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„Ich bin nicht ihr Papa“Nagelsmann äußert sich zum Ibiza-Trip und zum Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann beim Pressegespräch.

Julian Nagelsmann äußerte sich am Freitag (6. Mai 2022) zur Kritik an seiner Mannschaft.

Der FC Bayern München wurde für einen Kurz-Trip seiner Spieler nach Ibiza hart kritisiert. Vor dem letzten Heimspiel der Saison gegen den VfB Stuttgart hat sich Trainer Julian Nagelsmann dazu geäußert.

von Marcel Schwamborn (msw)

Die Ibiza-Reise einiger Profis des FC Bayern München vor dem Saisonende hat für viel Diskussionsstoff gesorgt. Schenkt der Meister den Schlussspurt ab? Erst die 1:3-Niederlage beim FSV Mainz 05, dann die Party-Reise vor dem Duell gegen den VfB Stuttgart, der noch um den Klassenerhalt kämpft.

Hertha-Trainer Felix Magath (68) hatte deshalb harsche Kritik an seinem Ex-Klub geäußert. Sportvorstand Hasan Salihamidžić (45) hatte den Trip als „teambildende Maßnahme“ verteidigt. Am Freitag (6. Mai 2022) äußerte sich Münchens Trainer Julian Nagelsmann (34) zu der Thematik. Und tat alles, um seinen Frust zu unterdrücken.

„Grundsätzlich hat der Brazzo alles dazu gesagt. Deswegen haben wir ja eine Pressemitteilung herausgegeben, damit nicht ich immer zu allem meinen Senf dazu geben muss“, sagte der Münchner Coach schmallippig. „Grundsätzlich habe ich die Verantwortung für meine Mannschaft, für alles Sportliche, für die Trainingseinhalte und die Vorbereitung der Spiele. Der Verantwortung wurde ich gerecht, mit zwei freien Tagen in der Trainingsplanung.“

Alles zum Thema Julian Nagelsmann

Der Coach will die Debatte um seine Spieler nicht weiter befeuern. „Unsere Spieler sind alle alt genug und mündig. Sie dürfen sehr gerne entscheiden, was sie an ihren freien Tagen machen. Wenn sie sich dazu entscheiden, als sehr große Gruppe geschlossen da hinzufliegen, dann sollen sie das machen. Ich bin nicht ihr Papa oder ihr Erzieher. Die Spieler dürfen diese Tage nutzen, wie sie wollen.“

Julian Nagelsmann will Heimsieg gegen den VfB Stuttgart

Danken die Profis ihrem Trainer die lange Leine durch eine starke Vorstellung beim letzten Heimspiel gegen den VfB (Sonntag, 17.30 Uhr)? Nagelsmann sieht darin keinen Zusammenhang. „Ich erwarte auch keine Reaktion aufgrund der Reise. Ich erhoffe mir, dass meine Mannschaft ein gutes Spiel gegen Stuttgart macht. Die Reaktion von Felix Magath & Co. ist einfach clever und nicht ganz uneigennützig. Trotzdem muss man mal festhalten, dass der FC Bayern München die Verantwortung für maximal sechs Punkte hat.“

Und in dieser Rolle muss Bayerns Trainer ausgerechnet einem guten Freund wehtun. „Ich will das Spiel gewinnen, auch wenn ich Pellegrino Matarazzo als Mensch und Fachmann sehr schätze. Wir werden alles geben und versuchen, das letzte Heimspiel vor ausverkauftem Haus zu gewinnen“, sagt er mit Blick auf den VfB-Coach, der um den Klassenerhalt kämpft.

Julian Nagelsmann: „Lasse mir die Meisterschaft nicht kleinreden“

Dass den Bayern in dieser Woche sogar Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen wurde, ärgert Nagelsmann natürlich. „Um Wettbewerbsverzerrung ging es gegen Mainz auch nicht, weil es sowohl für Mainz als auch für uns um nicht mehr allzu viel ging. Das hat mit Stuttgart schon eine andere Dimension. Und nochmal: Wir haben nur eine Verantwortung gegenüber uns selbst. Wir sind nicht dafür verantwortlich, dass ein anderer Klub im Abstiegskampf ist. Das muss man schon betonen.“

Dass die Meisterschaft – auch unter dem Eindruck des Champions-League-Scheiterns – so wenig gewürdigt wird, wurmt den Coach ebenfalls. „Die Spieler haben in der Meisterschaft wieder eine herausragende Leistung gezeigt. Mit sehr vielen Toren, mit sehr wenig Gegentoren, mit in der Hinrunde begeisterndem Fußball. Das werde ich mir auch nicht kleinreden lassen, auch wenn wir in Mainz mal beschissen gespielt haben“.