Diskussion um DFB-StarsMMA in Köln und Tannenbaum – nehmen die BVB-Profis ihren Job ernst genug?

Karim Adeyemi, Nico Schlotterbeck und Marius Wolf vor einem Champions-League-Spiel auf dem Rasen.

Die BVB-Profis Karim Adeyemi, Nico Schlotterbeck und Marius Wolf bei der Platzbegehung vor dem Spiel in der Champions League bei Paris Saint-Germain am 19. September 2023.

Die BVB-Profis Nico Schlotterbeck, Marius Wolf und Karim Adeyemi waren am Wochenende nicht für die Nationalmannschaft aktiv. Trotzdem sorgen sie für Schlagzeilen.

von Denis Canalp (can)

Die deutsche Nationalmannschaft hat am Samstagabend gegen die Türkei 2:3 verloren. Es war nur ein Testspiel, aber die große Aufbruchstimmung unter Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) ist schon wieder dahin.

Über allem steht mal wieder die Frage, woran es gelegen hat. Schnell lassen sich ein paar Theorien finden, was denn jetzt für den neuerlichen sportlichen Rückschlag ausschlaggebend war.

Dem DFB fehlt es an Emotionalität – auf und neben dem Platz

Die Auswärts-Stimmung durch die lauteren türkischen Fans wird reflexartig genannt. Zudem fehlt es unseren Nationalspielern laut Nagelsmann an Emotionalität. Auffällig: Das sind zwei Gründe, die nichts mit sportlicher Analyse zu tun haben. 

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Wichtiger als die Aufstellung ist Nagelsmann ohnehin die Leidenschaft. Heißt übersetzt: Haut die Mannschaft alles raus, muss die Taktik gar nicht so brillant sein.

Nagelsmann fordert von seinen Spielern vor der Heim-EM 2024 ein komplettes Bekenntnis zur Nationalmannschaft. Doch die vergangenen Tage zeigten, dass seine Nachricht nicht bei allen Spielern angekommen ist. 

Vor allem drei Profis von Borussia Dortmund scheinen nicht wirklich für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu brennen. Das wurde durch verschiedene Aktionen deutlich. Alles begann mit Karim Adeyemi (21), der aufgrund seines Form-Tiefs im Verein, bei der U21-Nationalmannschaft Spielpraxis sammeln sollte.

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Der pfeilschnelle Außenstürmer sagte aber seine Teilnahme an den EM-Quali-Spielen gegen Estland (4:1) am Freitag (17. November 2023) in Paderborn und Dienstag (21. November 2023) in Essen gegen Polen ab.

Die Begründung: Adeyemi, der seit Monaten wegen seiner Liebesbeziehung zu Rapperin Loredana beim BVB in der Kritik steht, wolle sich im Klub-Training bei Coach Edin Terzic (41) für mehr Einsätze bei den Schwarz-Gelben empfehlen.

Der DFB akzeptierte zwar Adeyemis Fernbleiben, bei Nagelsmann kam die Aktion aber dennoch nicht gut an. Nicht besser wurde es durch Adeyemis in der Länderspielpause gepostetes Video, das ihn und Freundin Loredana beim Schmücken des Weihnachtsbaums zeigte. 

Das Video könnt ihr hier anschauen:

Auch wenn klar ist, dass Adeyemi nicht 24 Stunden an Fußball denken kann, erscheint solch ein Video in der derzeitigen Situation komplett unnötig – und stellt seine Absage an den DFB noch einmal in ein anderes Licht.

Adeyemis Teamkollegen Marius Wolf (28) und Nico Schlotterbeck (23) machten es am Wochenende nicht besser. Beide BVB-Profis standen ebenfalls nicht in Nagelsmanns Aufgebot, beide konnten zuletzt ebenfalls nicht wirklich auf dem Platz überzeugen.

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Und auch bei Ihnen wird der Bundestrainer das mangelnde Interesse an der Nationalmannschaft zur Kenntnis genommen haben. Während die DFB-Kollegen im Berliner Olympiastadion gegen die Türkei verloren, amüsierten sich die BVB-Stars am Samstagabend (18. November 2023) in Köln, waren in der Lanxess-Arena und schauten sich stattdessen lieber MMA-Kämpfe an.

Beide nahmen ein Foto mit Kämpfer Christian Eckerlin (37) auf und saßen mit Skandal-Rapper Gzuz (35), Marcus Prinz von Anhalt (56), Pietro Lombardi (31) und Ex-Bachelor Andrej Mangold (36) im Publikum.

Das Foto könnt ihr hier sehen:

Auch ein Statement. Und das dürfte in etwa lauten: Selbst deutsche Nationalspieler interessieren sich nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft. 

Julian Nagelsmann wird das nicht gefallen. Mal schauen, ob diese Spieler mit zur EM fahren. Es wäre eine Überraschung.