Für keinen Verein spielte er in seiner Karriere häufiger als für den 1. FC Köln, doch zuletzt spielte Rafael Czichos (35) für überhaupt keinen Klub.

Der Innenverteidiger war seit Jahresbeginn vereinslos, angesichts des fortgeschrittenen Alters drohte bereits das Karriereende. Doch an sein erstes US-Abenteuer bei Chicago Fire schließt sich nun ein erneuter Anlauf in den Vereinigten Staaten an.

Seit Ende August steht Czichos beim zweitklassigen Phoenix Rising FC unter Vertrag. Dem Vereinsnamen entsprechend stieg auch er noch einmal vom Tiefpunkt seiner Karriere auf, bestritt trotz der monatelangen Inaktivität direkt seine ersten zwei Spiele für den neuen Klub.

Die unterhalb der MLS angeordnete USL Championship besteht aus 24 Mannschaften und wird im Kalenderjahr ausgetragen, Czichos steigt daher mitten in der Saison beim Verein aus Phoenix, Arizona ein, der sich aktuell im Tabellen-Mittelfeld befindet.

Aufstiegs-Hoffnungen kann sich der in Saudi-Arabien geborene Abwehrspieler ohnehin nicht machen: Das Ligen-System im US-amerikanischen Profi-Fußball sieht keine sportlichen Auf- und Abstiege vor, die Startplatz-Vergabe ist durch ein Franchise-System geregelt.

Czichos war 2018 von Holstein Kiel zum 1. FC Köln gewechselt, mit dem er seinerzeit gleich in der Premieren-Saison den Aufstieg in die Bundesliga schaffte. Für den FC stand er in insgesamt 111 Pflichtspielen auf dem Rasen, eher er sich in der Winterpause der Saison 2021/2022 überraschend den Traum vom Wechsel in die USA erfüllte.

Dort war er auf Anhieb Stammkraft und Kapitän, spielte drei Jahre für den Ex-Klub von Weltmeister Bastian Schweinsteiger (41), ehe sein Vertrag zum Ende des vergangenen Jahres nach 91 Einsätzen nicht verlängert wurde.

Bei der Suche nach einem neuen Klub tat sich Czichos seitdem schwer, nun hat er sein Glück in Arizona doch noch einmal gefunden.