Bitterer KnackpunktDFB: Bierhoff im Fall Borna Sosa ernüchtert

Sosa11.5.

Borna Sosa (VfB Stuttgart, am 7. Mai gegen Augsburgs Reece Oxford), darf trotz Einbürgerung nicht für die deutsche Nationalmannschaft spielen.

Stuttgart – Die Sache ist nun klar: Vorlagen-König Borna Sosa (23) wird trotz erfolgter Einbürgerung nicht für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen.

  • DFB: Borna Sosa nicht spielberechtigt
  • Trotz Einbürgerung kein Einsatz für deutsche Nationalmannschaft
  • Oliver Bierhoff: Wir haben alles geprüft

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe „die Möglichkeit einer Spielberechtigung für Deutschland sorgfältig und seriös geprüft“, so DFB-Direktor Oliver Bierhoff am 11. Mai, betonte aber: „Leider fällt das Ergebnis nicht positiv aus.“

DFB hat geprüft: Borna Sosa nicht spielberechtigt

Der Verband habe sich nach Rücksprache mit der FIFA entschlossen, „in seinem Fall auf einen Antrag auf Verbandswechsel zu verzichten, da dieser wegen der erst vor wenigen Monaten geänderten Statuten wenig Aussicht auf Erfolg hätte“. Borna Sosa wird also nicht für Deutschland spielen.

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Zum Verhängnis wurde dem 23 Jahre alten Linksverteidiger, der bisher für die U-Nationalmannschaften seines Geburtslandes Kroatien gespielt hat, ein Alterspassus in den Bestimmungen des Weltverbandes.

Laut Artikel 9, Punkt 2 b III wird einem Antrag auf Verbandswechsel nur stattgegeben, falls der betroffene Spieler „zum Zeitpunkt seines letzten Einsatzes in einem Spiel eines offiziellen Wettbewerbs irgendeiner Fußballsparte für seinen jetzigen Verband noch nicht 21 Jahre alt“ war.

Sosa war aber bei seinem letzten Einsatz für Kroatiens U21 am 12. November 2020 in der EM-Qualifikation gegen Schottland in Edinburgh bereits 22.

Borna Sosa: Oliver Bierhoff hätte gerne beim DFB mit ihm geplant

Bierhoff machte kein Hehl daraus, dass der DFB ein ehrliches Interesse am VfB-Profi hatte. „Borna Sosa ist nicht nur aufgrund der Leistung in der aktuellen Saison ein interessanter Spieler mit großem Potenzial“, sagte er, „wir hätten ihn uns nach Abschluss seines Einbürgerungsverfahrens perspektivisch in der Nationalmannschaft vorstellen können.“ Er sei sich aber sicher, dass Sosa auch so „seinen Weg gehen wird“, betonte Bierhoff: „Dafür wünschen wir ihm alles Gute und viel Erfolg.“

Sosa hatte sich gedanklich schon voll auf das DFB-Team eingestellt, nachdem er im März vergeblich auf eine Einladung durch Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic gewartet hatte. Dabei spiele er „den besten Fußball meiner Karriere“, sagte er in Jutarnji List. Aber dieser Moment habe „alles kaputt gemacht“. Wie es jetzt allerdings für Sosa in Bezug auf das Nationalteam weitergeht, ist offen. (sid)