Im Rahmen eines WDR-Beitrags stattete Jonas Hector der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker einen Besuch ab. Im Gepäck hatte der Ex-Nationalspieler eine Mission.
Eil-Antrag abgelehntWDR begleitet Jonas Hector bei Köln-Mission
12.09.2025, 12:23
Jonas Hector (35) entdeckt aktuell nicht nur die Vereinspolitik für sich! Den ehemaligen Kapitän des 1. FC Köln, der am Montag (15. September 2025) eine eigene Wahlarena mit den Vorstands-Kandidaten beim FC abhalten wird, verschlug es für eine WDR-Doku zuletzt sogar ins Kölner Rathaus.
Für einen Beitrag unter dem Titel „Das Rathaus-Experiment“ traf Hector auch auf die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker (68), wollte sogar noch einen Eil-Antrag in deren letzte Ratssitzung einbringen. Seine geplante Köln-Mission ließ sich dabei allerdings nicht mehr umsetzen.
Hector lernt Kölner Bürokratie kennen
Hector wollte sich für den Kölner Amateurklub Türk Genc SV in Höhenhaus einsetzen, dem für sein marodes Vereinsgelände schon lange ein Kunstrasenplatz versprochen wurde. Bislang ging das Vorhaben allerdings nicht wie erhofft voran, für den Umbau fehlt der Stadt das Geld.
Jugendleiter Mehmet Karakurt berichtete im Gespräch mit Hector, dass manche Kinder wegen der schlechten Platzverhältnisse den Verein gewechselt hätten. Noch schlimmer sei aber, dass viele schlichtweg mit dem Fußball Schluss machen.
„Der Großteil hört dann tatsächlich auf. Aufhören ist natürlich dahingehend schlecht, weil unser Ziel ist, die Kinder von der Straße wegzuholen“, beklagte Karakurt. Der Verein hatte für den neuen Platz alles in die Wege geleitet, „aber die Stadt muss da einfach mitziehen“.
Beim Sportamt der Stadt ließ sich Hector die behördliche Sicht auf den Fall erklären, kam dabei unter anderem auf die „Kunststoffrasenprioritätenliste“ zu sprechen. Die schlüsselt auf, wann und wo die nächsten Kunstrasenplätze in Köln entstehen könnten. Alleine der Begriff macht schon deutlich: Es ist kompliziert!

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Henriette Reker und Jonas Hector sprechen im Rahmen einer WDR-Doku miteinander.
Jonas Hector versuchte es sogar noch an höchster Stelle, sprach mit Oberbürgermeisterin Reker. Doch zum einen kam seine Bitte, das Thema spontan noch im Plenum zu besprechen, formal zu kurzfristig. Zum anderen ist der Kunstrasen-Ärger aus Höhenhaus zwar ein Problem, aber für ein derartiges Vorgehen dann doch nicht akut genug.
Christiane Martin von den Grünen erklärte Hector, dass die wirtschaftlichen Mittel für den geplanten Kunstrasen in Höhenhaus ursprünglich in Aussicht standen, die aktuelle „dramatische finanzielle Lage“ in der Stadt aber ein entscheidender Bremsklotz sei.
Zum Abschluss seines Gast-Auftritts im Rathaus zog Hector daher ein ernüchterndes Fazit, konnte die Vereins-Verantwortlichen in Höhenhaus nur vertrösten. „Frühestens 2027 könnte etwas passieren“, berichtete der Ex-Nationalspieler von seinen Erkenntnissen nach dem Schnupperkurs in der Kölner Lokalpolitik.