Nach Pokal-DebakelNagelsmann spricht über das 0:5 und fehlt dem FC Bayern weiter

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann bei seinem letzten Training vor seiner Corona-Infektion.

Julian Nagelsmann (hier bei seinem letzten Training vor der Infektion am 19. Oktober 2021) wird seine Bayern weiter aus der Ferne coachen.

Julian Nagelsmann hat sich zum ersten Mal nach der historischen 0:5-Pleite in Gladbach zu Wort gemeldet und verkündet, dass er auch gegen Union Berlin noch nicht ins Stadion kommen darf.

München. Unter Trainer Julian Nagelsmann (34) spielte sich der FC Bayern in einen wahren Rausch. Vielerorts wurde bereits von einem erneuten Triple-Lauf des Rekordmeisters gesprochen. Nun ist der Traum der Münchner schlagartig geplatzt. Mit 5:0 fegte Borussia Mönchengladbach die Bayern aus dem DFB-Pokal. Jetzt hat sich Nagelsmann aus seiner Quarantäne zum Desaster zu Wort gemeldet.

Der ehemalige Leipzig-Trainer fehlte bereits gegen Benfica Lissabon und Ex-Verein TSG Hoffenheim aufgrund seiner Corona-Infektion auf der Bank. Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel in Berlin gab Nagelsmann am Freitag (29. Oktober 2021) außerdem bekannt, dass er auch gegen Union fehlen werde.

Julian Nagelsmann: „Habe am Mittwoch viel rumgeschrien“

Zwar sei die Küche des Bayern-Coaches noch ganz, aber bei der 0:5-Niederlage im DFB-Pokal habe Nagelsmann sich lautstark aufgeregt. „Ich habe am Mittwoch aber viel rumgeschrien, die Nachbarn werden sich auch gefragt haben, was da los ist“, witzelte der Cheftrainer. Außerdem habe Julian Nagelsmann sich auch Rat eingeholt. „Ich habe viel mit Hasan und Oliver Kahn geschrieben und telefoniert. Ich habe gesagt, was meine Lehren daraus sind, habe aber auch sie viel gefragt. Sie haben als Ex-Profis viel erlebt“, erklärte der ehemalige Verteidiger.

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Insgesamt konstatierte der Übungsleiter: „Wir haben gezeigt, dass wir Menschen und keine Maschinen sind. Uns sind Fehler passiert, die in Kombination mit einem guten Gegner schnell zu drei Gegentoren geführt haben. Wir haben gezeigt, dass wir auch ein bisschen verwundbar sind. Da müssen wir Lehren für die Zukunft ziehen. Es geht auch um die Art und Weise, wie wir ausscheiden.“

Seine Abwesenheit habe definitiv einen Einfluss auf seine Mannschaft gehabt. „Es geht um eine Ansprache. Wir haben keine Mannschaft, die erfahren ist, mit solchen Verläufen umzugehen. Das bin ich auch nicht. Wenn du nah am Spiel hast, dann kannst du eingreifen. Ich habe das per Video gemacht, aber es ist anders. Das kann jeder Lehrer bestätigen, der nur noch digital unterrichten konnte. In Momenten, wo es nicht läuft, ist die große Distanz ein komisches Gefühl“, erläuterte Nagelsmann.

Nagelsmann nimmt Upamecano in Schutz

Einen komplett schwarzen Tag erwischte Innenverteidiger Dayot Upamecano (23). Trotz der krassen Fehler des Franzosen stellte sich sein Trainer aber klar vor ihn. „Er arbeitet viel mit seinem Körper und seiner Geschwindigkeit. Wenn er gegen Gegner spielt, die selbst schnell sind, wie Embolo, dann muss er seinen Stil ändern. Er ist ein junger Spieler. Das sind Lerneffekte, die er braucht. Er ist ein intelligenter Bursche. Er ist ein junger Spieler und wird das lernen“, sagte der Bayern-Coach.

Gegen Union Berlin könne es aber gut sein, dass der französische Verteidiger auf der Bank Platz nehmen müsse. Nagelsmann betonte aber: „Er hat viel gespielt. Das ist aber nicht sicher und es geht nicht um Konsequenzen aus der Leistung am Mittwoch“, und legte wenig später noch nach: „Ich lasse keinen Spieler wegen einer schlechten Leistung draußen. Wir waren alle nicht gut – außer Manu.“

Nagelsmann-Comeback gegen Benfica Lissabon?

Am zehnten Spieltag der Fußball-Bundesliga wird der junge Trainer dem FC Bayern wohl noch fehlen. Nagelsmann erklärte hierzu: „Mir geht es gut, es ist alles in Ordnung. Der Mittwoch steckt aber noch in den Knochen. Ich bin hoffentlich am Dienstag wieder dabei, dann habe ich die geforderten 14 Tage Quarantäne hinter mir und kann in der Champions League hoffentlich wieder an der Seitenlinie stehen.“ (job)