„Gerissen. Schade“Elfer-Drama gegen Deutschland: Dieser Anlauf macht Frankreich fassungslos

Amel Majris kurviger Elfmeter-Anlauf bei der EM gegen Deutschland.

Der Elfmeter von Amel Majri sorgte in Frankreich für Entsetzen.

So einen Anlauf beim Elfmeter dürften die meisten Fußball-Fans vorher noch nie gesehen haben. Amel Majri sorgte im Spiel gegen Deutschland für die skurrilste Szene des Abends.

von Antje Rehse  (are)

Was bitte hat sie sich denn dabei gedacht? Im Elfmeterschießen im EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich brachte Amel Majri die „Equipe Tricolore“ früh in die Bredouille.

Als erste Schützin der Französin scheiterte sie an der deutschen Torhüterin Ann-Katrin Berger. Soweit noch nicht ungewöhnlich, gilt Berger doch als Elfmeter-Killerin.

Spott im Netz: Französin läuft im großen Bogen zum Elfmeterpunkt

Doch der Weg zum Fehlschuss war äußerst skurril. Statt gerade anzulaufen, lief Majri wie beim Hochsprung in einem großen Bogen zum Punkt. „Der außergewöhnliche Anlaufweg bringt die deutsche Torhüterin nicht aus der Fassung“, stellte Claudia Neumann am ZDF-Mikrofon trocken fest.

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Ziemlich fassungslos war dagegen die französische Presse. „Le Parisien“ schrieb von einem „verrückten Anlauf“, „L'Equipe“ nannte ihn „äußerst speziell“ und „Le Figaro“ bezeichnete ihn als „sehr seltsam“.

Die französischen Fans bei Social Media wurden noch deutlicher. „Der gehört ins Pantheon der schlechtesten Anläufe“, spottete ein User bei X. „Was ist das denn für ein Scheiß-Elfmeter“, fragte ein anderer?

„Amal Majri läuft an, die Latte liegt auf 2,30 Meter. Gerissen. Schade“, witzelte ein Nutzer. Dazu postete er ein bearbeitetes Bild, das im Strafraum eine Hochsprung-Matte zeigt.

Einige unverbesserliche Fans nutzten die skurrile Szene auch, um dem Frauenfußball wieder mal die Existenzberechtigung abzusprechen. „Der Frauenfußball sollte zum Wohle des Sports verboten werden“, so ein Post.

Doch bizarre Anläufe im Elfmeterschießen einer EM im Viertelfinale gegen Deutschland? Das können auch Männer!

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal einen schlechteren Anlauf als den von Zaza sehen würde“, erinnerte sich ein Anhänger an das EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Italien 2016.

Damals war es der Italiener Simone Zaza, der wie ein Pferd in der Dressur zum Punkt trippelte, verschoss und zum internationalen Gespött wurde. Nun muss Majri neben dem Viertelfinal-Aus auch die Lästereien über ihren ungewöhnlichen Anlauf verkraften.

Für „Les Bleues“ ist es nach der WM 2023 und Olympia 2024 die dritte Viertelfinal-Niederlage bei einem großen Turnier in Folge. „Der Fluch hält an“, so „L'Equipe“. „Das grausame Ende eines Traums. Und eine herbe Enttäuschung“, hieß es bei „Le Figaro“.