Denkzettel bei Klub-WMBayern-Star soll so schnell wie möglich gehen

Die Klub-WM brachte dem FC Bayern nicht nur die Erkenntnis, dass sportlich einiges zu Europas Spitze fehlt. Auch individuell brachte das Turnier in einigen Fällen endgültige Gewissheit.

von Béla Csányi  (bc)

Vier Tage nach dem Aus bei der Klub-WM dürften die Verantwortlichen des FC Bayern beim Turnier in den USA noch einmal interessiert hingeschaut haben: Dass Paris Saint-Germain im Halbfinale Real Madrid mit 4:0 zerpflückte, dürfte an der Säbener Straße am Mittwoch (9. Juli 2025) zumindest für ein leichtes Aufatmen gesorgt haben.

In den vorigen Tagen war viel Kritik auf den deutschen Rekordmeister eingeprasselt, weil das Fazit trotz der Viertelfinal-Pleite gegen den Gewinner der Champions League positiv ausgefallen war. Dass PSG derzeit in einer anderen Liga spielt, ist daher einerseits ein vorübergehendes Alibi, gleichzeitig aber auch ein dringender Auftrag: Das muss sich wieder ändern!

Klarer Kompany-Kurs! Keine Chance trotz Rotation

Zurück in Richtung Europas Elite geht es für die Bayern allerdings nur über Transfers. Die Frischzellenkur muss diesmal deutlich intensiver ausfallen als im Vorjahr, die Neuzugänge müsse ähnlich einschlagen wie der 2024 verpflichtete Michael Olise (23) auf der rechten Außenbahn.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

An Gerüchten mangelte es in München nicht, an Verhandlungs-Erfolgen dagegen schon. Sport-Vorstand Max Eberl (51) zog bei mehreren umworbenen Offensiv-Stars den Kürzeren und steht massiv unter Druck. Parallel soll er im Bestfall mehr Spielraum durch Abgänge teurer Spieler schaffen, mit denen nicht mehr als Stammkraft geplant wird.

Deutlicher als je zuvor wurde das bei Mittelfeldspieler Joao Palhinha (30), dessen Zeit in München nach nur einem Jahr wieder enden dürfte. Die Klub-WM war ein einziger Denkzettel für den 50 Millionen Euro teuren Transfer-Flop, der gerade mal eine Halbzeit gegen Benfica spielen durfte, ansonsten durchgehend auf der Bank schmorte.

Obwohl Trainer Vincent Kompany (39) die Belastung auf möglichst viele Schultern verteilen wollte, ignorierte er den Abräumer ebenso konsequent wie die mitgereisten Talente.

Joao Palhinha beim Bayern-Spiel gegen Benfica.

Einziger Auftritt bei der Klub-WM: Für Joao Palhinha (r.) war gegen Benfica schon nach der ersten Halbzeit wieder Schluss.

Nicht mal ein Schaulaufen beim 10:0 gegen Auckland City war dem 30-Jährigen vergönnt. Palhinha hatte vor dem Turnier noch von einem Verbleib gesprochen, doch die Botschaft seines Trainers dürfte inzwischen angekommen sein: Das war’s!

Die englische Premier League gilt als attraktiver Markt für den Portugiesen, der vom FC Fulham in die Bundesliga gewechselt war. Der Klub aus London zeigt sich interessiert an einer Rückholaktion, mit Brighton, Aston Villa und West Ham gibt es laut „Bild“ aber auch ordentlich Konkurrenz.

Die Bayern dürfte das zunehmende Interesse freuen, schließlich soll sich der Verlust möglichst in Grenzen halten und der Transfer möglichst schnell über die Bühne gehen.

Die im Vorjahr investierte Ablöse wird der Klub zwar nicht mehr einnehmen, je nach Verhandlungserfolg winkt dennoch eine satte Summe, mit der dann andere Kader-Baustellen angegangen werden könnten. Auch deshalb spielt der Faktor Zeit beim einstigen Wunsch-Transfer von Thomas Tuchel (51) eine Rolle.