„Alle ein bisschen blöd“Ex-Spieler geht auf Hoeneß los – wird Stuttgart bei dieser Summe schwach?

Ist Uli Hoeneß das größte Problem des FC Bayern? Ja, findet ein ehemaliger Bayern-Profi. Und erklärt auch, warum.

von Antje Rehse  (are)

Die Fans erwarten Top-Transfers, doch bislang tut sich der FC Bayern München schwer. Nun hat ein TV-Experte die Klub-Verantwortlichen scharf kritisiert. Vor allem Uli Hoeneß steht im Fokus.

Den hatte SAT.1-Experte Markus Babbel zuletzt als „größtes Problem des FC Bayern“ bezeichnet. Nun erneuerte der ehemalige Bayern-Profi seine Kritik am Vereinspatron des Rekordmeisters – und das mit scharfen Worten.

Babbel über Hoeneß: „Meint, in Stuttgart sind alle ein bisschen blöd“

Er habe zwar die allergrößte Wertschätzung für das, was Hoeneß für die Bayern geleistet habe, betonte Babbel in einem Interview mit ran.de. „Nur ist das die Vergangenheit und nun geht es um die Zukunft. Und da sprechen die Bosse nicht eine Sprache und das irritiert mich, weil diese Einheit nach außen früher immer die Stärke des Vereins war“, so Babbel. „Jetzt sagt ein Jan-Christian Dreesen, wir gehen nach links und ein Uli Hoeneß geht halt nach rechts, weil es ihn nicht interessiert und er haut dann einen raus.“

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Die Bayern buhlen aktuell um Nationalspieler Nick Woltemade vom VfB Stuttgart. Daraus war ein öffentlicher Zoff zwischen Hoeneß und Lothar Matthäus entstanden. 

Der DFB-Rekordspieler hatte über eine möglicherweise sehr hohe Ablösesumme gesprochen, die die Bayern für Stuttgart-Profi Nick Woltemade bezahlen könnten. Hoeneß konterte daraufhin, dass der frühere Bayern-Star und heutige TV-Experte „nicht mehr alle Tassen im Schrank“ habe. Dass Hoeneß seinen ehemaligen Spieler „persönlich“ beleidigte, könne er nicht nachvollziehen, betonte Babbel erneut.

Der frühere Nationalspieler kritisierte Hoeneß für seinen Ausraster: „Er meint offenbar, in Stuttgart sind alle ein bisschen blöd und nur weil Lothar Matthäus gesagt hat, Woltemade ist 100 Millionen Euro Ablöse wert, rufen die deshalb diese Summe auf. Aber das sind Top-Leute beim VfB, die sind nicht auf der Brennsuppe daher geschwommen. Die wissen schon, was sie tun und brauchen dafür keinen Lothar Matthäus.“

Markus Babbel als Experte im Stadion.

Markus Babbel ist mit dem aktuellen Gebaren von Uli Hoeneß nicht einverstanden.

Nach Informationen der „Bild“ hat sich der Vorstand des VfB auf eine Summe festgelegt, die der deutsche Meister mindestens bieten muss, um überhaupt Gespräche mit Stuttgart aufnehmen zu können. Erst ab einer Summe von 65 Millionen Euro sei man beim VfB überhaupt bereit, darüber nachzudenken, sich mit dem FC Bayern an einen Tisch zu setzen, hieß es.

Matthäus habe völlig recht damit, dass Stuttgart keinen Grund habe, Woltemade, der noch einen Vertrag bis 2028 und keine Ausstiegsklausel hat, für 30 Millionen Euro herzugeben: „Da wären die Stuttgarter ja total bescheuert. Also hat der Lothar völlig recht. Und dann dreht Uli Hoeneß da durch und beleidigt ihn persönlich.“

All das, betonte Babbel, würde er Hoeneß auch persönlich ins Gesicht sagen. Derweil tut ihm ein anderer Bayern-Verantwortlicher offenbar leid: „Max Eberl ist im Moment für mich die ärmste Sau“, so Babbel, der einen brisanten Verdacht äußerte: „Jedes Interesse an irgendeinem Spieler kommt raus. Und es kann mir doch keiner erzählen, dass das jedes Mal die Berater sind. Die werden doch einen Teufel tun, weil sie ja interessiert sind, einen Deal abzuwickeln.“

Babbel glaubt, dass jemand vom FC Bayern die Transferziele ausplaudert. „Das ist ja Wahnsinn, denn dadurch werden die Spieler gleich zehn, 20 Millionen teurer. Und dadurch wird es für den Max brutal schwierig.“

Trotz der fehlenden Neuzugänge in der Offensive sieht Babbel übrigens keinen Grund zur Panik, da unter Trainer Vincent Kompany wenig rotiert werde. „Und sie werden ohnehin definitiv noch etwas machen. Ich kann mir Woltemade sehr gut bei Bayern vorstellen. Aber eben nicht zu dem Preis, wie sie sich es vorstellen, sondern zu dem Preis, den der VfB haben will. Und das wird teuer“, so Babbel. (mit dpa)