Historischer DealIrre Zahlen und eine Besonderheit beim Wirtz-Transfer nach Liverpool – FC kassiert mit

Jetzt ist alles fix! Am Freitag wurde ein historischer Deal offiziell: Florian Wirtz (22) unterschreibt beim FC Liverpool einen gigantischen Vertrag. Die irren Zahlen und alle Besonderheiten:

von Uwe Bödeker  (ubo)

Um 19.57 Uhr war die Tinte trocken! Florian Wirtz (22) ist nun offiziell der teuerste und wertvollste Fußballer, den Deutschland je hatte!

Der in Pulheim-Brauweiler geborene Kicker, der beim 1. FC Köln ausgebildet wurde und dann unter großem Getöse zu Rivale Bayer Leverkusen gewechselt war, unterschrieb am Freitag (20. Juni 2025) einen Fünfjahres-Vertrag beim FC Liverpool. Beim Blick auf die Zahlen dürfte so manchem in der FC-Familie schummrig werden.

Wirtz-Transfer: 1. FC Köln hofft auf über sieben Millionen Euro

Dem Vernehmen nach überweisen die Reds eine Fixsumme von 135 Millionen Euro an Leverkusen. Hinzu kommen in einem ausgeklügelten Vertragswerk Bonuszahlungen, die in den nächsten Jahren erreicht werden können. Je nach Titeln in der Premier-League oder sogar der Champions League können weitere Millionen folgen, bis zu einer Ablösesumme von rund 150 Millionen Euro.

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Damit wird Witz der drittteuerste Transfer aller Zeiten im Fußball. Neymar ging 2017 für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris St. Germain, Kylian Mbappé ging für 180 Millionen von Real Madrid zu PSG.

In Liverpool steigt Wirtz nach Informationen von EXPRESS.de zu einem absoluten Topverdiener auf. Für fünf Jahre kassiert er fix über 120 Millionen Euro. Die gut 22 Millionen Euro jährlich sind aber nur das Grundsalär – hinzu kommen Einsatz- und Siegprämien, sodass sein Gehalt noch extrem steigen kann.

Und es gibt noch eine große Besonderheit bei diesem Deal: Die Familie Wirtz hat einen der größten Transfers der Historie ganz ohne Berater durchgezogen. Mutter Karin fuhr ihren Sohn schon früher fast täglich zum Geißbockheim zum Training, hielt ihrem Sprössling immer den Rücken frei.

Vater Hans begleitete seinen Sohn bei der Wahl, die schließlich auf den FC Liverpool fiel. Dem FC Bayern München gab man einen Korb. Damit rechtlich alles korrekt ablief, wurde Wirtz nach Informationen von EXPRESS.de bei den Verhandlungen vom Kölner Star-Anwalt Dr. Stefan Seitz beraten. Auf der anderen Seite führten Liverpool-Direktor Preston Jones und Sportdirektor Richard Hughes die Gespräche.

Aus dem Umfeld des FC Liverpool wurde der Familie Wirtz in den vergangenen Wochen auch nahegelegt, man solle doch einen Berater, Agenten oder Unterhändler einschalten. Doch die Familie hat gezeigt, dass es auch ohne geht. Die branchenüblichen zehn Prozent der Gesamtsumme bei diesem Mega-Deal, die üblicherweise an Berater fließen, bleiben jetzt beim Spieler, dessen Gehalt dadurch weiter nach oben klettert. 

Und was bekommt der 1. FC Köln? Von 2010 bis 2020 wurde Wirtz am Geißbockheim ausgebildet. Laut Fifa-Regularien gehen fünf Prozent der Ablöse an die Vereine, die einen Spieler vom zwölften bis zum 23. Lebensjahr trainiert haben. Da Wirtz mit 16 Jahren bei Bayer Leverkusen gleich einen Profivertrag unterzeichnet hat, sieht Köln dies nicht mehr als Ausbildungszeit an.

Die Kölner hoffen also auf die kompletten fünf Prozent. Es könnten also am Ende rund sieben Millionen Euro Ausbildungsentschädigung fließen. FC-Sportdirektor Thomas Kessler (39) war schon froh, dass Wirtz nicht zum FC Bayern ging, weil da nicht soviel Geld bezahlt worden wäre.

Kessler erklärte zuletzt auf dem Mitgliederstammtisch: „Wenn es einen Transfervertrag gibt, werden die Einnahmen zentral beim Clearing House der Fifa gebündelt. Dann wird gesehen, welcher Klub an welcher Transfersumme beteiligt wird. Wir werden automatisch unseren Anteil bekommen.“ Wie hoch der dann tatsächlich ausfallen wird, wird sich zeigen.