kleinen Satz zu den Experten ließ sich Nagelsmann dann doch noch entlocken: „Unsere Aufgabe ist es, so zu spielen, dass die Experten schnell wieder sagen, dass alles perfekt sei.“

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Auch das Thema Reibung innerhalb der Mannschaft und wie diese erzeugt werden könne, war nach der Niederlage in Bochum immer wieder Thema in den Medien. Darauf angesprochen sagte Nagelsmann: „Reibung im Team können wir selber herstellen, indem wir unter anderem auf dem Transfermarkt aktiv sind.“ War das etwa eine Kritik an der zurückhaltenden Transferpolitik des FC Bayern im Winter?

So will es Julian Nagelsmann nicht verstanden haben und schob hinterher: „Transfers müssen einen gemeinschaftlichen Konsens haben. Der war im Winter nicht da, und deswegen haben wir nichts gemacht.“ Zu Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund (44) hat Nagelsmann ein enges Verhältnis. Angesprochen auf ihn, verriet Nagelsmann: „Er ist ein guter Bekannter von mir. Er hat gute Arbeit in Salzburg geleistet. Das sieht man an den vielen Talenten, die sie rausgebracht haben.“

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Mit Matthias Jaissle (33) sitz am Mittwoch ein bekanntes Gesicht der Bundesliga auf der Trainerbank bei Salzburg. Der 33-Jährige spielte von 2007 bis 2014 bei der TSG Hoffenheim. Seit Sommer 2021 ist er jetzt Trainer in Salzburg. Über ihn sagte Nagelsmann: „Matthias Jaissle hat wie ich eine Hoffenheimer Vergangenheit, ist ein feiner Mensch und lässt offensiven Fußball spielen. Wir haben uns auch des Öfteren ausgetauscht und telefoniert. Gerade in meiner Anfangszeit. Er ist ein sehr guter Trainer.“

Freund hatte sich vor dem Duell in der Champions League gegen die Bayern zu den möglichen Sieg-Chancen seines Teams mit den Worten geäußert: „Es hat auch schon mal ein Deutscher das Abfahrtsrennen auf der Streif gewonnen.“ Auf dieses Zitat angesprochen antwortete Nagelsmann: „Ich finde es gut, dass er sich kriegerisch äußert. Alles andere wäre nicht echt.“

Nagelsmann freut sich auch auf die Rückkehr der Zuschauer in die Stadien. Zu der möglichen Stimmung gegen seinen Verein in Salzburg sagt der Bayern-Trainer: „Haben wir lange nicht gehabt. Es wird eine positiv, aggressive Stimmung gegen uns herrschen.“

Thomas Müller über Champions League: „Du willst zu den Besten gehören“

Auch Ur-Bayer Thomas Müller (32) äußerte sich vor der Partie gegen Salzburg und stellte klar: „Das Spiel gegen Bochum war eine Katastrophe. Vor allem in der ersten Halbzeit. Nach solchen Spielen bekommt unser Selbstverständnis schon einen Kratzer.“ Es sei absolut klar, dass solche Leistungen in der Bundesliga nicht reichen würden, so Müller, betonte aber gleichzeitig: „Wir sind heiß auf das Spiel gegen Salzburg.“

Angesprochen auf die Kritik von Außen, unter anderem die scharfe von Matthäus, antwortete Müller selbstkritisch: „Es waren viele Spieler nicht bei hundert Prozent, gerade auch in der ersten Halbzeit. Da nehme ich mich nicht raus. Die Leistung gegen Bochum war deutlich zu wenig von uns als Mannschaft.“

Für Müller hat die Champions League derweil eine besondere Bedeutung. Das betonte er vor dem Achtelfinal-Hinspiel bei Red Bull Salzburg nochmals: „Die Champions League ist für uns persönlich sehr wichtig. Du willst gegen die Besten spielen und auch zu ihnen gehören.“