Wirbel nach Wirtz-DealBerater-Szene in Aufruhr wegen 24 Millionen Euro – FC-Erwartungen sinken

Der Mega-Transfer von Florian Wirtz zum FC Liverpool ist auch Tage nach dem offiziellen Vollzug noch ein heißes Thema. Vor allem in der Berater-Szene gibt es verdutzte Gesichter.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Dieser Transfer sorgt für reichlich Gesprächsstoff! Am 20. Juni 2025 unterschrieb Florian Wirtz (22) einen hoch dotierten Fünfjahresvertrag beim FC Liverpool.

Bayer Leverkusen kann inklusive Sonder-Boni rund 150 Millionen Euro erhalten, der erste Sockelbetrag liegt bei 135 Millionen Euro, die sofort fließen sollen. Damit ist der Junge aus Pulheim-Brauweiler offiziell der teuerste und wertvollste Fußballer, den Deutschland je hatte! Bisheriger Rekordhalter war Kai Havertz (26), der 2020 für bis zu 100 Millionen Euro von Leverkusen zum FC Chelsea gewechselt war.

Transfer ohne Berater: Wirtz erhält 24 Millionen Euro mehr

Im Vorfeld war der anstehende Abgang vom Werksklub über Monate ein großes Thema: Der FC Bayern München holte sich einen Korb, Real Madrid zog ebenfalls den Kürzeren. Und auch Tage nach dem Wechsel sorgt der Wirtz-Transfer noch für Wirbel – und das nicht nur auf der Insel.

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Die komplette Berater-Szene ist in Aufruhr, denn Wirtz hat mit seinem Wechsel ein Exempel statuiert: Einer der größten Transfers in der Historie des Fußballs ging ganz ohne Berater über die Bühne.

EXPRESS.de kennt die Hintergründe: Florian Wirtz ließ sich das Angebot der FC Liverpool höchstpersönlich erläutern, die sportliche Perspektive wurde mit Trainer Arne Slot (46, Niederlande) besprochen. Die Wirtz-Eltern Karin und Hans waren bei den Gesprächen dabei.

Für Florian war danach schnell klar, dass die Wahl auf Liverpool fällt. Er schaltete dann die Kölner Kanzlei Seitz ein und holte auch eine englische Kanzlei mit ins Boot (Travers Smith). Dr. Stefan Seitz und Dr. Maximilian Schmidt führten die Verhandlungen zu einem guten Ende. „Beim Transfer lief natürlich alles korrekt ab“, erklärt Seitz.

Die Eltern von Florian Wirtz: Mutter Karin und Vater Hans.

Die Eltern von Florian Wirtz: Mutter Karin und Vater Hans, hier am 11. Mai 2025.

Mit beteiligt waren vom FC Liverpool Direktor Preston Jones und Sportdirektor Richard Hughes, sowie Lars Küpper, Leiter Recht von Bayer Leverkusen.

Die internationale Berater-Szene hadert nun, denn die branchenüblichen gut 24 Millionen Euro bei einem Gesamtvolumen von rund 150 Millionen Euro gehen ihr durch die Lappen. Aus dem Umfeld wurde der Familie Wirtz in den vergangenen Monaten und Wochen oft nahegelegt, man solle doch einen Berater, Agenten oder Unterhändler einschalten. Doch Mutter Karin und Vater Hans blieben standhaft: Die Familie hat gezeigt, dass es auch ohne geht. Und Florian kann sich über 24 Millionen Euro mehr freuen, die nicht an Berater fließen, sondern auf sein Gehalt aufgeschlagen werden.

Sein Grundsalär ist üppig: Für fünf Jahre kassiert er fix insgesamt über 120 Millionen Euro. Hinzu kommen Einsatz- und Siegprämien, sodass sein Gehalt noch extrem steigen kann.

Beim 1. FC Köln geht man mittlerweile davon aus, dass man nur einen kleinen Teil vom Kuchen abbekommen wird – und zwar rund 2,5 Millionen Euro. Es gab vor kurzem noch die leise Hoffnung, dass es 7,5 Millionen Euro werden könnten. 

Laut Fifa-Regularien gehen fünf Prozent der Ablöse an die Vereine, die einen Spieler vom zwölften bis zum 23. Lebensjahr trainiert haben. Da Wirtz mit 16 Jahren bei Bayer Leverkusen gleich einen Profivertrag unterzeichnet hat, sah Köln dies nicht mehr als Ausbildungszeit an. Doch die Fifa dürfte das wohl anders sehen.

Liverpool muss nun die Ablöse an das „Clearing House“ des Weltverbandes überweisen. Von dort werden dann alle nötigen Zahlungen an die beteiligten Klubs ausbezahlt. Köln darf sich also noch in diesem Sommer über gut zwei Millionen freuen. Diese dürfte FC-Sportdirektor Thomas Kessler (39) sofort wieder in den Kader investieren.