Drama um Fußballer Emiliano Sala (†28)Organisator von Todesflug muss ins Gefängnis

Emiliano Sala beim Torjubel. Der Stürmer kam Anfang2019 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Emiliano Sala, hier am 4. November 2018 beim Spiel des FC Nantes gegen EA Guingamp, kam Anfang 2019 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Der Prozess um den tödlichen Flugzeugabsturz von Fußballer Emiliano Sala im Januar 2019 geht mit einem Schuldspruch zu Ende. Ein Geschäftsmann muss für 18 Monate ins Gefängnis.

Cardiff. Schuldspruch rund um den Todesflug von Fußball-Profi Emiliano Sala (†28) der am 21. Januar 2019 ums Leben gekommen war. Eine Jury in Cardiff machte einen 67 Jahre alten Geschäftsmann für das tödliche Flugzeugunglück über dem Ärmelkanal verantwortlich.

Er sei dafür verantwortlich, die Sicherheit der Maschine gefährdet zu haben, hieß es in der Begründung. Am Freitag (12. November 2021) wurde der Angeklagte zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Seine Anwälte kündigten an, in Berufung zu gehen.

Flugzeugabsturz von Emiliano Sala: Geschäftsmann für Umstände verantwortlich

Sala sollte in einem Millionentransfer vom französischen Klub FC Nantes zum walisischen Verein Cardiff City wechseln. Auf dem Flug zwischen den beiden Städten stürzte das einmotorige Geschäftsflugzeug vom Typ Piper Malibu am 21. Januar 2019 nahe der Insel Guernsey in den Ärmelkanal. Der Argentinier Sala und der 59 Jahre alte Pilot David Ibbotson starben.

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Der Hobbypilot hatte keine gültige Lizenz für kommerzielle Flüge. Er hatte zudem keine Trainingsstunden für Nachtflüge absolviert, war wahrscheinlich zum Zeitpunkt des Absturzes von einer Kohlenmonoxidvergiftung betroffen und zu schnell unterwegs. Erst nach beinahe zweiwöchiger Suche wurde das Flugzeug am Meeresgrund entdeckt.

Rechtsstreit auch um Ablöse für Fußballer Emiliano Sala

Der 67 Jahre alte Unternehmer hatte den Flug gemeinsam mit einem Agenten arrangiert, konnte den Fußball-Profi dann aber nicht selbst fliegen, weil er mit seiner Frau in Paris war. Stattdessen bat er Ibbotson, den Flug zu übernehmen, der regelmäßig in seinem Auftrag unterwegs war. 

Einen Rechtsstreit gab es im Fall Sala allerdings nicht nur um die Verantwortung für den Flugzeugabsturz, sondern auch wegen der finanziellen Angelegenheiten in Verbindung mit dem Wechsel aus der Ligue1 in die Premier League. Cardiff weigerte sich, die vereinbarte Ablöse in Höhe von 17 Millionen Euro zu zahlen.

Die FIFA gab Nantes nach einer Klage zunächst recht und ordnete eine erste Rate über sechs Millionen Euro an. Cardiff reichte allerdings Berufung ein, eine Einigung oder ein rechtskräftiges Urteil gibt es noch immer nicht. (dpa/bc)